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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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und Asche legen, davor würden sie keinesfalls zurückschrecken.
    Der Kommandant erhob sich, spürte, wie das künstliche Hüftgelenk leichte Schmerzwellen ausstrahlte. Er hätte längst eine Generalüberholung verdient. Aber er war auf der Erde zu beschäftigt – und abgelenkt – gewesen und jetzt wusste er nicht, wann er jemals wieder dazu kommen würde. Shirwa würde das Möglichste tun, um seinen zusammengeflickten Körper am Leben zu erhalten, aber die Mittel der kleinen Krankenstation waren begrenzt. Thrax machte sich keine Illusionen. Seine körperliche Leistungsfähigkeit würde in den kommenden Monaten kontinuierlich abnehmen. Die Schmerzen würden stärker werden. Er hielt einiges aus, aber irgendwann war der Zeitpunkt gekommen, wo er sich in Expertenhände begeben oder das Kommando an Skepz abgeben musste. Vielleicht war es dann am sinnvollsten, ihn einfach auf irgendeiner Welt da draußen außerhalb des Hondh-Raumes abzusetzen und langsam auseinanderfallen zu lassen.
    Ah, der alte Bekannte.
    Selbstmitleid!
    Thrax schüttelte sich und trat neben Lachweyler, der ihn erwartungsvoll ansah.
    »Du musst dich selbst übertreffen«, sagte Thrax.
    »Ich habe die Koordinaten und ich habe die Rakete«, erwiderte der Waffenoffizier selbstsicher und eifrig. Als er von Thrax’ Plan gehört hatte, war er sofort Feuer und Flamme gewesen. Dinge zerstören, das war seine Leidenschaft. Und er wuchs mit seinen Aufgaben. So etwas hatte er noch nie versucht, also war er begeistert.
    »Es sind Raum-Raum-Raketen, Lachweyler. Du musst mit einer Atmosphäre arbeiten und die Explosion muss räumlich eng begrenzt sein. Und unsere Gegner bekommen Vorwarnzeit, um das Gebiet zu evakuieren. Die haben sicher keine Raketenabwehrstellungen mehr, aber wir dürfen elektronische Gegenmaßnahmen erwarten.«
    »Wenn die auf dem gleichen Niveau operieren wie diese gammeligen Polizeiboote, habe ich keine Angst davor.«
    Thrax schüttelte den Kopf und wackelte warnend mit einem Zeigefinger.
    »Dein Enthusiasmus in allen Ehren, aber die kleinste Abweichung und wir äschern alles Mögliche ein, bloß nicht unser Ziel.«
    »Ich habe mich darauf vorbereitet, Thrax. Der Sprengkopf wird nicht per Aufschlagzünder hochgehen, sondern durch die KI aktiviert. Wenn wir merken, dass der Kurs nicht stimmt, bleibt die Rakete stumm und knallt einfach nur mächtig in den Boden. Den Antrieb schalten wir vorher ab. Es wird ein ordentliches Loch geben, aber keine Explosion. Minimaler Schaden.«
    Thrax nickte. »Das klingt vernünftig. Du musst selber aber auch einen Blick auf die Sache haben. Ich will, dass du aufpasst.«
    »Ich habe alles im Griff. Die Rakete wird in den Generator einschlagen und ihn vernichten. Ich werde genau treffen und mich von nichts ablenken lassen.«
    »Die Wachstationen?«
    Lachweyler zuckte mit den Achseln. »Die tragen die ganz großen Böller, Planetenknacker und so was. Schwerfällige Monster. Die pflücke ich aus dem Orbit. Da gibt es dann ein lustiges Feuerwerk, das war’s aber auch schon. Das kann die KI erledigen, ohne auch nur einen Moment ihr ewiges Schachspiel mit Spoon unterbrechen zu müssen.«
    Thrax grinste. »Das hört sich gut an. Aber sei nicht zu selbstsicher. Unsere letzte Analyse der Hondh-Armierung ist 500 Jahre alt. Die sind nicht die schnellsten, aber das ist eine lange Zeit. Die beiden Kreuzer sind ein gutes Stückchen besser als das, was wir kennen. Sei also auf Überraschungen gefasst.«
    »Ich halte die Augen offen. Bring du mich zum Ziel. Den Rest erledige ich. Ich verspreche es.«
    Lachweylers Tonfall war voller heiligem Ernst. Thrax glaubte ihm. Es blieb ihm auch gar nichts anderes übrig. Sie hatten diesen einen Schuss und das war es. Entweder es klappte – auch wenn es dann nur eine Geste des Trotzes war – oder sie rannten einfach nur mit eingezogenem Schwanz davon, um irgendwo da draußen Unterschlupf zu finden.
    Oder die Exemptor.
    Auch so ein Gedanke, an dem sich Thrax noch festhielt.
    Thrax wusste, dass er das nunmehr notwendige Gespräch nicht länger hinauszögern konnte. Er fühlte sich unwohl bei dem Gedanken, mit den Behörden der Erde Kontakt herstellen zu müssen. Er wusste nun zwei Dinge: Die Menschen der Erde waren loyal, und das nicht aus freien Stücken. Und die Erdregierung wusste, woran das lag, und tat nichts dagegen – aus Angst, aus Bequemlichkeit oder aus Überzeugung.
    Er aktivierte die Funkverbindung. Die KIs der Polizeiboote hatten die gesicherten und codierten Frequenzen, die

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