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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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überzeugte. Sie gehörte nicht zu den edlen Kreisen.
    Für Männer war sie jedoch überaus anziehend, und in dieser Beziehung war sie ziemlich selbstbewusst. Ihre Mutter hatte ihr beigebracht, das, was Gott ihr gegeben hatte, zu schätzen und das Beste daraus zu machen.
    Und sie würde ihren Traum nicht kampflos aufgeben.
    Sie atmete tief ein und wandte sich wieder dem Spiegel zu. Sie drehte sich nach allen Seiten und beobachtete den Effekt der schmalen senkrechten Streifen auf ihrem Kleid. Sie hatte das Kleid noch nie getragen, weil sie es für einen besonderen Anlass aufheben wollte. Es war in Italien entworfen worden und hatte einen meisterhaften Schnitt, der ihre Figur sehr schön zur Geltung brachte.
    Nach Millies offen stehendem Mund und den tellergroßen Augen zu urteilen erfüllte das Kleid voll seinen Zweck.
    Francesca beschloss, weder Schmuck noch ein Schultertuch zu tragen; nichts, was von der Wirkung des Kleides ablenken konnte. Mit zufriedener Miene strebte sie auf die Tür zu.

    Sie hatten sich im Salon der Familie versammelt. Lady Elizabeths Augen leuchteten auf, als sie Francesca sah. Henni gab ein Glucksen von sich. Gyles war jedoch nicht da, um ihren Auftritt zu erleben. Dann tauchte er, gefolgt von Irving, im Türeingang auf.
    Francesca lächelte und stand auf, wobei das Seidenkleid leise raschelte. Gyles gesellte sich am Kamin zu ihnen. Rasch maß er sie von Kopf bis Fuß. Dann trafen sich ihre Blicke, und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Lady Elizabeth, Henni und Horace bereits ins Witwenhaus gezogen wären und dass sie mit ihm alleine war.
    Er verstand es in bewundernswerter Weise, seine Reaktion zu verbergen, aber seine Augen verrieten ihn. Er nahm die Hand, die sie ihm darbot, machte eine Verbeugung und legte sie in seine Armbeuge. »Komm.« Mit den Augen gab er seiner Mutter, seiner Tante und seinem Onkel ein Zeichen. »Wir gehen besser rein, sonst bekommt Ferdinand noch einen Anfall.«
    Er führte sie in das kleinere Esszimmer, das die Familie benutzte, wenn sie unter sich war. Trotzdem hatten an dem Tisch ohne Ausziehplatte zehn Personen Platz, und traditionsgemäß saß sie an einem Ende und er an dem anderen Ende des Tisches. Er führte sie zu ihrem Platz. Seine Finger strichen über ihren nackten Unterarm, und sie versuchte verzweifelt, einen Schauder und ihr aufkommendes Verlangen zu unterdrücken. Sie spürte seinen Blick auf ihrer Wange, dann sah er auf ihre üppigen Brüste, die das Kleid zum Vorschein brachte: er richtete sich auf und ging weiter am Tisch entlang. Henni und Elizabeth hatten sich bei Horace untergehakt; alle nahmen Platz, und Irving bedeutete den Lakaien, das Essen zu servieren.
    Dank Lady Elizabeth und Henni, Horace war völlig ahnungslos, verlief die Unterhaltung angeregt und beschränkte sich auf allgemeine Themen, eine perfekte Deckung für die stumme Kommunikation, die während des gesamten Abendessens zwischen Francesca und Gyles bestand.
    Der einzige Vorteil ihrer jeweiligen Sitzpositionen bestand darin, dass sie einander uneingeschränkt sehen konnten. Sie waren jedoch zu weit voneinander entfernt, um den Ausdruck in den Augen des jeweils anderen deuten zu können. Weder er noch sie wollte, dass ihre Gesichter zu viel verrieten. Obwohl ihre stumme Unterhaltung in Anwesenheit der anderen stattfand, war sie absolut privat.
    Und sehr beunruhigend.
    Als sie ihre Serviette beiseite legte und mit einem Lächeln für Irving aufstand, war Francesca sich absolut nicht sicher, ob sie, wenn Gyles seine Hand auf ihren entblößten Arm legte, ihre Reaktion darauf verbergen konnte. Gyles hatte es abgelehnt, Portwein zu trinken, genau wie Horace, und erhob sich. Sie spürte, dass er dicht hinter ihr stand, und während er mit Horace aus dem Zimmer ging, richtete er seinen Blick auf sie.
    Sie versammelten sich auf dem Gang.
    In ihrer Eigenschaft als Gastgeberin deutete Francesca auf den Familiensalon, dabei sah sie Lady Elizabeth und Henni und danach ihren Ehemann an und hob fragend die Augenbrauen.
    Er begegnete ihrem Blick, und sie spürte, wie die Flammen in ihr aufloderten, spürte, wie die Anspannung in ihrem Innern immer größer wurde.
    Gyles sah Horace fragend an. »Gehen wir in die Bibliothek?«
    »Wohin sonst?« Horace ging darauf zu.
    Gyles nickte seiner Mutter und seiner Tante zu und verbeugte sich kurz vor Francesca, dann folgte er Horace.
    Lady Elizabeth und Henni warteten, bis sich die Tür zum Familiensalon hinter ihnen geschlossen hatte, bevor

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