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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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mussten ihr gestern Abend ein Mittel geben, weil sie sich nicht beruhigen wollte.«
    Franni nahm manchmal Laudanum, wenn sie mit den Nerven am Ende war. Francesca knabberte an ihrem Toast, während Charles sich von den Tellern bediente, die die Lakaien ihm reichten.
    »Wird Franni bald aufwachen?«, fragte sie, als sich der letzte Lakai verzogen hatte.
    »Das hoffe ich.«
    »Ich möchte vor eurer Abreise noch mit ihr reden.«
    Charles lächelte. »Natürlich. Ich bin sicher, sie wird nicht abreisen wollen, ohne zumindest Lebewohl zu sagen.«
    An Lebewohl hatte Francesca nicht gerade gedacht, aber sie wurde von Lord Walpole - Horace, wie sie ihn eigentlich nennen sollte - abgelenkt. Er blieb neben ihr stehen und tätschelte ihre Schulter.
    »Meine liebe Francesca, du strahlst ja geradezu vor Glück. Ich sage immer, die Ehe bringt die Augen einer jungen Dame zum Strahlen.«
    »Setz dich hin, Horace, und hör auf, das Mädchen in Verlegenheit zu bringen.« Henni, die neben ihm aufgetaucht war, versetzte ihm einen Stoß in die Rippen und stieß ihn unter dem Tisch an. Sie schenkte Francesca ein Lächeln. »Kümmere dich nicht um ihn. Alte Gauner sind die schlimmsten.«
    Francesca erwiderte ihr Lächeln. Sie wandte sich um und stellte fest, dass Ester bereits da war. Diese ließ sich zwei Plätze von Charles entfernt in einen Sessel fallen und blickte Francesca lächelnd an.
    »Und wo ist Franni?«, fragte Francesca leise.
    »Sie schläft noch«, erwiderte Ester ebenso leise.
    Francesca schenkte Ester eine Tasse Tee ein, dann wandte sie sich dem älteren Cousin zu, der auf der anderen Seite neben ihr saß. Gastgeberische Pflichten hielten sie eine Zeit lang beschäftigt. Nach einer Weile legte Charles seine Hand auf ihren Ärmel.
    »Meine Liebe, wir haben vor, in zwei Stunden, noch vor dem Mittagessen, abzureisen. Ich hoffe, du weißt, dass ich großes Vertrauen in deine Fähigkeiten und in deine Ehe habe, andernfalls würde ich nicht schon so bald abreisen. Aber ich sehe, dass du in guten Händen bist.« Sein wohlwollendes Kopfnicken galt nicht nur Chillingworth, sondern auch Lady Elizabeth und Henni. »Ich habe das Gefühl, ich kann guten Gewissens abreisen.«
    »Oh, natürlich.« Francesca drückte seine Hand. »Ich bin äußerst zufrieden.«
    »Gut.« Charles legte seine Hand auf die ihre. »Wir haben beschlossen, nach Bath weiterzureisen. Die Heilwasser dort werden Franni bestimmt helfen. Da wir ohnehin schon unterwegs sind, hielten wir es für das Beste, sie dorthin zu bringen.«
    »Ihr hat die Fahrt in der Kutsche Spaß gemacht.«
    »Mehr als ich erwartet hatte. Diese Gelegenheit sollte man nicht verpassen, aber ich möchte rechtzeitig aufbrechen, und daher werden wir uns bald verabschieden.«
    Francesca erwiderte den Druck seiner Finger. »Ich werde euch hinausgeleiten.«
    »In deiner Eigenschaft als Gräfin von Chillingworth.« Charles ließ ihre Hand los und stand auf.
    Francescas Lächeln wurde schwächer, als sie die Person am Tischende sah. »In der Tat.«

    Charles’ Worte bewahrheiteten sich - »auf Wiedersehen« war alles, was Franni murmeln konnte. Als sie ihr die große Treppe hinunterhalfen, Ester auf einer Seite, Charles auf der anderen, war Franni noch so benommen, dass sie Francesca nur stumm ansehen konnte.
    Francescas Hoffnungen herauszufinden, was Franni dermaßen aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, hatten sich nicht erfüllt.
    Sie war dazu gezwungen zu lächeln, Umarmungen und gute Wünsche mit ihren Verwandten auszutauschen und ihre Besorgnis darüber, was mit Franni los war, in den Hintergrund zu stellen. Chillingworth schüttelte Charles die Hand und machte Ester Komplimente. Dann beugte er sich formvollendet über Frannis Hand. Franni lächelte benommen, es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass sie in ihm irgendetwas anderes sah als einen attraktiven Gentleman, der jetzt mit Francesca verheiratet war.
    Während sie auf der Terrasse standen, um den Verwandten zuzuwinken, erhaschte Francesca Gyles’ Blick. Der Kutscher gab den Pferden ein Kommando, und die Kutsche ruckte an und rollte von dannen. Auch Elizabeth und Henni, die rechts und links von ihnen standen, winkten, und Ester winkte zurück. Eine kleine weiße Hand wurde aus dem Kutschenfenster gestreckt, die ebenfalls schlaff winkte.
    »Sie hat sich einfach zu sehr aufgeregt.«
    Francesca hörte, wie Gyles murmelte: »Es scheint so.«

    Die restlichen Gäste trafen sich zum Mittagessen, es gab eine leichte Mahlzeit, bestimmt für die

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