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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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entließ sie Millie.
    Unter einem Negligé aus schwerer Seide trug sie ein zartes seidenes Nachthemd und stand am Fenster in dem dunklen Zimmer und schaute in die vom Mond erhellte Nacht hinaus.
    Und wartete.
    Eine weitere Stunde verging, als plötzlich die Tür des Zimmers neben ihrem geöffnet und wieder geschlossen wurde. Gyles ging im Zimmer umher, und sie hörte, wie er mit Wallace sprach.
    Sie malte sich aus, dass Gyles sich gerade auszog …
    Sie wandte den Kopf und starrte auf die Verbindungstür. Dann streckte sie die Hand nach dem Türgriff aus. Wenn sie irgendetwas besprechen wollten, wollte sie unbedingt, dass ihr Ehemann angezogen war.
    Sie riss die Tür auf und betrat das Zimmer. »Ich möche mit dir reden.«
    Gyles stand ohne Mantel da, die Krawatte war locker um seinen Hals gebunden. Er blieb stehen, dann nahm er sie ab. »Ich komme gleich zu dir.«
    Sie blieb in einiger Entfernung von ihm stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute ihm in die Augen. »Ich sehe keinen Grund zu warten.«
    Gyles sah, dass sie vor Wut kochte. Er blickte im Zimmer umher. Wallace verschwand soeben durch die Tür. Mit zusammengepressten Lippen sah er Francesca an. »Also gut.« Der Ton seiner Stimme war abgehackt, unterkühlt. »Worum geht es?«
    Seine Worte waren nicht besonders klug gewählt. Francescas Augen blitzten vor Wut. Aber die Tatsache, dass sie ihren Zorn unter Kontrolle hielt, beunruhigte ihn noch mehr. Er hatte sie mehrere Male wütend erlebt, diesmal jedoch hatte sie etwas Kaltes an sich, das durch ihn hindurchschnitt.
    »Ich bin kein Kind mehr.«
    Sie sprach laut und deutlich. Seinen Blick auf sie gerichtet, hob er die Augenbrauen und ließ seinen Blick über ihren üppigen Körper wandern. »Ich war mir nicht bewusst, dass ich dich behandelt habe wie …«
    Er verstummte.
    Sie lachte kalt. »Wie ein kleines Kind, dem jeglicher Selbsterhaltungstrieb fehlt? Wie eine unterbelichtete Person, die nicht in der Lage ist, durch den Park zu gehen, ohne hinzufallen und sich zu verletzen? Oder hast du dir vielleicht eingebildet, ich würde mitten im Park angegriffen und vergewaltigt«, sie streckte einen Arm aus, »dort, in deinem eigenen Park?«
    Sie legte erneut die Arme um sich, als würde ihre eigene Wut sie frieren lassen. Ihr Blick bohrte sich in seinen. »Du hast Anordnungen erteilt, die mich zu einer Gefangenen in diesem Haus gemacht haben, diesem Haus, das eigentlich mein Zuhause ist. Warum?«
    Diese einfache Frage schlüpfte unter seine Maske und erschütterte ihn. Er hatte erwartet, dass sie gegen die Einschränkungen wettern und nicht direkt an seinem Herzen rütteln und nach dem Warum fragen würde. Er ließ die Sekunden vorüberziehen, damit er wieder zu Atem kommen konnte. Dann nahm er seinen ganzen Mut zusammen und sagte: »Weil ich es so will.«
    Sie zeigte keine Reaktion. Weder warf sie die Hände in die Höhe, noch beschimpfte sie ihn. Stattdessen blickte sie ihm direkt ins Gesicht. Dann schüttelte sie langsam den Kopf. »Das, Mylord, ist keine ausreichende Antwort.«
    »Es ist die einzige Antwort, die du von mir erhältst.«
    Wieder reagierte sie nicht so, wie er es erwartet hatte. Ihre Augen weiteten sich, ihr Blick raste über sein Gesicht, dann drehte sie sich auf dem Absatz um und ging in ihr Zimmer.
    Die Tür schloss sich leise hinter ihr.
    Gyles starrte auf die geschlossene Tür. Die Kälte in seinem Innern wurde stärker und verwandelte sich in Schmerz. Er hatte geglaubt, dass er nicht noch stärker frieren würde, aber auch darin hatte er Unrecht gehabt.
    Wie er sich in so vielem getäuscht hatte.
    Er hatte sich getäuscht, als er gedacht hatte, dass nur er die Entscheidung treffen würde, ob er lieben würde oder nicht. Aber so war es nicht gewesen.
    Ein Geräusch an der Tür ließ ihn aufblicken. Mit einer knappen Handbewegung schickte er Wallace weg. Er brauchte einige Augenblicke, um seine Rüstung wieder anzulegen, sich zu wappnen, um die Kälte ertragen zu können. Er hatte zuvor schon Angst verspürt, aber so wie jetzt war es noch nie gewesen, so tief, so schwarz, so eisig. Jedes Mal, wenn sie Anlass dazu gab, wurde die Angst stärker. Er hatte geglaubt, sie bezwungen zu haben oder zumindest ein Alter erreicht zu haben, wo er mit ihr fertig werden und sie besiegen konnte. Der Moment im Wald und später im Hügelland, der noch viel intensiver gewesen war, hatte ihn als Sieger hervorgehen lassen.
    Es war ein ziemlich hohler Sieg gewesen. Wenn er bei ihr war, wenn Gefahr

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