D-Wars
erneut einige wenige Zeilen zu schreiben. Vorsichtig, damit die dunkle Gestalt es nicht
mitbekam. Währenddessen dachte er nach über das was und wie er es
schrieb. Für viele war es Magie, für andere ein Wunder. Und manche
hatten Angst überhaupt daran zu denken. So wie sein Majordomus. In seiner
Unwissenheit ahnte er mehr als diejenigen die zu wissen glaubten.
Indem er an den Grundfesten schrieb veränderte er den Fluß. Er hatte nie darüber
nachgedacht das es Abzweigungen geben könnte. Nie einen Schimmer an den
Gedanken verschwendet das seine Worte, seine Sätze an anderen Orten und
zu anderen Zeiten Dinge in Gang setzen konnten die er nie beabsichtigt hatte.
Er blickte zur Gestalt hinüber.
„
Du wußtest es!
“ Gab er leise zu verstehen. „
Deshalb gingst Du kurz
Austreten. Du wußtest das ich zu schreiben beginnen würde.
“
Die Gestalt näherte sich langsam dem Licht in dem Jomikel noch immer stand.
„
Nein,
“ antwortete sie ihm. „
Nicht zu dem Zeitpunkt. Bewußt wurde es
mir erst als Du schon wieder gegangen warst.
“
Jomikel wich unmerklich zurück während die Gestalt langsam aus dem Dunkel hervortrat. Sein
Körper spannte sich vor Erwartung dessen was er bereits durch seine Worte
auf dem Pergament wußte. Und als dann die erwartete Welle das Schiff traf
und zum rollen brachte, handelte Jomikel.
Der teilweise zerstörte Tisch, hinter dem die Gestalt fast gänzlich herum getreten war, brach vollends
zusammen und versperrte ihr kurzfristig den Weg. Sie gab Jomikel die paar Sekunden
die er brauchte um nach oben auf das Deck des Schiffes zu gelangen. Dort, zwischen
der zerstörten Takelage, hielt er das Pergament das ihn hergebracht hatte
bereit. Er würde es in wenigen Sekunden brauchen.
„
Sie dort hinüber, Jomikel.
“ Schrie ihm, die nun ins Licht hervorgetretene
Gestalt, entgegen. „
Sie hinüber zum Tor von ESTARTU durch das
ich gehen werde. Sieh und verrotte in der Ewigkeit.
“
Bevor der geworfene silbrige Schemen Jomikel erreichen konnte war dieser bereits durch das weiße
Schemen in das Nichts getreten. Er hatte nur flüchtig einen Blick auf die
vor dem Schiff liegende Insel mit dem silbernen Ring werfen können. Ihm
war so, als ob in dessen Inneren eine riesige Fratze zu sehen gewesen war. Vielleicht
diese ESTARTU von dem er gesprochen hatte?
Hier im Nichts war es zumindest bedeutungslos. Aber er ahnte das es noch nicht zu ende war.
Ein Tor, wie auch immer beschaffen, führte einem immer irgend wohin. Während
ihn das Pergament den Weg wies suchte er nach einem Tor inmitten des weißen
Nichts. Aber außer den Schlieren nahm er im weißen Nichts nichts
weiter wahr.
Eines aber hatte ihm diese Reise gebracht. Eine Ahnung um was es sich bei den Schlieren im Nichts
handeln konnte. Das war bereits mehr als er zu beginn seiner Reise wußte.
Insofern war es doch noch ein Erfolg gewesen.
Gefährliche Zeiten
„
Trink einen Schluck, alter Freund.
“ Forderte sein Kommandant ihn auf.
„
Was?, Wo?
“ Haspelte der Majordomus noch etwas verwirrt.
Dann griff er zum hingehaltenen Humpen Bier und befeuchtete die ein wenig ausgetrocknete Kehle.
Danach leerte er den Humpen in einen einzigen Zug und stellte ihn zurück
auf den Schreibtisch. Auch sein Kommandant hatte derweil einen Humpen geleert.
„
Herr?
“ Fragte er dann. „
War das nicht...?
“
„
Ja, alter Freund.
“ Antwortete der Kommandant. „
Er war es, beziehungsweise
er ist es!
“
Lange Minuten saßen sie gegenüber während die Kerzen langsam herunter brannten. Elektrizität
gab es nur sporadisch da auch sie von den zahlreichen Fehlfunktionen der künstlichen
Intelligenz betroffen war. Aber der Kommandant hatte schon immer einen hang
zu altertümlichen Dingen gehabt und so waren die Bediensteten der Basis
in ein bestimmtes Lager geströmt und hatten dort unmengen an Kerzen gefunden
und in alle Räume verteilt.
„
Wie siehst Du das Ultimatum nun?
“ Fragte der Kommandant seinen Majordomus.
„
Immer noch mit dem gleichen Blickwinkel?
“
„
Nein, Herr.
“ Antwortete er ihm. „
Nun erscheint es mir weitaus
gefährlicher.
“
„
In welcher Hinsicht, alter Freund?
“ Kam die nächste Frage.
„
Die Gefahr kommt von ganz anderer Seite, Herr. Nicht vom Ultimatum selbst.
“
Flüsterte der Majordomus leise. „
Ich muß sofort die Basis
in Alarmbereitschaft versetzen, Herr.
“
Bei dem letzten Satz stand der Majordomus bereits auf
Weitere Kostenlose Bücher