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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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unerschütterlich. Obwohl er wusste, dass er der ewigen Versklavung nur um ein Haar entronnen war, träumte er immer noch von ihr. Träumte davon, sie in den Armen zu halten, sie zu besitzen, für immer.
    Keine andere Frau hatte jemals einen solchen Einfluss auf ihn ausgeübt und ihn so nah an den Abgrund getrieben.
    Nein, er freute sich nicht auf seine Hochzeitsnacht. Ein Gedanke an die Zigeunerin genügte, um ihn zu erregen. Es war ihm nicht möglich, sein Verlangen mit irgendeiner anderen Frau zu befriedigen. Er hatte darüber nachgedacht, es zu versuchen in der Hoffnung, von ihr loszukommen - es war ihm nicht einmal gelungen, von seinem Sessel aufzustehen. Er hatte vielleicht körperliche Schmerzen, aber die einzige Frau, die seiner Seele Erleichterung verschaffen konnte, war die Zigeunerin. Es ging ihm schlecht, und er war ganz und gar nicht in der Stimmung, einer zarten Braut das Geschirr anzulegen.
    Das hatte Zeit bis zur Hochzeitsnacht, und er würde darüber nachdenken, wenn es so weit war. Vorher musste er noch eine Hochzeit und ein Hochzeitsfrühstück über sich ergehen lassen, bei dem die Zigeunerin höchstwahrscheinlich auch zugegen war, obwohl noch hundert weitere Gäste daran teilnahmen. Er hatte nicht zu fragen gewagt, ob Francescas italienische Freundin ebenfalls anwesend sein würde. Eine solche Frage hätte seine Mutter und seine Tante in Alarmbereitschaft versetzt, und er hätte dafür büßen müssen. Es würde ohnehin schon schlimm genug werden, wenn sie seiner Braut von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden.
    Er hatte ihnen nicht gesagt, dass er eine arrangierte Ehe eingegangen war, und nach dem zu urteilen, was sie erwähnt hatten, hatte Horace es ihnen auch nicht gesagt. In dem Moment jedoch, in dem sie Francesca Rawlings zu Gesicht bekamen, würden Henni und seine Mutter wissen, was Sache war. Unterwürfige, sanftmütige weibliche Wesen hatten ihn nie interessiert, und das wussten die beiden ganz genau. Sie würden die Logik, die dahinter steckte, sofort durchschauen und sie missbilligen, aber dann wäre es bereits zu spät, und sie würden ohnehin nichts mehr unternehmen können.
    Auch wegen Henni und seiner ebenso scharfsinnigen Mutter hatte er darauf bestanden, die Zeit, die die Hochzeitsgesellschaft vor der Hochzeit auf dem Schloss verbrachte, zu beschränken. Je weniger Zeit er hatte, der Zigeunerin unerwartet über den Weg zu laufen, desto besser war es für ihn. Ein Blickwechsel und all die, die ihn am besten kannten, würden sofort wissen, was Sache war. Und er wollte auf keinen Fall, dass sie es erfuhren. Er wollte nicht, dass irgendjemand es erfuhr. Es wäre ihm am liebsten gewesen, wenn auch er die Wahrheit hätte ignorieren können.
    Am Rand der Böschung zog er die Zügel straff und sah auf sein Zuhause hinunter, das hoch über einer Flussbiegung aufragte. Einige Fenster waren hell erleuchtet, und im Vorhof waren rote Funken zu erkennen, erloschene Fackeln, die nur angezündet worden wären, wenn die Hochzeitsgesellschaft eingetroffen wäre.
    Es dämmerte ihm, dass das Schicksal es gut mit ihm gemeint hatte. Der Regen war ein Segen gewesen, und die Hochzeitsgäste hatten sich verspätet. Sie waren so spät angekommen, dass er einen legitimen Entschuldigungsgrund gehabt hatte, nicht dort zu sein, um sie zu begrüßen und das Risiko einzugehen, der Zigeunerin unter den neugierigen Augen der Anwesenden zu begegnen. Er musste jetzt nur noch die Hochzeit und das Hochzeitsfrühstück über sich ergehen lassen, ein absolutes Minimum an Zeit, das er aufbringen musste.
    In vierundzwanzig Stunden würde er mit einer Frau verheiratet sein, die ihm völlig gleichgültig war. Er hätte dann alles erreicht, was er ursprünglich erreichen wollte, eine angemessene, sanfte, nicht störende Ehefrau, die ihm den Erben schenken würde, den er benötigte, und den Gatting-Besitz mitbrachte, den er wollte. In den nächsten vierundzwanzig Stunden müsste er sich nur an seine Pläne halten, und all das, was er wollte, würde ihm gehören.
    Niemals zuvor war ihm ein Sieg so unwichtig gewesen.
    Das Pferd wieherte und bewegte sich unruhig hin und her. Gyles versuchte, es zu beruhigen, als er plötzlich das gedämpfte Getrappel von Hufen hörte. Er blickte den Abhang hinunter und sah, wie sich in der Ferne etwas bewegte. Ein aus der Richtung des Schlosses kommender Reiter quälte sich die Böschung hinauf.
    Er verlor ihn wieder aus den Augen, schaute nach links und sah in einigen Metern Entfernung

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