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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Hondh gewisse klare Regeln setzten und ihre Vasallen ansonsten mehr oder weniger in Ruhe ließen, waren manche voreiligen Entscheidungen nicht mehr rückgängig zu machen. Doch selbst bei einer vollständigen Akte war der Erkenntnisgewinn für den Mediator begrenzt. Jemand mochte sich vor 500 Jahren als Soldat bewährt haben, hatte beste Beurteilungen bekommen; damit war aber noch nichts gesagt, wie er auf eine Erde reagieren würde, die den Krieg verloren hatte und die den Heimkehrern keinerlei vertraute Struktur mehr bieten konnte, in die sie zurückkehren konnten. Es gab keine Flotte mehr und nur noch einen Hauch von planetengebundenem Militär, das nur dann zum Einsatz kam, wenn Manoldi und seine Kollegen versagten – und dies geschah sehr, sehr selten. Und in diesem speziellen Fall wäre ein Militäreinsatz auch die schlechtestmögliche Lösung. Manoldi – oder vielmehr seinem Adjukator – stand eine Kompanie Bereitschaftspolizei zur Verfügung, doch war er sich keinesfalls sicher, ob diese wussten, was sie bei einem Eingreifen erwarten würde. Es lag daher in seinem Interesse, dass es erst gar nicht zu solch einem Einsatz kam. Allein schon deswegen, weil er sonst sein Versagen eingestehen müsste. Manoldi versagte nicht gern. Er war ehrgeizig, er hatte einen Ruf zu verlieren, jetzt und hier mehr als jemals zuvor in seiner Karriere.
    Er hatte sich mit Sprache und Ausdrucksweise der Menschen vor 500 Jahren befasst und dafür sein Kommunikationsimplantat erweitert. Sein erstes Geschenk an die Heimkehrer würde eine vollständige Idiomdatei sein, wenn diese sie für ihre eigenen Implantate gebrauchen wollten. Er konnte es ihnen nicht aufzwingen. Die Soldaten dieses Schiffes verfügten über die beste militärische Hardware ihrer Zeit – und das betraf auch all die Dinge, die ihnen einoperiert worden waren. Sie wussten wahrscheinlich gar nicht, dass sie damit den meisten aufgerüsteten Individuen der heutigen Zeit deutlich überlegen waren. Es war auch besser, sie bis auf Weiteres nicht auf diese Tatsache hinzuweisen.
    Sie hatten sogar noch einen Navigator. Das fand Manoldi besonders faszinierend. Die bescheidene interstellare Flotte der Menschen verwendete schon seit langer Zeit keine Navigatoren mehr, sondern spezielle KIs, die die Schiffe sicher durch den Menger-Raum steuerten. Diese Schiffe – Frachter und Passagierliner – flogen immer die gleichen Routen und es bedurfte keiner besonderen Fähigkeiten oder einer intuitiven Gabe, um diese zu absolvieren. Manoldi wusste, dass es Nationen außerhalb der Hondh-Sphäre gab, die immer noch Navigatoren einsetzten. Sie waren ganz offensichtlich für … bestimmte Aufgaben besser geeignet, Aufgaben, die irdische Schiffe schon lange nicht mehr erfüllen mussten. Es gab keine Exploration. Es gab keine Kriege. Der Hondh-Raum war ihnen allen mehr als genug, und wie dieser aussah, war ihnen wohlvertraut. All die Hunderte von Zivilisationen, die ihre Herren im Verlauf der letzten Jahrtausende erobert hatten, konnten von den Menschen frei besucht werden, und es gab so viel zu lernen und zu erfahren, dass niemand das Bedürfnis verspürte, das Herrschaftsgebiet der Hondh zu verlassen.
    Das galt auch für Manoldi.
    Das galt möglicherweise nicht für die Heimkehrer.
    Es gehörte zu Manoldis Aufgaben, dafür zu sorgen, dass die Besatzung der Interceptor für die aktuelle terranische Sichtweise der Dinge … Verständnis entwickelte.
    Ja. Manoldi lächelte. Das war eine recht schöne Beschreibung.
    Der Mediator holte tief Luft und schaute in den Himmel. Die kleinen Punkte waren größer geworden, die Interceptor und ihre drei Eskortschiffe. Bald würden die Heimkehrer landen. Er spürte eine Bewegung neben sich und wandte den Kopf. Vizemediatorin Randhii war nervös. Und Adjukator Merlin wirkte nur so stoisch, das war, wie Manoldi wusste, nicht mehr als eine über die Jahre sorgsam eingeübte und gepflegte Fassade. Manoldi arbeitete jetzt seit gut zehn Jahren mit diesem Team zusammen. Er verließ sich auf die Fähigkeiten seiner Mitstreiter – und auf ihre Macken.
    Die Interceptor schwebte nach unten, ihre scheinbare Leichtigkeit war beeindruckend anzusehen. Für Manoldi war es ein großes Schiff. Es gab nur noch einige Frachter, die etwas größer waren. Für die Zeit damals war die Interceptor eine vergleichsweise kleine Einheit, was sich schon darin zeigte, dass sie für Planetenlandungen zugelassen war. Er musste sich immer wieder vor Augen halten, dass er die Welt mit

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