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Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen

Titel: Cynster 07 - Nur mit deinen Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Nachricht überbracht. Ich erinnere mich noch an sein kleines Gesicht, das leichenblass war - er war damals erst sieben. Er kam weinend hereingerannt, aber er hat uns gesagt, was passiert und wo es passiert war …« Lady Elizabeth warf Henni einen Blick zu. »Ich war so verzweifelt und hinterher …«
    »Wir sind sofort gekommen«, sagte Henni. »Damals lebten wir noch nicht hier. Ich bin die meiste Zeit bei Elizabeth geblieben - es war für uns alle ein riesiger Schock. Gerald war so ein starker Mann …, aber es war Horaces Aufgabe, Gyles unter seine Fittiche zu nehmen, und er hat es auch getan.«
    »Gyles war völlig am Boden zerstört«, fuhr Lady Elizabeth fort. »Er hat Gerald angebetet - sie waren sich sehr nahe. Gyles war Geralds einziges Kind und sein Erbe, aber darüber hinaus hatten sie viele gemeinsame Interessen - Reiten, Schie ßen und so weiter.«
    »Ich erinnere mich noch«, sagte Henni, »als wir völlig verzweifelt hier ankamen, hat uns Gyles in den Salon geführt. Er war zutiefst schockiert, aber dennoch ziemlich gefasst, aber innerlich hat er gezittert. Horace ist dann bei ihm geblieben.«
    Lady Elizabeth stieß einen tiefen Seufzer aus. »Es war eine schreckliche Zeit, aber Gyles hat uns nie irgendwelche Sorgen gemacht. Wenn ich mich recht erinnere, war er eigentlich ein sehr ruhiges Kind.«
    »Weißt du«, sagte Henni, und ihr Blick schweifte in die Vergangenheit, »ich habe Gyles nie weinen sehen, noch nicht einmal bei der Beerdigung.«
    »Das stimmt«, pflichtete Lady Elizabeth ihr bei. »Ich habe mit Horace nach der Beerdigung darüber gesprochen, und er sagte, Gyles habe sich äußerst korrekt verhalten, keine Miene verzogen und so weiter, genauso wie es jetzt von Chillingworth als Oberhaupt der Familie von ihm erwartet wird.« Sie schnüffelte. »Ich hätte es lieber gesehen, wenn er geweint hätte - er war schließlich erst sieben Jahre alt -, aber du weißt ja, wie Männer sind.«
    »Gyles war danach bemerkenswert ruhig, aber dann wurde es Zeit für ihn, nach Eton zu gehen. Das schien ihn etwas aus der Reserve zu locken.«
    »Das ist richtig.« Lady Elizabeth schüttelte ihren Rock aus. »Er überwarf sich mit Devil Cynster und dem ganzen Clan, und von da an machte er die üblichen Dinge - er fuhr nach Oxford, danach in die Stadt.«
    »Und dann den ganzen Rest.« Henni machte eine verächtliche Handbewegung. »Aber du brauchst dir deswegen keine Sorgen zu machen. Alle Rawlings sind bemerkenswert treu, egal wie sie sich benehmen, ehe sie vor den Altar treten.«
    »Dem kann ich nur beipflichten«, bestätigte Lady Elizabeth. »Was uns an den Anfang unseres Gesprächs bringt und diesen Unsinn von Gyles’ Vernunftehe .« In ihren Worten lag hochmütige Verachtung. »Die Wahrheit, meine Liebe, ist die: obwohl er es sagt und vielleicht auch meint zu glauben, widerspricht es ganz und gar seiner Natur, so dass er dieses Märchen nicht sehr lange aufrechterhalten kann.«
    Henni grunzte verächtlich. »Das kann ich nur bestätigen. Es ist sicher sehr unterhaltsam, ihn dabei zu beobachten, wie er sich dazu zwingt, solch lächerliches Zeug von sich zu geben.«
    »Ja, aber leider werden wir es nicht aus erster Hand erfahren.« Lady Elizabeth blickte Francesca nachdenklich an. »Angesichts dieser Nachricht bin ich jetzt noch entschlossener, so schnell wie möglich ins Witwenhaus zu ziehen.«
    Erstaunt sah Francesca sie an. »Warum?«
    »Damit Gyles dieses großartige Haus nur mit dir, der einzigen Gefährtin, die er hier hat, teilen kann. Er soll genügend Zeit mit dir alleine verbringen, ohne abgelenkt zu werden, damit er wieder zu Verstand kommt.« Lady Elizabeths graue Augen waren hart. »Und je eher das geschieht, desto besser ist es für ihn.«

9
    Lady Elizabeth und Henni zogen sich zurück, um vor dem Abendessen ein Schläfchen zu machen. Auch Francesca ging in ihr Schlafzimmer, war jedoch zu ruhelos, um sich hinzulegen.
    Sie war sich nicht sicher, ob es gut war, die in ihr aufkeimende Hoffnung wieder aufflammen zu lassen. Sie hatte dies schon einmal getan und seine Forderungen einfach ignoriert, weil sie ein intuitives Gespür für ihn hatte. Er hatte ihr jedoch gesagt, dass sie Unrecht hatte.
    Sie hatte keine Garantie dafür, dass seine Mutter und seine Tante ihn richtig einschätzten, jetzt, wo er erwachsen war.
    Aber trotzdem war da diese Hoffnung in ihr.
    Sie blickte im Zimmer umher und suchte nach etwas, das sie ablenken konnte. Sie sah aus dem Fenster zum Stalltrakt hinüber, der durch

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