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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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zurückkehrt?«
    »Laut unseren – zugegebenermaßen lückenhaften – Aufzeichnungen gilt Ihr gesamtes Geschwader als verschollen. Dies geschah drei Jahre vor der großen Abschlussoffensive der Hondh, die der Hegemonie das Ende bereitet hat.«
    Thrax nickte. »Wir sollten eine Exonium-Extraktion überwachen, wurden aber durch eine Hondh-Flotte überrascht, die unseres Wissens nach alle unsere Schiffe zerstörte. Die Interceptor alleine konnte entkommen. Und während unseres langen Fluges hatten wir keine Begleiter. Wir sind allein – soweit wir das wissen.«
    Manoldi wirkte auf kaum bemerkbare Art erleichtert. »Ihr Schiff hat keinerlei Waffen an Bord, sonst hätten die Hondh-Beobachtungsstationen längst eine Flotte gerufen«, stellte der Mediator fest. »Nach unseren Aufzeichnungen aber verfügt ein Schiff dieser Klasse über beträchtliche Machtmittel.«
    »Wir haben uns vor Einflug in das Sonnensystem informiert. Die Funktion der Hondh-Stationen ist kein Geheimnis. Wir haben alle Waffensysteme ausgebaut, ehe wir eingeflogen sind.«
    »Das war sehr vernünftig.«
    »Wir dachten uns, dass wir den Krieg jetzt auch nicht mehr gewinnen können.«
    »Das ist ebenfalls sehr vernünftig.«
    Thrax nickte. »Jetzt habe ich eine Frage. Wie ist es, unter den Hondh zu leben – und warum haben die uns überhaupt angegriffen? Wie sehen sie aus? Kommunizieren sie?«
    Manoldi lächelte. »Das sind vier Fragen. Sie werden ein umfassendes Briefing erhalten. Aber ich beantworte es Ihnen trotzdem kurz und knapp: Das Leben unter den Hondh ist ruhig und friedlich geworden. Es gibt seit 500 Jahren keinerlei militärische Auseinandersetzung mehr, nur ein paar interne Konflikte, die wir aber im Griff haben. Warum uns die Hondh angegriffen haben, wissen wir nicht, aber es scheint, dass sie eine kontinuierliche ökonomische Basis für … irgendwas erstreben. Wir haben nie eine Hondh-Welt besucht. Die innere Sphäre des Hondh-Reiches – die Gegend, aus der die Schiffe unserer Beschützer stammen – ist uns verwehrt. Wir … reisen nicht dorthin.«
    »Sie haben Expeditionen entsandt, haben Sie vorhin erwähnt«, hakte Skepz nach.
    Manoldi rutschte etwas auf seinem Stuhl hin und her.
    »Wir … reisen nicht in die innerste Sphäre. Es wird … nicht gerne gesehen.«
    Er holte kurz hörbar Luft und sprach dann weiter. »Wie die Hondh aussehen, das wissen wir nicht. Sie kommunizieren nur im Notfall. Soweit ich weiß, hat die Erde den letzten verbalen Kontakt vor rund 70 Jahren gehabt, als ein Teil des Tributs nicht rechtzeitig geliefert wurde. Ansonsten aber geben die Hondh keine Anweisungen. Sie reden gar nicht. Wenn man die Regeln einhält, dann lassen sie einen in Ruhe. Ich glaube, sie sind keine besonders guten Diplomaten. Ich denke auch, dass sie sich im Grunde für uns – also für uns als Spezies – gar nicht so besonders interessieren.«
    Thrax nickte versonnen. So richtig brachten ihn diese Informationen nicht weiter, aber sie passten immerhin ins Bild.
    Für einen Moment herrschte Stille. Jeder schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen und Manoldi hatte wohl nicht die Absicht, seine Gäste zu bedrängen.
    »Was geschieht mit uns?«, fragte Skepz schließlich. »Was geschieht mit der Interceptor?«
    Manoldi nickte. »Zwei sehr wichtige Fragen. Ich muss Ihnen erklären, was ein Mediator ist und was er tun kann, um sie zu beantworten. Ich wurde von der Regierung beauftragt, sie zu empfangen und zu betreuen. Als Mediator habe ich dabei ein Mandat. Dieses Mandat erlaubt mir, Entscheidungen zu fällen, Verträge abzuschließen, amtliche Verfügungen zu erlassen – übrigens durchaus auch gegen den erklärten Willen der Beteiligten. Die Beteiligten sind in diesem Falle Sie als Repräsentanten der Crew der Interceptor sowie die Regierung. Mediatoren suchen dabei immer nach einem Ausgleich. Ich bemühe mich nicht, jedem in allem gerecht zu werden, aber ich sollte versuchen, eine Balance herzustellen, die dazu führt, dass eine gewisse Zufriedenheit mit dem Ergebnis entsteht.«
    Manoldi lächelte. »Eine Zufriedenheit. Keine Begeisterung. Begeisterung ist optional.«
    Thrax ertappte sich dabei, wie er das Lächeln erwiderte. Der Mann war gut, dachte er sofort.
    Der Mediator fuhr fort.
    »Formal gesehen ist die Interceptor Eigentum der Regierung. Die Orbitaldirektion ist die Nachfolgeinstitution der Kriegsflotte, sie unterhält die Polizeiboote. Die Interceptor ist rein rechtlich gesehen ihr Besitz. Es wurden noch keine formalen

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