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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Ansprüche formuliert, aber ich vermute, dass das noch kommt. Fakt ist aber auch, dass das Schiff nicht wichtig genug ist, um Ansprüche mit Gewalt durchzusetzen. Die Technik ist nicht uninteressant, aber nichts in dem Schiff wird von uns wirklich benötigt. Sie haben die Waffen entfernt. Zu gegebener Zeit werden Sie mir hoffentlich mitteilen, was genau Sie damit meinen – das ist ein Punkt, über den ich wirklich Gewissheit haben muss.«
    Der Unterton Manoldis hatte kurz etwas Drängendes bekommen. Thrax verzog keine Miene.
    »Was die Crew angeht – sie sind alle Bürger der Erde und frei zu gehen, wohin sie wollen. Auch hier ist die Orbitaldirektion der Rechtsnachfolger Ihrer aller Besoldungsverträge. Sie werden eine Pensionsversorgung erhalten, dem Dienstgrad angemessen und mit einem ordentlichen Bonus dazu, das habe ich bereits im Vorfeld abgeklärt. Nennen Sie es eine Eingliederungshilfe. Diese umfasst auch eine kostenfreie medizinische Versorgung. Materiell sollten Sie alle bis zum Ende ihrer Tage keine Sorgen mehr haben müssen. Sie können neue Karrieren einschlagen. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, damit sie sich eingewöhnen. Aber nach einem offiziellen Debriefing werden Sie schlicht aus dem Dienst entlassen und sind frei.«
    »So frei man als Untertan der Hondh so ist«, entfuhr es Thrax. Doch Manoldi lächelte nur und neigte seinen Kopf verständnisvoll nach unten.
    »Kommandant, Sie werden rasch merken, dass unser aller individuelle Freiheit nur sehr marginal begrenzt ist. Die Hondh mischen sich nicht in unser Privatleben ein. Wir geben uns weiterhin die Gesetze unseres Zusammenlebens auf der Erde selbst. Ob Ihnen diese wiederum in allen Punkten gefallen, das müssen Sie für sich entscheiden, ich werde es nicht für Sie tun. Aber es kann gut sein, dass Sie für den Rest Ihres Lebens nicht einmal mehr entfernt mit den Hondh zu tun haben werden. Ihre Herrschaft ist … sanft. Sanft genug, wenn man die Regeln einhält, und diese kann man einhalten. Wir sind durchaus zufrieden.«
    »Aber nicht begeistert«, erwiderte Skepz.
    »Begeisterung ist optional.« Manoldi grinste. »Das gilt auch in diesem Falle.«
    Ein Signalton ertönte, Manoldi hielt den Kopf schief, als lausche er einer unsichtbaren Stimme, was wahrscheinlich auch den Tatsachen entsprach. Thrax’ eigene Implantate meldeten Kommunikation – genauso, wie sie den Abschluss des medizinischen Scans gemeldet hatten, dem sie die vergangenen Minuten hindurch ausgesetzt worden waren.
    »Wie es aussieht, müssen wir keine durch Sie ausgelöste Epidemien befürchten«, fasste der Mediator das Ergebnis lächelnd zusammen. Er warf Thrax einen Blick zu. »Wir könnten Ihnen medizinische Hilfe anbieten, die manche Beschwerden, die Sie aufgrund der eingepflanzten Prothesen haben, entweder lindern oder beseitigen.«
    Thrax nickte und empfand durchaus Dankbarkeit für dieses Angebot.
    »Ich vermute, dass sich die Technologie – auch die medizinische – in den letzten 500 Jahren deutlich weiterentwickelt hat«, warf Skepz scheinbar unschuldig ein.
    Manoldi runzelte die Stirn.
    »Das ist eine berechtigte Vermutung, leider trifft es die Sache aber nicht allzu gut«, erwiderte er dann. »Wenn wir über negative … oder zumindest bedenkliche … Konsequenzen der Hondh-Herrschaft reden wollen, dann ist festzuhalten, dass die Innovationskraft eher nachgelassen hat. Es gibt einige Fortschritte in sehr speziellen Bereichen, aber wir sind in vielen Dingen nicht weiter als in der Zeit, aus der Sie kommen. Das hängt auch damit zusammen, dass ein sehr erheblicher Teil unserer Wirtschaftskraft in den Tribut geht, den wir an die Hondh zu liefern haben – gut zwanzig Prozent, und das in Form von sehr spezialisierten Gütern und Rohstoffen, deren Extraktion wiederum signifikante Kosten auslöst. Aber die medizinische Wissenschaft hat zumindest keinen Rückschritt erlitten. Wir werden sie alle gut behandeln können.«
    »Was soll mit unserem Navigator geschehen?«, fragte Thrax. »Er ist nicht krank im engeren Sinne …«
    Manoldi nickte. »Es gibt verschiedene Optionen. Er kann an ein lokales Sensorium angeschlossen werden, aber die Erfahrung zeigt, dass Navigatoren es vorziehen, zu reisen und nicht stationär zu bleiben. Er kann auch entwöhnt werden – es gibt diesbezüglich mittlerweile gewisse psychomechanische Techniken. Ich gebe aber zu, dass es nur wenige Navigatoren gibt, die in ihrer … Sucht, wenn ich es so sagen darf … ein Problem sehen. Es …

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