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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Umweg, schwebte einige Tage in der Nähe Terras im Weltall, lauschte, zeichnete auf und verschwand wieder, völlig ungestört und unbehelligt. Das Institut zu unterstützen, war gerade in den Grenzwelten Ehrensache. Wenn irgendjemand alle Informationen über die Hondh und die Lage in dem von ihnen okkupierten Gebiet zusammentrug und möglicherweise daraus Schlüsse zu ziehen vermochte, die ihnen helfen konnten, sollten die rätselhaften Aliens sich eines Tages anschicken, erneut zu expandieren, dann waren es die Leute vom Institut, die fest angestellten Wissenschaftler und Datenanalytiker sowie die endlose Zahl von Ehrenamtlichen wie Thoddler. Das Institut fand sich auf allen Grenzwelten und in vielen weiter entfernten Sternenstaaten und es gab überall viele Unterstützer, manche offiziell, andere weniger. Es war unpolitisch – obgleich es immer wieder Begehrlichkeiten gab – und neutral, es stellte seine Informationen jedem zur Verfügung und finanzierte selbst Forschungsmissionen. Thoddler wusste, dass die Fortschritte sehr klein waren. Die Hegemonie hatte im langen Krieg wenig über die Hondh und ihre Motivation herausgefunden, und das Institut war nicht viel schlauer als die Hegemonieregierung damals. Und mit jedem Jahrzehnt ließ die Motivation nach, sich darum zu kümmern, weil viele glaubten, dass die Sache mit den Hondh ausgestanden sei.
    Thoddler war nicht dieser Auffassung.
    Er spürte es in seinen alten Knochen.
    Früher oder später würde ein Hondh vor den Toren von Sisyphos stehen, und er wollte davon nicht überrascht werden.
    Und so tat er das Seine, um die Überraschung zu vermeiden.
    Als die Rosinante aus dem Menger-Raum fiel, glitt das Kurierboot mit geringer Eigengeschwindigkeit senkrecht zur Ekliptik dem irdischen Sonnensystem entgegen. Die hochsensible – und sündhaft teure – Sensorensuite sprang sofort an und begann, ihre gierigen Finger nach jedem Fitzelchen Daten auszustrecken, das sie auffangen konnte, auf jedem Frequenzband und Strahlenspektrum, alles, was es gab und eindeutig seinen Ursprung im System hatte. Im Regelfalle war dies langweiliges Zeug: Funkverkehr, Daten aus dem System-Internet, allerlei Sicherheitsprotokolle, Flugpläne und Flugdaten, alles, was die Nachrichtensender so von sich gaben. Die KI der Rosinante hatte einen kostenpflichtigen Account, finanziert durch das Den-Haag-Institut, das aus irgendwelchen Gründen über Erdcredits verfügte, und lud sich Nachrichtenpakete und Archive herunter, die regelmäßig für sie angelegt wurden. Sich einmal im Jahr auf den neuesten Stand zu bringen, war gemeinhin mehr als ausreichend. Das Institut würde die Datenmenge durchkauen – oder vielmehr durch die eigenen KIs durchkauen lassen – und irgendwann sehr dürre Zusammenfassungen publizieren, die, soweit Thoddler sich erinnerte, immer zu einem Satz führten: Es war mal wieder nichts los.
    Während der wenigen Tage, die Thoddler den Datenstaubsauger spielte, vertrieb er sich zumeist die Zeit damit, die aktuellen Nachrichten der Erde zu verfolgen oder für den privaten Gebrauch 3D-Abenteuer runterzuladen – Hondh oder nicht, die Unterhaltungsindustrie auf der Erde funktionierte hervorragend und produzierte weiterhin zahlreiche erfolgreiche Schmonzetten, für die Thoddlers Ehefrau eine besondere Begeisterung zu entwickeln imstande war. Der jährlich heruntergeladene Romantikvorrat reichte normalerweise ziemlich genau bis zur nächsten Reise und, dafür war Thoddler dankbar, sorgte für viele ruhige Stunden im eigenen Haus.
    Als die Rosinante aus dem Menger-Raum austrat, ging eigentlich alles ganz automatisch. Die Routinen waren vor Jahren programmiert worden und hatten sich seitdem nicht verändert. Obgleich Thoddlers Schiff immer in einem gebührenden Abstand außerhalb des Sonnensystems zum Vorschein kam, wusste der Pilot, dass es eigentlich keinen Grund zur Sorge gab. Er konnte sogar auf einem der terranischen Raumhäfen landen, wenn er dazu Lust hatte, und es würde ihm nichts geschehen. Dafür war aber ein sehr langer relativistischer Flug notwendig, da niemand in der Nähe von Schwerkraftfeldern aus dem Menger-Raum austrat. Das Langwierigste und Langweiligste an der überlichtschnellen Raumfahrt war nicht diese selbst, sondern der Weg, bis man sie antreten konnte.
    Thoddler schaute auf seine Anzeigen. Weit und breit nichts und niemand. Er sah, dass die Institutssoftware bereits alles im Griff hatte, und stellte sicher, dass sein kleiner, privater Download ebenfalls

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