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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wendet, bekommt er eine Salve aus dem Kreml verpaßt.«
    »Sie haben tatsächlich vor, ihm eine Salve zu verpassen«, fügte Emmett hinzu.
    »Haben wir schon irgendwelche Vorstellungen, wie das mit diesem Attentat im Detail zugehen soll?« wollte der Präsiden«! wissen.
    Brogan wand sich auf seinem Stuhl. »Unsere Quellen -können uns noch nichts über den genauen Zeitplan sagen.«
    »Sie haben einen verdammt dicken Mantel der Verschwiegenheit über das Ganze gebreitet«, meinte Mercier. »Unsere Computer haben bisher nichts dechiffrieren können, was irgendeinen Hinweis auf die Operation gibt. Nur Andeutungen und versteckte Hinweise, aus denen sich aber keine Einzelheiten ableiten lassen.«
    »Wissen Sie, wer bei der Aktion das Kommando hat?« verlangte der Präsident zu wissen.
    »General Peter Velikow vom GRU, dem wir den nigerianischen Umsturzversuch vom letzten Jahr zu verdanken haben. Er ist ein Spezialist für Infiltrationsaktionen in der Dritten Welt.«
    »Arbeitet er von Havanna aus?«
    »Man bekommt ihn nie zu Gesicht«, erklärte Brogan. »Seit vier Jahren gibt es keine neuen Fotos von Velikow. Er leitet die Sache aus einem sicheren Versteck, wir wissen nicht einmal, ob er auf Kuba ist.«
    Der Präsident warf einen harten Blick in die Runde. »Sie haben also nicht mehr als die vage Theorie, daß der Kreml ein Attentat gegen Castro und seine Leute plant, das er uns in die Schuhe schieben will, um dann die Regierung in Kuba zu übernehmen. Gentlemen, ich kann nicht aufgrund so vager Vermutungen handeln. Ich brauche Fakten.«
    »Aber es ist eine Vermutung, die auf handfesten Fakten beruht«, wehrte sich Brogan. »Wir kennen die Kubaner genau, die auf der russischen Gehaltsliste stehen und sich für die Regierungsübernahme bereithalten. Die Anzeichen für das Attentat sind unübersehbar und aus verschiedenen Quellen bestätigt worden. Daß man es dann dem CIA in die Schuhe schieben wird, ist ja schon fast selbstverständlich.«
    »Und trotzdem bekommen wir keinen Kontakt zu Castro, um mit ihm über eine Hilfsaktion zu verhandeln?«
    »Nein, Sir«, sagte Oates. »Er ignoriert alle Versuche, die wir unternommen haben, um auf den üblichen diplomatischen Kanälen an ihn heranzukommen.«
    »Begreift er denn nicht, daß seine Zeit abläuft?« fragte der Präsident.
    »Er schwebt in einer Art Vakuum«, erklärte Oates. »Auf der einen Seite weiß er, daß die große Masse der Kubaner ihn noch immer unterstützt und bewundert. Es gibt wenige politische Führer, die von einer Bevölkerungsmehrheit so verehrt werden. Auf der anderen Seite jedoch ist die sowjetische Bedrohung, über die er aber nichts Konkretes weiß. Ob die Russen wirklich etwas planen, kann er nur vermuten.«
    »Sie wollen mir also erzählen«, meinte der Präsident mit düsterer Stimme, »daß wir, solange die Geheimdienste keine Fortschritte machen und auch niemand an Castro herankommt, nichts anderes tun können, als uns zurückzulehnen und zuzusehen, wie Kuba den Russen völlig in die Hände fällt.«
    »Ja, Mr. Präsident«, bestätigte Brogan. »Das ist genau das, was wir Ihnen sagen müssen.«
39
    Hagen schlenderte in aller Ruhe durch das Einkaufszentrum über der Tiefgarage, in der sie Leonard Hudson verloren hatten. Es lag am Stadtrand von Washington und beherbergte in seinem weitläufigen Gebäudekomplex neben Büros auch eine lokale Rundfunkstation. Der Geruch von frisch gerösteten Nüssen erinnerte Hagen daran, daß er seit Stunden nichts mehr gegessen hatte. Er kaufte sich eine Tüte Cashews und setzte sich einen Augenblick, um die Füße auszuruhen. Von einer Nische aus sah Hagen sich auf einer Fernsehwand die Wiederholung des Startes der
Gettysburg
an. Das Space Shuttle hatte vor einer Stunde abgehoben, aber da es in den letzten zwölf Monaten fünfmal gestartet war, blieb niemand mehr stehen, um sich dieses Wunder der Technik näher anzusehen. Es war nur noch eine belanglose Nachrichtenmeldung mehr. Aber Hagen erinnerte sie daran, wie dringlich sein Auftrag war.
    Nachdem er eine weitere halbe Stunde die Auslagen bewundert hatte, konnte er sich eine erste Vorstellung von der etwas merkwürdigen Zusammensetzung der Kunden dieses Hauses machen. Neben den Hausfrauen stieß er immer wieder auf Männer jüngeren oder mittleren Alters in legerer Kleidung, nicht unähnlich den Typen, die er im Pattenden Laboratory gesehen hatte. Sie erledigten Routineeinkäufe oder holten sich Sandwiches von den Erfrischungsständen. Aber sie trugen nie die

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