Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen
bitte Mrs. Cantle aus, dass ich sie um zehn Uhr im Familiensalon sprechen möchte.«
»Ja, Ma’am.« Noch ein wenig bedrückt, machte Millie einen Knicks.
Francesca strebte auf den Frühstücksraum zu. Sie brauchte dringend etwas zu essen. Jetzt wusste sie, warum ihre Mutter morgens immer solch einen großen Appetit gehabt hatte.
Gyles und Horace hatten schon gefrühstückt, und Gyles war bereits ausgeritten. Francesca fragte sich, woher er die Energie nahm, aber sie war froh, dass sie seinen viel sagenden Blick beim Frühstück nicht sehen musste.
Lady Elizabeth und Henni frühstückten mit ihr. Als sie fertig waren, zogen sie sich in den Familiensalon zurück. Um Punkt zehn erschien Mrs. Cantle, die nicht größer war als Francesca, aber eine wesentlich größere Oberweite hatte als sie und in tristes Schwarz gekleidet war.
Sie machte einen Knicks und rang die Hände. »Sie wollten mich sprechen, Ma’am?« Die Frage war nicht direkt an Francesca gerichtet, sondern hing irgendwo zwischen Francesca und Lady Elizabeth, die völlig verblüfft war.
Francesca lächelte. »Ja. Da Lady Elizabeth heute Nachmittag ins Witwenhaus zieht, möchten sie und ich den Morgen nutzen, um den Haushalt neu zu organisieren. Haben Sie Zeit, uns zu begleiten?«
Mrs. Cantles Augen leuchteten. »Wenn wir zuerst den Speisezettel aufstellen könnten, Ma’am.« Sie wandte sich direkt an Francesca. »Ich möchte nicht, dass dieser Heide sich selbst überlassen ist, wenn Sie wissen, was ich meine. Man muss ihn ständig im Auge behalten.«
Der Heide war bestimmt Ferdinand. »Es gibt noch einen Koch hier, oder?« Francesca warf Lady Elizabeth einen kurzen Blick zu, aber Mrs. Cantle gab die Antwort.
»Ja, Ma’am, und das ist auch gut so. Niemand bestreitet Ferdinands …«
»Kochkunst?«
»Ja, genau. Er kann gut kochen, daran besteht kein Zweifel. Aber Cook hat schon so lange für die Familie gearbeitet, sie hat den Grafen gefüttert, als er noch ein kleiner Junge war und kennt all seine Lieblingsspeisen … und sie und Ferdinand kommen nicht miteinander zurecht.«
Es war nicht schwer zu erkennen, warum das so war. Cook war die Köchin gewesen, bis Ferdinand aufgetaucht war, und wurde dann zurückgestuft. »Was ist Cooks Spezialität?« Mrs. Cantle zog die Stirn in Falten. »Was kann sie gut kochen? Suppen? Torten?«
»Pudding, Ma’am. Ihr Zitronenpudding gehört zu den Lieblingsspeisen des Grafen, und ihre Siruptorte ist einfach köstlich.«
»Sehr schön.« Francesca stand auf. »Wir beginnen unseren Rundgang in der Küche. Ich werde mit Ferdinand das Menü besprechen, und wir werden sehen, ob ich die Sache geradebiegen kann.«
Neugierig geworden schloss sich Lady Elizabeth ihnen an. Mrs. Cantle führte sie durch die grüne Friestür in ein Labyrinth von Korridoren und kleinen Zimmern. Sie gingen an Irving vorbei, der in seiner Vorratskammer stand, und begutachteten das Porzellan und Tafelsilber.
Während sie Mrs. Cantle folgten, wandte sich Francesca an Lady Elizabeth. »Ich hatte vergessen nachzufragen - wie wirst du im Witwenhaus zurechtkommen? Du brauchst einen Butler, einen Koch und Dienstmägde …«
»Darum habe ich mich schon gekümmert, Liebes.« Lady Elizabeth berührte ihren Arm. »Viele sind begierig darauf, auf einem großen Anwesen wie diesem zu arbeiten. Das Witwenhaus ist bereits seit einer Woche bezugsfertig. Hennis Magd und meine Magd sowie Horaces Männer sind gerade damit beschäftigt, den letzten Teil unseres Hausstandes durch den Park zu schaffen, und heute Nachmittag werden wir in unserem neuen Zuhause sein.«
Francesca zögerte, dann nickte sie. Es war nicht ihre Aufgabe, schon gar nicht zu diesem Zeitpunkt, irgendwelche Andeutungen auf Lady Elizabeths Gefühle zu machen, wenn diese das Haus, in das sie als Braut gezogen war und das sie so viele Jahre lang bewirtschaftet hatte, verlassen würde.
Lady Elizabeth kicherte. »Nein, ich bedauere nicht, von hier fortzugehen.«
Sie sprach leise, ihre Worte waren nur für Francescas Ohren bestimmt. »Dieses Haus ist so groß, und ich schaffe es nicht mehr, mich um Gyles’ Bedürfnisse hier und in London zu kümmern. Deshalb bin ich äußerst froh darüber, dass du jetzt hier bist und die Verantwortung übernehmen willst und dazu auch in der Lage bist.«
Francesca sah in die Augen der Gräfin. Sie waren grau wie die Augen ihres Sohnes, aber weicher. »Ich werde mein Bestes tun, den Haushalt genauso gut zu organisieren, wie du es getan hast.«
Lady
Weitere Kostenlose Bücher