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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Reiter und Pferd über die Hügelkuppe rasen. Einen Moment lang waren ihre Umrisse im Licht des aufgehenden Mondes zu erkennen, dann preschte das Pferd vorwärts. Obwohl der Reiter ziemlich klein war, hatte er die Kontrolle über das Tier. Lange schwarze Haare fielen in Wellen über ihren Rücken. Das Pferd war die arabische Stute, die er vor einer Woche gekauft hatte. In ihren Bewegungen lag Stärke und Schönheit. Reiterin und Pferd rasten auf das Hügelland zu.
    Bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte Gyles mit dem Grauen eine Kehrtwendung gemacht und die Verfolgung aufgenommen. Er verfluchte sich dafür, was er da tat, machte jedoch keine Anstalten, die Zügel anzuziehen. Ebenso verfluchte er sie. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, ohne Erlaubnis aus seinem Stall ein Pferd zu entwenden, noch dazu mitten in der Nacht, gleichgültig, ob er das Pferd für sie gekauft hatte.
    Mit grimmiger Miene donnerte er hinter ihr her. Er wollte kein Wettrennen mit ihr, sondern sie nur im Auge behalten. Er wollte den Zorn in sich spüren, aber der Ärger, den er bereits den ganzen Tag über gehabt hatte, hatte sich bereits verflüchtigt. Er konnte nur zu gut verstehen, wie ihr zumute gewesen sein musste, nachdem sie tagelang zusammengepfercht in der Kutsche gesessen und dann die Stute entdeckt hatte. Konnte sie ahnen, dass das Tier für sie bestimmt war?
    Es wäre besser gewesen, zornig zu sein, aber er spürte lediglich ein merkwürdiges, unwiderstehliches Verlangen, mit ihr zu reden, in ihre Augen zu blicken, ihre Meinung zu hören, wenn er ihr sagte, dass die Stute ihr gehörte, sein Geschenk an sie war, damit sie wild, aber sicher reiten konnte. Er erinnerte sich an den rauen Ton ihrer Stimme. Solange er die Finger von ihr ließ, wäre gegen ein letztes privates Treffen sicher nichts einzuwenden.
    Francesca hörte das Donnern der Hufe hinter ihr erst, als sie ihr Tempo verlangsamte. Das Pferd war wirklich perfekt und reagierte sofort. Sie machte eine Kehrtwendung, so dass es einen tänzelnden Bogen beschrieb, und war bereit, jederzeit zum Schloss zurückzupreschen, falls sie den Reiter nicht kannte.
    Aber als sie dann einen Blick von ihm erhaschte, erkannte sie ihn sofort. Der Mond, der jetzt voll am Himmel stand, tauchte einen Teil seines Gesichts in einen silbrigen Glanz, die andere Hälfte lag im Dunkeln. Er trug ein weites Reitjackett, ein helles Hemd und ein Halstuch. Die kräftigen Muskeln an seinen Oberschenkeln wurden durch die engen Reithosen, die in langen Stiefeln steckten, noch betont. Sie drosselte ihr Tempo, hielt an und ließ ihn näher an sich herankommen. Sie spürte, dass er nicht aufgebracht oder wütend, sondern eher vorsichtig, unsicher war. Sie neigte den Kopf und beobachtete ihn, als er das große graue Pferd vor ihr zum Stehen brachte.
    Dies war das erste Mal, dass sie sich nach ihrer wilden Begegnung im Wald wiedersahen. Ab morgen würden sie zusammenleben. Vielleicht war das der Grund, warum beide schwiegen und einander nur ansahen, als versuchten sie, einen Rahmen für die nächste Phase ihres Lebens abzustecken.
    Beide atmeten schnell, was nicht nur auf das schnelle Reiten zurückzuführen war.
    »Wie finden Sie sie?« Er deutete auf die Stute.
    Francesca lächelte und ließ die Stute tänzeln. »Sie ist einfach perfekt.« Sie versuchte ein paar ausgefallene Schritte mit ihr zu machen, und die Stute gehorchte umgehend. »Sie ist sehr folgsam.«
    »Das ist gut.« Er ließ sie nicht aus den Augen, um sich zu vergewissern, dass sie in der Lage war, die verborgene Energie, die in dem Tier schlummerte, zu kontrollieren. Als sie anhielt, ritt er mit dem Grauen an ihre Seite. »Sie gehört Ihnen.«
    Sie lachte entzückt. »Vielen Dank, Mylord, ich habe zufällig mit angehört, wie zwei Stallburschen sagten, dass Sie das Pferd für eine Lady gekauft hätten. Ich muss zugeben, ich hatte gehofft, dass sie für mich bestimmt ist.«
    »Ihr Wunsch ist in Erfüllung gegangen.«
    Sie sah, wie sich seine Lippen nach oben zogen, und strahlte. »Vielen Dank. Sie hätten mir kein schöneres Geschenk machen können.« Sie würde ihm später noch in angemessener Form dafür danken, sie hatte ja noch viel Zeit.
    »Kommen Sie, wir sollten uns jetzt auf den Weg zurück machen.«
    Sie befahl der Stute, mit dem Grauen gleichzuziehen, während sie zum Schloss zurückritten. Von einem Trab gingen sie in einen leichten Galopp über, bis er in einen schnellen Galopp verfiel. Er wollte die Geschwindigkeit des

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