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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Frieden, den wir uns mühsam erarbeitet haben, gerät in große Gefahr! Sie können das nicht wollen.«
    »Es ist besser, als alle weiter im Dornröschenschlaf zu halten als unwissende und unwillentliche Sklaven einer fremden Macht.«
    »Romantiker! Sie sind ein gefährlicher Romantiker! Ich muss es ausbaden, Ihr nobles Gefasel von Freiheit und eigenständigem Denken!«
    Thrax wurde des Gespräches müde.
    »Evakuieren Sie! Wir sind im Anflug. Das haben Sie ja gemerkt. Nennen Sie es eine trotzige Geste, wenn Sie so wollen. Es ist wohl alles, wozu wir noch fähig sind. Wir haben es sehr eilig. Wir wünschen keine Raumschlacht. Fangen Sie an, die Befehle zu geben. Jetzt!«
    Olson starrte Thrax an und schwieg für einen Moment. Es schien ihm zu dämmern, dass er den Kommandanten der Interceptor nicht mehr umstimmen würde.
    »Sie meinen das ernst, ja?«, fragte er dann unnötigerweise.
    »Absolut. Evakuieren Sie. Wir werden nicht abbremsen. Wir sind unterwegs.«
    »Ich habe die Nachricht weitergegeben. Meine Leute kümmern sich darum. Wir können nicht garantieren, dass wir –«
    Thrax machte eine wegwischende Handbewegung.
    »Sie haben noch gut drei Stunden, Olson. Da sollte einiges möglich sein. Wir werden sehr präzise arbeiten. Sie müssen nicht die ganze Stadt leer räumen. Ein Umkreis von drei Kilometern genügt völlig.«
    Olson schaltete ab.
    Thrax starrte für eine Sekunde auf den leeren Bildschirm und fragte sich, ob das jetzt ein Triumph seinerseits war oder das endgültige Eingeständnis seines Gesprächspartners, es hier mit einem Irren zu tun zu haben, mit dem zu reden nur Zeitverschwendung war. Der Kommandant beschloss, diesen Gedankengang nicht weiterzuverfolgen. Möglicherweise würde er die Richtung, in die er führte, nicht besonders mögen.
    »Wir sind auf Kurs«, murmelte er dann, mehr zu sich selbst. »Wir bleiben auf Kurs.«
    Du bist ein störrischer alter Mann, sagte er in Gedanken zu sich selbst.
    Das war immerhin keine neue Erkenntnis.
    Manche Dinge änderten sich eben nicht.

Roarke verließ seine Wohnung und starrte in Richtung des Stadtzentrums. Die Sirenen heulten seit einer halben Stunde und eine Unmenge an Polizeikräften war auf den Straßen zu sehen. Es wurde auf allen Kanälen eine Katastrophenwarnung ausgegeben, ohne dass allzu spezifisch auf den Grund dieser Katastrophe eingegangen wurde. Gleiter schossen von allen Seiten heran, um die befohlene Evakuierung zu unterstützen. Das Gebiet, um das es ging, legte einen konzentrischen Kreis um den Park mit dem Hondh-Gebäude.
    Das waren schon Idioten, dachte Roarke bei sich. Die Leute von der Interceptor hatten sicher die Regierung vorgewarnt und waren nun auf dem Rückweg, um den Generator zu zerstören. Dagegen war grundsätzlich natürlich nichts einzuwenden. Aber wenn man es nun schaffen würde, innerhalb der noch verbliebenen Zeit die Büros im Stadtzentrum zu leeren – Wohnbevölkerung gab es dort kaum –, dann war es doch sicher auch möglich, den Generator abzumontieren und ebenfalls in Sicherheit zu bringen. Der Angriff der Interceptor würde einen schönen Park einäschern, vielleicht noch ein paar umstehende Gebäude in Mitleidenschaft ziehen, aber letztlich gar keinen Schaden anrichten, der nennenswert war.
    Oder man hatte sich auf eine solche Eventualität gar nicht vorbereitet und keine Möglichkeit vorgesehen, den Generator schnell vor einer Bedrohung in Sicherheit zu bringen. Je länger Roarke darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher erschien ihm diese Variante. Das passierte wohl, wenn man sich 500 Jahre auf die Allmacht der Hondh verließ und jede eigene Initiative verlor. Man rechnete nicht mehr mit dem Unwahrscheinlichen – und wenn es eintraf, war niemand da, der in der Lage war, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
    Roarke seufzte. Seit man ihn aus der Haft entlassen hatte – ohne weitere Strafandrohung und ohne irgendwelche Repressalien, einfach so –, fühlte er eine starke Resignation in sich. Bi Rongs Worte waren keinesfalls ohne Wirkung auf ihn geblieben. Er und die Seinen waren tatsächlich dermaßen irrelevant, da lohnte es sich einfach nicht, einen großen Aufwand ihretwegen zu betreiben. Und dennoch fühlte Roarke in sich noch ein wenig Verantwortung und nicht zuletzt Neugierde. All dies hatte schließlich auch etwas mit ihm zu tun, und zwar in nicht unerheblichem Maße. Er wollte wissen, wie es ausging.
    Roarke beschloss, sich die Sache aus der Nähe anzusehen. Und er wusste auch einen sehr

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