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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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vermiesen.
    »Die Brücke läuft rund«, berichtete er dann, während Spoon sich eine Gabel mit Nudeln in den Mund schaufelte. »Die Logs melden nichts Außergewöhnliches. Ich habe die Fernscanner noch nicht eingeschaltet, ich will lieber vorsichtig sein. Aber ansonsten – niemand hat nach uns gerufen, niemand hat uns besucht und die Interceptor ist niemandem begegnet. Ich lasse ab morgen langsam abbremsen. Geht das in Ordnung?«
    »Absolut. Triebwerke sind alle im grünen Bereich. Sei sanft.«
    »Das bin ich doch immer.«
    Spoon grunzte etwas.
    »Dann wecken wir den Rest der Mannschaft, bis auf Carlisle. Bei ihm müssen wir Vorbereitungen treffen. Ich werde seinen Sessel gründlich desinfizieren, die Zuleitungen ersetzen und die Polster erneuern. Dazu kommt man im Leben eines Navigators nicht oft.«
    Spoon nickte. »Gut. Shirwa hilft dir. Wir wecken sie als Erstes.« Er hielt einen Moment inne. »Nichts von der Erde? Wir sind doch in Reichweite der stationären Kom-Netze. Wir sollten was auffangen, selbst, wenn es nicht direkt an uns gerichtet ist.«
    Thrax senkte den Kopf. »Nichts. Jedenfalls nichts im überlichtschnellen Bereich. Ich bekomme Fetzen aus dem Normalfunk, also vermute ich mal, dass da noch irgendwas und irgendwer aktiv ist.« Er stocherte etwas in seinem Essen herum. »500 Jahre sind verdammt lange, Spoon.«
    »Ob die Hondh die Erde erobert haben?«
    Thrax zuckte mit den Schultern. Es war eine gute, möglicherweise sogar die wahrscheinlichste Erklärung. Niemand wusste genau, was mit einer Welt geschah, die in die Hände der Hondh fiel. Sie hatten zu ihrer Zeit niemals eine zurückerobert oder sich einer auch nur nähern können. Die Hondh bewachten ihren Besitz außerordentlich eifersüchtig. Von dort entfloh auch niemals jemand.
    Ob das 500 Jahre später noch eine Rolle spielte?
    Sie machten sich an die Arbeit. Als Erstes wurde Shirwa geweckt, die sofort die Aufgabe übernahm, alle anderen Besatzungsmitglieder aus der Stasis zu erlösen. Niemand wirkte desorientiert, als er aus der Kammer trat, doch alle waren traurig, als sie vom einsamen Tod ihres Kameraden hörten.
    Die Interceptor erwachte weiter zum Leben. Alle restlichen Systemtests verliefen einwandfrei. Spoon schlenderte in alle Stationen, um kleinere Reparaturen durchzuführen, und hin und wieder versagte ein frisch hochgefahrenes Gerät nach so vielen Ruhejahren den Dienst. Die Manufaktoren der Interceptor begannen, kleinere Ersatzteile herzustellen, basierend auf alten Matrizen, die schon zu Zeiten des Krieges niemand mehr herzustellen gewusst hatte. Spoon hütete sie wie die Schätze, die sie auch waren.
    Als sich Thrax nach einigen Tagen sicher war, dass die Interceptor so einsatzbereit war, wie man es unter diesen Umständen erwarten konnte, befahl er, die Fernscanner zu aktivieren. Gebannt hockten er, Skepz und Lachweyler vor den Schirmen, als die Ergebnisse eintrafen. Die positive Nachricht: Das irdische Sonnensystem existierte und war vollständig. Es war belebt, denn es gab Energiewerte von der Erde, dem Mars, aus dem Asteroidengürtel sowie von einigen Monden von Jupiter und Saturn. Weniger als damals, vor 500 Jahren, aber nicht so wenig, dass man mit dem Schlimmsten rechnen konnte.
    »Ich kalkuliere etwa 80 Raumschiffsbewegungen innerhalb des Sonnensystems«, meldete Skepz, als sie die Scanner eine Stunde lang hatten operieren lassen. Thrax hatte daraufhin befohlen, wieder alles abzuschalten. Sie hatten reichlich Ortungsdaten gesammelt und es war nicht notwendig, dass die Interceptor länger als nötig wie ein Weihnachtsbaum vor sich hin leuchtete.
    »Das ist nicht viel«, murmelte Lachweyler, der durch einige Datenkolonnen scrollte. »Zu unserer Zeit lag das Verkehrsaufkommen bei durchschnittlich 800 bis 900 Einheiten im inneren Sonnensystem sowie 300 bis 400 Einheiten jenseits des Asteroidengürtels, militärische und zivile Raumfahrt zusammengezählt. Davon rund 80 Prozent Systemschiffe. Wir kommen hier nicht einmal auf 10 Prozent, und es sieht so aus, als wären darunter nicht mehr als ein Dutzend interstellarer Einheiten. Das ist das Verkehrsniveau einer zurückgebliebenen Randwelt!«
    Der letzte Satz war etwas lauter gesprochen worden als gewollt und Lachweyler presste die Lippen aufeinander, um seinen Emotionen nicht durch weitere unbedachte Worte Ausdruck zu geben. Er wollte nicht hysterisch wirken. Thrax wusste, wie er sich fühlte. Lachweylers Analyse war absolut zutreffend. Das war ganz sicher nicht das irdische

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