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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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Dann sind wir über den Zaun gestiegen und haben gesehen, dass im zweiten Stock Licht brennt«, fügt Madeleine hinzu.
    » Also haben wir uns hinten auf die Terrasse geschlichen und ein paar Gartenmöbel aufeinandergestellt, um auf den Balkon zu klettern. Und dort bin ich dann auf Madeleines Schulter gestiegen und habe durch das Fenster geschaut.«
    Madeleine nickt und massiert ihre rechte Schulter. » Wir haben Schere, Stein, Papier gespielt. Ich habe verloren.«
    » Und?«
    » Und… sie hat gerade gebacken. Und ihre Kuchen sind garantiert nicht fettarm.«
    » Ich habe Fotos gemacht von großen Eimern mit Öl und Maissirup und Fertigei!«, sagt Angie.
    » YES !« Wir brechen alle in Jubel aus.
    » Noch besser, sie verwendet irgendwelche No-name-Fertigmischungen! Von wegen Biobackkunst, was zum Teufel das auch immer heißen soll…«
    » Spitze!« Julia hüpft vor Begeisterung auf der Stelle, bevor sie plötzlich auf den Boden heruntersackt. » Au, mein Knie, au.«
    » Okay«, überlege ich. » Ich könnte die Bilder morgen früh an alle Food-Truck-Blogs und Homepages mailen, um Bianca bloßzustellen und für einen Skandal zu sorgen… Oder geht das zu weit?«
    » Ganz sicher nicht«, erwidert Angie im selben Moment, in dem Madeleine » Ach was!« sagt und Coco ruft: » Sie klaut dir deine Geschäftsidee und streitet es dann auch noch ab! Sie hat es nicht anders verdient.«
    Zu Hause angekommen, hocken sich Coco und Julia vor den Fernseher, Angie und Madeleine verziehen sich in ihre Zimmer, und ich fühle mich inspiriert, weitere Salatrezepte herauszusuchen. Ich brauche neue Ideen, um allen anderen Salatverkäufern in New York voraus zu sein. Das SchlankMobil soll der Marktführer werden. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so eine große Verantwortung gefühlt. Ich denke, meine Eltern wären stolz auf mich. Ausnahmsweise einmal. Vielleicht.
    Gegen elf klopft es an meiner Tür. Es ist Julia.
    » Was gibt es, Schneckchen?«
    » Pia, ich habe beschlossen, dass es Zeit für mich ist, einen Mann kennenzulernen.«
    » Okay«, sage ich und setze mich gerade hin. Jules ist es offensichtlich sehr ernst.
    » Mein Job ist ätzend, aber daran kann ich nicht viel ändern, richtig? Ich könnte natürlich in meiner Freizeit einen Fotografie- oder einen Kochkurs machen, aber weißt du, ich habe weder besonders viel künstlerisches Talent noch… kulinarisches.«
    » Okay«, sage ich wieder.
    » Was mir also fehlt, ist ein Mann.«
    » Kapiert.« Ich bemühe mich, so ernst zu klingen, wie Jules das sicherlich von mir erwartet. » Wie wäre es mit den Partnerbörsen im Internet?«
    Sie schüttelt den Kopf. » Vergiss es. Zu intensiv. Ich will es so machen wie du. In Kneipen gehen und Männer aufreißen.«
    Ich lache. » Klar, weil das auch immer klappt.« Dann wird mir bewusst, dass sie keinen Scherz gemacht hat. » Okay, gut, du musst nur…«
    » Ich weiß, ich weiß. Die Geschichte mit dem Blickkontakt, von dem du immer redest. Aber das funktioniert bei mir nicht, Pia. Ich sehe nicht so aus wie du.«
    » Du ziehst dich nur nicht so an wie ich«, verbessere ich. » Das richtige Styling, die richtige Frisur und das richtige Make-up verleihen dir mehr Selbstvertrauen. Selbstvertrauen gleich Charisma und Charisma gleich männliche Aufmerksamkeit. Du fühlst dich gut, bist lockerer und lustiger. Du bist noch du selbst, aber in der bestmöglichen Version, verstehst du?«
    » Und? Was heißt das jetzt? Brauche ich so ein blödes Umstyling?«
    Ich grinse. » Ja. Bevor wir das nächste Mal wieder zusammen auf die Piste gehen, verpassen wir dir ein Verschönerungsprogramm.«
    » Danke, Süße«, sagt sie. » Ich wusste, dass ich die Richtige frage.«
    Sie verschwindet wieder. Ich bin glücklich: Julia hat sich bisher immer gegen meine Versuche gewehrt, sie ein bisschen aufzupeppen. Sie hat wunderschöne lange Haare, die sie aber immer zu einem Pferdeschwanz bindet, und eine tolle Oberweite, die sie aber immer unter einem Sport- BH versteckt (ich weiß, ich weiß). Und ihre Garderobe sieht aus, als würde sie einmal im Jahr einen Klamottengroßeinkauf in irgendeinem Kaufhaus machen. Ich glaube, das ist tatsächlich so.
    Oje, ich hoffe, mein Rat zahlt sich aus. Es hat mir schon immer widerstrebt, anderen zu sagen, was sie tun sollen, weil ich mich dann für ihr Glück verantwortlich fühle. Und was, wenn es schiefgeht? Dann hasst Julia mich womöglich. Aber vielleicht ist das Blödsinn. Ich gelange allmählich zu der Erkenntnis, dass

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