Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
Pferdes in allen möglichen Situationen testen. Um ihn zu beruhigen, ging sie mit der Stute in ein Tempo über, das genau richtig war, und als sie die Böschung erreichte, wurde sie langsamer, genau wie er.
Er ritt voraus, während sie direkt hinter dem Grauen blieb. Sie atmete tief ein und langsam wieder aus, als die Koppel auf der Rückseite des Stalles in Sichtweite kam.
Sie hätte sich nicht vorstellen können, den Abend vor ihrer Hochzeit in entspannterer Atmosphäre zu verbringen. Obwohl sie einander nicht besonders gut kannten, hatten sie eine verlässliche Beziehung zueinander, auf der eine Ehe basieren konnte. Was die Zukunft anbetraf, war sie beruhigt und zuversichtlich.
»Wir müssen uns ruhig verhalten.« Vor der Stalltür stieg er vom Pferd. »Der Stallleiter wohnt direkt über der Kutschenscheune, und er versteht keinen Spaß, was seine Schützlinge anbelangt.«
Sie befreite ihre Füße und glitt vom Pferd.
Gyles führte den Grauen in den Stall und sattelte das Pferd ab. Die Zigeunerin ging mit der Stute an ihm vorbei, und er hörte, wie sie in sanftem Flüsterton mit dem Tier redete.
Er ging zum Stall der Stute hinüber und hob den Sattel vom Rücken des Pferdes. Die Zigeunerin warf ihm zur Belohnung ein faszinierendes Lächeln zu und nahm eine Hand voll Stroh, um das Fell der Stute damit abzureiben.
Gyles verstaute ihren Sattel und das Zaumzeug, dann holte er seine Sachen. Er musste sie in ihr Zimmer zurückbringen, ohne dass jemand sie sah. Und er durfte sie nicht anfassen. Aber das würde keinesfalls einfach sein: sie wiederzusehen, ihre Stimme wieder zu hören, hatte etwas in ihm ausgelöst, das er nur als Sehnsucht bezeichnen konnte. Er verlangte nach ihr und spürte eine tiefe innere Leere, die nur sie ausfüllen konnte.
Aber von diesem Gefühl würde er sich nicht beherrschen lassen. Solange er sie nicht berührte, würde er es überleben.
Rasch bürstete er den Grauen ab und sah nach, ob das Tier genug Futter und Wasser hatte. Dann schloss er die Stalltür und ging zur Zigeunerin zurück. Sie war gerade fertig und überprüfte das Wasser. Sie redete immer noch in sanftem Flüsterton mit der Stute, und ihre Stimme klang äußerst erotisch. Er war davon überzeugt, dass das Pferd für jemand anders ruiniert war.
Dann bemerkte sie ihn. Sie tätschelte die Stute ein letztes Mal und trat in den Gang. Gespannt wie eine Bogensehne zog Gyles die Stalltür hinter sich zu und schob den Riegel vor.
»Vielen Dank.«
Ihre Stimme hatte sich verändert, sie klang jetzt rauchig, verführerisch. Gyles drehte sich um.
Sie machte einen Schritt nach vorn, stellte sich auf die Zehenspitzen, schlang die Arme um seinen Nacken und küsste ihn.
Dieser einfache, aber leidenschaftliche Kuss machte all seine guten Absichten, jede Möglichkeit, ihr zu entrinnen, zunichte. Auch sie hatte keine Möglichkeit mehr, ihm zu entkommen. Er legte die Arme um sie und presste sie an sich, dann senkte er den Kopf und küsste sie leidenschaftlich.
Sie schmeckte nach Wind und Wildheit, nach der überschwänglichen Freude, schnell und ungehindert zu reiten. In ihrem Kuss lag eine ausdrückliche Einladung, sie sprachen dieselbe Sprache und verstanden einander ohne viele Worte.
Sie bäumte sich ihm entgegen und vertiefte ihren Kuss. Er hielt sie an sich gepresst und bewunderte ihre Rundungen, das Versprechen, das in ihren weichen Kurven und gelenkigen Gliedmaßen lag. Seine Hände erkundeten sie. Sie legte sanft die Finger um ihn, streichelte ihn, zugegebenermaßen hatte sie nicht viel Erfahrung, aber ihr Verlangen war eindeutig. Sie verlangte nach ihm, genauso wie er nach ihr verlangte.
Dieses Verlangen versetzte Gyles einen Stoß, der ihm den Atem raubte und ihn wieder zu Bewusstsein kommen ließ. Er fuhr zurück und wollte sich gegen die Stalltür lehnen, um Luft zu holen, ihren Kuss zu unterbrechen, sich von ihr zurückzuziehen.
Die Stalltür hinter ihm gab nach. Es war der mittlere Stall, in dem die Stallburschen frisches Stroh lagerten. Gyles stolperte und fiel nach hinten. Sie landeten auf dem Stroh und waren innerhalb weniger Sekunden darin versunken.
Das weiche, trockene Stroh hüllte sie ein, und die Dunkelheit schirmte sie von der Außenwelt ab. Gyles stöhnte, und dieser Laut wurde augenblicklich durch ihren Kuss erstickt. Eng umschlungen hielten sie sich fest. Gyles lag auf ihr und spürte, wie sich ihre Finger um seine Taille legten. Ihre Hände waren unter seinem Jackett, sie zerrte an seinem Hemd, und
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