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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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beginnen würde, sobald die Verbindung etabliert war. Dann schaltete er einen Monitor ein, den er sonst nicht oft verwendete, und begann, die Nachrichtensendungen zu durchforsten. Viele wurden nur mit normalen Funkwellen übertragen, was angesichts seiner derzeitigen Position bedeutete, dass die Dinge, die er auffing, einige Tage veraltet waren. Datendownloads liefen zum Glück über die Hyperfunkverbindungen, in dicht komprimierten Paketen, die wenig Bandbreite benötigten. So plünderte die Institutssoftware die angelegten Informationsarchive. Thoddler war egal, ob die Nachrichten etwas älter waren oder nicht. Für ihn war auf seinem derzeitigen Stand alles neu.
    Erst schaute er sich die Übertragungen nur mit mäßigem Interesse an. Doch dann häuften sich die Hinweise auf ein Schiff, ein besonderes Raumschiff, das vor Kurzem gelandet sei. Thoddler beugte sich unvermittelt nach vorne, als er eine Abbildung dieses Schiffs auf dem Schirm erblickte. Es war ein klassisches Hegemonie-Design, das auf vielen Flüchtlingswelten in Ermangelung einer besseren Alternative selbst für Neubauten noch verwendet wurde. Wahrscheinlich war die Ähnlichkeit nur eine äußerliche. Es flogen zwar noch ein paar uralte Trampfrachter herum, die aus demilitarisierten alten Flotteneinheiten bestanden, und es gab immer wieder Meldungen über Piratenclans, die in der dritten oder vierten Generation ein altes Hegemoniekampfschiff dazu benutzten, ihrem illegalen Gewerbe nachzugehen. Die Schiffe, das wusste jeder, waren extrem stabil gebaut, mit einer fast narrensicheren Technik, sorgsam gewartet von KIs. Solche Schiffe wurden heute nicht mehr konstruiert. Alte Hegemonietechnik brachte gute Preise ein – außerhalb der Hondh-Sphäre. Thoddler glaubte nicht, dass sich auf Terra noch jemand für die Technologie der Vergangenheit interessierte, selbst wenn sie besser war als die der Gegenwart.
    Aber das hier war etwas Besonderes, denn nicht nur das Schiff stammte aus der fernen Vergangenheit – auch die Besatzung.
    Thoddler war hellwach.
    Seine Finger flogen über die Kontrollen. Er suchte nun gezielt nach Sendungen und Infopaketen über dieses Schiff und seine Crew. Informationen prasselten auf ihn ein. Es war schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Eine Talkshow jagte die nächste, und wie immer wurde bei den meisten nur dummes Zeug geredet. Es gab einige interessante und gut recherchierte historische Sendungen, Analysen von Historikern, gewitzte Spekulationen von Journalisten, die nicht ganz so verblödet waren wie der Rest ihrer Zunft. Er stieß auf ein Interview mit einem heruntergekommen wirkenden Gebrauchtwarenhändler namens Arn Roesler, der mit der plötzlichen medialen Aufmerksamkeit offenbar Geld verdienen wollte. Er hatte wohl einem der Mannschaftsmitglieder des Schiffes – es trug den Namen Interceptor – etwas verkauft und nutzte seine lebhafte Fantasie nun, um auf dieser Basis eine galaktische Verschwörungstheorie zu spinnen, die man offenbar nur sendete, weil sich der Mann damit ganz freiwillig zum Hanswurst machte.
    Thoddler hielt inne.
    Wenn …
    Er drehte sich in seinem Sessel um und griff in die Kontrollen der Ortungssuite. Er aktivierte alle aktiven Scans. Die Rosinante leuchtete auf den Schirmen der Erdkontrolle jetzt wie ein Christbaum, aber erfahrungsgemäß war das völlig irrelevant, solange er sich außerhalb der üblichen Routen befand und sein Schiff sich als unbewaffnet erwies. Thoddler hatte nichts zu befürchten außer dem Unwillen des Instituts, da er die Vorgaben ihres Protokolls gebrochen hatte.
    Scheiß auf das Protokoll!, dachte der alte Mann.
    Erst einmal: Es waren Hondh-Schiffe im System. Das war nichts grundsätzlich Ungewöhnliches, denn es kamen ja regelmäßig die Tributschiffe an, die die Ökonomie der Erde auszuplündern pflegten. Aber das waren große Transporter, die auf festgelegten Routen flogen und nichts weiter taten, als geduldig einzuladen und abzufliegen. Die beiden Kreuzer, die sich auf Thoddlers Schirmen abzeichneten, leuchteten im hyperfrequenten Bereich und waren relativ einfach zu identifizieren: Es waren Kampfeinheiten von mittlerer Größe. Thoddler schickte eine Anfrage an das Infoarchiv des Instituts, dessen aktuelle Version er sich vor dem Abflug heruntergeladen hatte. Seine vage Erinnerung wurde bestätigt: Der letzte nachgewiesene Besuch eines Hondh-Kampfschiffes im terranischen Heimatsystem lag über 130 Jahre zurück.
    Es war also etwas im Busch.
    Und dann tauchte ein

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