D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)
Standardverfahren, schon zu meiner Zeit.«
Manoldi nickte. »Möchten Sie uns begleiten?«
»Was passiert mit unserem Schiff?«
»Nichts. Wir werden es völlig unbehelligt lassen. Es gibt nur uns drei hier und sie beide auf der anderen Seite des Tisches. Wir hätten nicht einmal die Machtmittel, Ihr Schiff am Start zu hindern, sollte dies geschehen. Sie haben bereits bemerkt, dass der Schutz durch die Hondh nur auf der Basis gewisser … Arrangements gewährt wird.«
»Terra ist entwaffnet.«
Thrax sah, wie der Adjukator sein Gewicht auf das andere Bein verlagerte und unmerklich das Gesicht verzog. Er verkniff sich ein Lächeln. Egal wie tief die Loyalität für die Hondh auch sitzen mochte, da hatte er bei jemandem einen wunden Punkt getroffen. »Wir begleiten Sie gerne«, sagte Thrax nun. »Aber wir behalten unsere Waffen.«
»Wir hatten nicht die Absicht, sie Ihnen wegzunehmen«, erklärte Manoldi und klang dabei sogar einigermaßen aufrichtig.
Sie marschierten gemeinsam über das Landefeld, das weiterhin einen überaus aufgeräumten Eindruck hinterließ.
»Es ist ein anderer Anblick als vor 500 Jahren«, sagte Manoldi und machte eine umfassende Bewegung mit seinen Armen. »Viel weniger los, nicht wahr?«
»Das ist eine Untertreibung«, sagte Skepz.
»Ja, obwohl ich es mir nur schwer vorstellen kann. Ich habe viele alte Aufzeichnungen betrachtet. Das war ein Ameisenhaufen hier.«
»Der Raumhafen wurde genutzt.«
Manoldi warf Skepz einen Seitenblick zu, nickte knapp.
»Wir handeln nur noch und es gibt Personenverkehr. Das meiste davon mit den anderen irdischen Kolonialwelten. Weitaus weniger mit den Planeten, die vor der Terranischen Hegemonie gefallen sind. Wir haben lose Kontakte. Das Hondh-Reich ist riesenhaft. Wir sind nicht einmal sicher, wie viele Welten es tatsächlich umfasst. Es wurde vor Tausenden von Jahren gegründet, und wie wir alle haben feststellen müssen, ist es seitdem weiter gewachsen.«
»Gibt es keine gemeinsamen … Institutionen? Datenbanken?«
»Nein. Wir haben eigene Expeditionen in die Tiefe des Hondh-Raumes geschickt. Der Verkehr ist unbeschränkt. Hin und wieder bekommen wir Sternenkarten zugeschickt, manchmal auch welche älterer Hondh-Protektorate. Wir haben einen Eindruck gewonnen – aber so richtig alles wissen wir nicht. Ein faszinierendes Forschungsfeld.«
»Was ist mit Reisen außerhalb des Hondh-Raumes?«, fragte Skepz.
Manoldi zögerte nur diesen einen, winzigen Augenblick, der ihnen signalisierte, dass dies ein schwieriges Thema war.
»Das ist natürlich möglich«, sagte er schließlich. »Aber … niemand verspürt so richtig das Bedürfnis. Da draußen gibt es viel Misstrauen und … das Hondh-Reich ist so groß. Wir haben noch viel damit zu tun, uns mit den anderen Protektoraten ins Vernehmen zu setzen und von ihnen zu lernen. Die Welten da draußen …«
Manoldi zuckte mit den Achseln.
Thrax und Skepz wechselten einen schnellen Blick. Diese Antwort hatte sie eher unzufrieden zurückgelassen.
Irgendwann darauf betraten sie einen Konferenzraum, der nicht ganz so dröge gestaltet war wie die Räumlichkeiten, die sie aus ihrer Zeit kannten. Die Wände waren mit bunten Grafiken bedruckt und vermittelten einen beinahe heiteren Eindruck. Auf einem Tisch waren Erfrischungen aufgestellt und Thrax wie auch Skepz ertappten sich dabei, fast instinktiv zu den Kaffeekannen zu greifen. Es war beruhigend, dass gewisse Drogen auch nach 500 Jahren immer noch konsumiert wurden – und für einen Augenblick, nicht gestört durch Manoldi und seine Begleiter, genossen sie das Aroma echten Bohnenkaffees aus natürlichen Zutaten.
»Wollen wir uns setzen? Sie haben viele Fragen und ich möglicherweise auch«, lud Manoldi sie dann ein. Als sie sich alle gesetzt hatten, beugte sich der Mediator nach vorne und faltete die Hände vor sich auf dem Tisch zusammen.
»Dies ist für uns alle eine ungewohnte Situation. Ich möchte Sie mit nichts überfordern. Aber Sie müssen mir erlauben, einige sehr wichtige Dinge gleich zu Beginn zu klären. Sie werden möglicherweise schon jetzt, aber sicher später verstehen, warum ich dies ansprechen muss. Ich möchte Sie einfach bitten, so klar und wahrheitsgemäß wie möglich zu antworten.«
Thrax nickte. Er wusste, wohin die Reise ging, und konnte es dem Mann nicht übel nehmen. »Fragen Sie, Mediator!«
»Danke. Erste Frage: Sind Sie alleine?«
»Sie meinen, ob die Interceptor das einzige Schiff unseres Geschwaders ist, das
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