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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Elizabeth winkte gebieterisch. »Erzähl mir mehr. Wenn ich einen Sohn aufgezogen habe, der sich nicht schämt, einen solchen Weg einzuschlagen, verdiene ich es, darüber informiert zu werden.«
    Francesca wiederholte Gyles’ Vorstellungen darüber, wie ihre Ehe auszusehen habe, und hielt sich dabei genau an seine Worte. Sie ließ jedoch aus, dass er einen Fehler gemacht hatte - das war eine Sache, die nur sie und ihn etwas anging. Lady Elizabeth und Henni hingen an ihren Lippen. Als sie ihren Vortrag beendet hatte, sahen sich beide an, ihre Augen leuchteten hell, ihre Lippen waren aufeinander gepresst, und dann brachen sie zu Francescas Verwunderung in lautes Gelächter aus.
    Erstaunt starrte Francesca sie an.
    »Bitte entschuldige uns, meine Liebe«, stieß Lady Elizabeth atemlos hervor. »Sei versichert, dass wir nicht über dich lachen.«
    »Oder über deine Situation«, fügte Henni hinzu und wischte sich über die Augen.
    »Nein, wirklich nicht.« Mühsam rang Lady Elizabeth um Fassung. »Es ist nur … nun, Liebes, wie er dich ansieht …«
    »Dich beobachtet «, berichtigte Henni.
    »In der Tat. Egal, was er sagt, egal, was er denkt …« Lady Elizabeth fuchtelte mit den Händen und sah Francesca hoffnungsvoll an, dann verzog sie das Gesicht. »Der Junge sei verflucht! Wie konnte er bloß so irrsinnig dumm sein?«
    »Er ist eben ein Mann.« Henni trank ihren Tee aus.
    »Das stimmt«, seufzte Lady Elizabeth. »Die kann man alle über einen Kamm scheren, fürchte ich. Sie sind total überfordert, wenn sie sich mit den Problemen einer Frau befassen müssen.«
    Francesca runzelte die Stirn. »Wollt ihr damit sagen, dass es trotz seiner … erklärten Absicht vielleicht nicht …?«
    »Was wir sagen wollen, ist, dass du nicht anzunehmen brauchst, er sei anders als andere Männer. Er ist stur wie ein Esel, aber irgendwann wird er zur Besinnung kommen. Das tun sie alle, weißt du. Du darfst einfach die Hoffnung nicht verlieren.«
    »Vielleicht verlierst du darüber ein wenig Schlaf«, grinste Henni. »Aber betrachte es mal als Investition. Übrigens«, fügte sie hinzu, während sie ihre Tasse absetzte, »ich würde nicht versuchen, mit ihm darüber zu streiten. Das verärgert ihn nur, und wie ich Gyles kenne, wird er dadurch nur noch widerspenstiger.«
    Lady Elizabeth nickte zustimmend. »Lass die Dinge einfach so, wie sie sind: irgendwann wird er aufwachen, du wirst sehen.«
    Besorgt dachte Francesca über die beiden Damen und ihre Worte nach. Zweifellos kannten die beiden ihren Ehemann besser als sie selbst, doch das plötzliche Aufkeimen einer Hoffnung, an deren Stelle eigentlich Verzweiflung hätte sein müssen, verschaffte ihr ein unangenehmes Gefühl. Was wäre, wenn sie Unrecht hatten?
    Sie schmiegte sich in die Sofakissen. »Erzähl mir von ihm, über seine Kindheit, wie er war.«
    Lady Elizabeth antwortete umgehend. »Er ist hier geboren und aufgewachsen. Er war ein fröhliches Kind, nicht sehr brav und nicht besonders schlau, aber er war ein liebenswürdiger und liebebedürftiger Bursche.« Nach dem Klang ihrer Stimme zu urteilen schwelgte die Gräfin in ihren Erinnerungen, und Francesca hörte still zu. »Leider war er unser einziges Kind, aber er hat ständig alle möglichen Streiche gemacht wie andere Kinder auch -«
    Sie lauschte, während Lady Elizabeth das Bild eines unschuldigen, unbekümmerten Jungen heraufbeschwor, in dem Francesca ihren Ehemann nicht wiedererkannte. Dann verdunkelte sich Lady Elizabeths Gesicht, und sie sprach stockend weiter. »Und dann starb Gerald.«
    »Sein Vater?«, fragte Francesca sanft.
    Lady Elizabeth nickte und lächelte unter Tränen. »Es tut mir Leid, meine Liebe, aber ich bin immer noch nicht darüber hinweg.« Sie zog ein Taschentuch aus ihrem Ärmel. »Es kam so unerwartet -«
    »Ein Reitunfall.« Unbeholfen erzählte Henni weiter. »Gerald erfreute sich bester Gesundheit - niemand hätte sich vorstellen können, dass irgendetwas ihm Schaden zufügen konnte. Er war auf einem Reitausflug mit Gyles, als es passierte. Geralds Pferd stolperte, und Gerald fiel herunter, und sein Kopf schlug auf einem Felsen auf. Er ist nie mehr wieder zu Bewusstsein gekommen und ist fünf Tage später gestorben.«
    Im Raum machte sich Schweigen breit. Trotz der Zeit, die inzwischen vergangen war, spürte Francesca, welchen Schock sein Tod hinterlassen haben musste, besonders im Schoß einer so privilegierten Familie. Nach einer Weile fragte sie: »Und Gyles?«
    »Er hat uns die

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