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Cyrion

Cyrion

Titel: Cyrion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanith Lee
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machte ihm Spaß. Wie es ihm Spaß machte, die neue Sklavin seiner anderen Bettgefährtin, Eliset, zu schenken. Schließlich brachte das Mädchen, das aus Gründen der Geheimhaltung den Namen ihrer Mutter, Jhanna, angenommen hatte, der außer Gerris kaum jemandem bekannt gewesen war, Mevary durch den gefährlichen Brunnenschacht in die Höhle hinab. Und bei diesem ersten Besuch, nahm>Jhanna    Wie auch immer, der Pakt wurde geschlossen. Wie vereinbart, kletterte Mevary in Vollmondnächten in Käfig und Höhle, wurde in ein alles andere als seetüchtiges Schiff gesetzt, von Fackeln angeleuchtet, besungen, herumgerudert und mit Ruß, Farben und Fischblut bepinselt. Er ertrug es geduldig, in der Erwartung, daß der Schatz gehoben und ihm aufgedrängt würde. Die Göttin verachtete das Gold, sagte man ihm; es machte sie krank. Und hin und wieder wurde ihm ein Stückchen Gold in die Hand gedrückt, um ihn bei Laune zu halten.
    Er war ärgerlich, aber voller Hoffnung. Seine Faulheit und der unerschütterlicher Glaube, daß ihn niemand zum Narren halten konnte, trugen mit dazu bei, daß er nicht aufbegehrte. Dann geschah etwas, von dem Mevary nichts bemerkte, von Eliset ganz zu schweigen. Ein an Eliset gerichteter Brief kam an und wurde, wie es sich in letzter Zeit eingebürgert hatte, Jhanna übergeben. Es war Harmul, der ihn ihr brachte, Harmul, der sie fürchtete. Sie hatte sich einige Mühe gegeben, ihn von ihren Hexenkräften zu überzeugen und ihm noch Schlimmeres angedroht. Valia hatte gesehen, daß er Eliset anbetete, wie auch der andere Knabe, Dassin. Sie folgten ihr mit treuem Hundeblick, erbleichten bei ihrer Berührung, waren närrisch in sie verliebt, aber diesem Zauber hatte Jhanna mit ihren eigenen Zaubern entgegengewirkt. Sehr bald eingeschüchtert von ihrer Bosheit, brachten Harmul, Dassin und sogar Zimir, Mevarys Geschöpf, ihr kleine Geschenke.
    Wie sich herausstellte, war der Brief die gesetzlich einwandfreie Auflösung von Roilants Verlobung mit Eliset. Anscheinend hatte er die Absicht, eine andere Dame zu heiraten.
    Jhanna wanderte in ihrer Kammer umher - eine Kammer, in der es weiche Kissen und Flakons mit kostbaren Parfüms gab, von der eine Sklavin in ihrer Stellung nicht einmal zu träumen gewagt haben würde. Da war ihr etwas in den Schoß gefallen, das ganz ausgezeichnet in ihren schurkischen Plan paßte. Sie hatte einmal gehört, wie Mevary als Witz über diese lange zurückliegende Verlobung sprach, an deren Einhaltung längst niemand mehr glaubte. Diese Botschaft nun, statt die Zweifel zu bestätigen, konnte dazu benutzt werden, genau das Gegenteil zu bewirken.
    Jhanna zerriß den Brief und behandelte die Fetzen mit einem gewissen Mittel, das den Hexen bekannt war. Wurden die Papierstücke gleich wieder in den Umschlag gesteckt und versiegelt, geschah gar nichts, bis sie wieder mit der Luft in Berührung kamen - dann gingen sie sofort in Flammen auf. Den solcherart hergerichteten Brief übergab sie Harmul mit der Anweisung, daß er zu Roilant nach Heruzala gebracht werden müsse. Eliset würde den Boten bezahlen, wenn Harmul ihr erzählte, Mevary hätte ihn gebraucht, um bei irgend jemandem Aufschub für seine Spielschulden zu erbitten. Eliset war daran gewöhnt, für Mevary zu bezahlen, ohne Fragen zu bestellen, da sie keinen Wert auf die Wiederholung der Ohrfeige legte, die sie gleich zu Anfang bekommen hatte.
    Valia war über ihre eigene Klugheit begeistert. Diese Botschaft an Roilant konnte nur auf eine Art gedeutet werden: Ich weise dein Ansinnen zurück. Natürlich würde er glauben, der Brief käme von Eliset. Danach blieb ihm nichts anderes übrig, als persönlich nach Flor zu kommen, entweder um seinen Willen durchzusetzen oder seine Absicht zu ändern und das vor langen Jahren gegebene Versprechen einzulösen. Um ihn dahingehend zu beeinflussen, strengte Valia all ihre magischen Kräfte an. Er

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