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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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gerichtet«, erklärte Lachweyler. »Bodengestützt, weltraumgestützt, und siehe da, das ist so was wie ein Polizeiboot, wenn mich nicht alles täuscht. Noch eines! Jetzt werden sie wach!«
    »Was für Scans?«, fragte Thrax.
    »Alles, das ganze Frequenzband, und nichts, was wir nicht kennen.«
    »Wonach suchen die?«, fragte Skepz.
    »Nach Waffen«, sagte Thrax. »Sie wollen sichergehen, dass ihre Herren und Meister nicht erzürnen, weil wir zu Besuch kommen.«
    Wie zur Bestätigung meldete sich die Flugkontrolle wieder. Diesmal war es eine andere Stimme, sie klang befehlsgewohnter, diszplinierter.
    »Interceptor, bitte bestätigen Sie, dass Ihr Schiff keinerlei raumgestützte Waffen an Bord hat.«
    »Ich bestätige«, erwiderte Skepz sofort.
    »Dann bleibt die Landeerlaubnis bestehen. Schlagen Sie einen Orbit ein, den wir Ihnen zuweisen. Eine sofortige Landung ist nicht gestattet. Bitte gedulden Sie sich etwas. Sobald wir Ihnen eine Freigabe zum Sinkflug geben, verwenden Sie ausschließlich den dafür vorgesehenen Flugkorridor. Sie sind willkommen, wenn Sie unbewaffnet sind. Es ist sehr wichtig, dass Ihr Schiff keine Waffen an Bord trägt.«
    »Wir haben persönliche Infanteriewaffen«, meldete Skepz.
    »Die sind irrelevant. Noch einmal: Willkommen auf der Erde. Unser Register meldet Ihr Schiff seit über 500 Jahren als verschollen. Ich ahne bereits, was Ihnen passiert ist.«
    Damit endete die Verbindung.
    Skepz sah Thrax an.
    »Wir sind willkommen, Kommandant«, sagte sie dann lächelnd. »Aber die haben da unten so richtig Schiss vor den Hondh.«
    Thrax nickte bedächtig.
    »Den haben wir auch. Wann landen wir?«
    »In etwa zwei Stunden.«
    »Ich gehe zu Spoon. Du hast das Kommando.«

Mediator Manoldi war kein ungeduldiger Mann. In seinem Beruf war es von großem Vorteil, eine eher philosophische Grundhaltung zum Leben zu haben. Wenn zwei oder mehr sich stritten, dann war es sicher hilfreich, wenn man selbst in der Lage war, Ruhe zu bewahren. Er hatte diverse Mechanismen für sich entdeckt, um die eigenen Aggressionen und spontan hochkochende Energien abzuarbeiten. Manoldi hielt sich für so ausgeglichen und gelassen, wie es ein Mann seines Alters und seiner persönlichen Geschichte nur sein konnte.
    Dennoch war er ein wenig aus dem Gleichgewicht geraten, als die Regierung sich an ihn gewandt hatte, um ein besonderes Problem zu lösen. Als Vizedirektor Deckard ihn mitten in der Nacht angerufen hatte, war seine erste Befürchtung gewesen, dass der gerade begrabene Konflikt in Mittelamerika wieder aufgebrochen war. Doch als Deckard ihn in dürren Worten über den … Besuch aufklärte, der sich Terra näherte, und die allgemeine Hilflosigkeit der Verantwortlichen deutlich machte, war Manoldi sofort hellwach und aufmerksam gewesen.
    Manoldi war ein geduldiger Mann, aber er war durchaus an Herausforderungen interessiert. Er hatte Deckard für diese Aufgabe gedankt, ohne genau zu wissen, worauf er sich da eigentlich einließ. Jetzt, acht Stunden später, wie er so abwartend auf dem Belag des Raumhafens stand und in den Himmel starrte, war er sich immer noch nicht ganz sicher. Andererseits war es Teil seines Berufs, mit dem Unwägbaren kalkulieren zu müssen. Er hatte in den über 20 Jahren seiner Tätigkeit alle möglichen individuellen wie kollektiven Vorurteile und Verhaltensmuster kennengelernt. Dreimal hatte er Delegationen auf anderen Welten außerhalb der Erde begleitet. Er hielt sich für einen Kosmopoliten im genauen Sinne des Wortes.
    Doch das hier war etwas anderes.
    Diese Leute kamen nicht nur von einem anderen Ort, sondern auch aus einer anderen Zeit. Das war etwas speziell. Die verlorenen Söhne und Töchter kehrten heim. Verwirrte Söhne und Töchter, oder auch wütende, verbitterte. Feinde ihrer Herren, Gegner der Hondh. Das war gefährlich, für sie selbst und für die Erde.
    Es war Manoldis Aufgabe, dieses Risiko zu minimieren. In erster Linie, dessen war er sich durchaus bewusst, für die Erde, und wenn er hoffen durfte, dann auch für die Heimkehrer.
    Manoldi hielt sich für gut vorbereitet angesichts der Umstände. Er hatte historische Aufzeichnungen konsultiert, sogar alte Personalakten. Einiges war in den Wirren nach der Niederlage verloren gegangen, sogar bewusst vernichtet, als ob die Hondh sich jemals für diese unwichtigen Details der von ihnen eroberten Völker interessiert hätten. Aber man war sich damals gar nicht sicher gewesen, was kommen würde, und als man feststellte, dass die

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