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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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vor.«

14
    Seit dem Showdown am Vorabend in der Küche des Bartolo’s verfolge ich Biancas Einträge auf Twitter und Facebook.
    Das Original und das Beste gibt es bei mir!, schreibt sie immer wieder. Hand hoch, wer das SchlankMobil hasst! Das SchlankMobil ist pure Verarsche! Probiert mein richtiges Essen mit viel Geschmack und wenig Kalorien!
    Den ganzen Tag koche ich vor Wut, bis mir bewusst wird, dass Julia recht hat. Und Rache wird, wie Wodka, am besten sofort und eiskalt serviert.
    Ich rufe Jonah an unter dem Vorwand, mich zu entschuldigen. » Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen wegen des Streits mit Bianca«, lüge ich. » Hast du vielleicht ihre Adresse? Ich würde mich gern bei ihr entschuldigen.«
    » Das ist total süß von dir. Sie wird sich bestimmt freuen«, antwortet er.
    Ich muss ein Prusten unterdrücken. Wieso durchschaut er Bianca nicht? Oder gehört Jonah zu diesen nervigen Leuten, die jeden sympathisch finden?
    Am Abend sind wir alle in der Küche versammelt, ganz in Schwarz gekleidet, und bereiten uns auf die Operation vor. Wir sehen aus wie eine weibliche Ninja-Kampftruppe. Na ja, wie Ninja-Kämpferinnen mit unterschiedlich ausgeprägter Kondition und Entschlossenheit.
    Julia liegt auf dem Boden und jammert über ihren aufgeblähten Bauch, während sie mit schwarzer Schuhcreme als Tarnfarbe zwei Querstreifen auf ihre Wangenknochen malt. Coco spült das Geschirr, es gab einen Makkaroni-Auflauf zum Abendessen. Madeleine schneidet eine Birne und isst die Schnitze sehr bedächtig. Und Angie ist verkatert, sie trägt immer noch ihre Sonnenbrille. Ich habe sie nicht auf Eddie angesprochen, dank einer übermenschlichen Selbstbeherrschung, die ich mir gar nicht zugetraut hätte.
    » Okay, Team A und Team B, lasst uns noch mal den Plan durchgehen«, sage ich.
    » Wir wissen schon, was wir zu tun haben! Himmel, seit wann bist du so ein Kontrollfreak?«, erwidert Julia und versucht, den Reißverschluss ihrer Hose zuzubekommen. » Ich bin total aufgeschwemmt. Oder meine Jeans sind eingegangen. Und mein BH auch.«
    Coco strahlt mich an. » Ich bin total aufgedreht! Und ich hab ein bisschen Schiss. Aber nur vor Aufregung!«
    Coco wäre auch begeistert, wenn ich vorschlagen würde, kleine Katzenbabys zu ertränken. Offenbar war Eric gestern Abend ziemlich betrunken, aber » wahnsinnig nett«. Zum Schluss hat er sie in ein Taxi gesetzt und sich mit einem Kuss auf die Lippen verabschiedet. Coco wähnt sich seitdem nur noch einen kleinen Schritt von seiner Liebeserklärung samt Heiratsantrag entfernt.
    » Ich auch«, sagt Madeleine und kneift konzentriert die Augen zusammen, während sie den nächsten Birnenstreifen abschneidet.
    » Und ich erst«, sagt Angie, obwohl ihr Ton etwas anderes vermuten lässt.
    » Darf ich um Haltung bitten, Leute«, sage ich. » Okay, auf geht’s.«
    Wir verlassen zusammen das Haus. Angie und ich gehen voran. Sie bietet mir eine Zigarette an, aber ich bin zu angespannt, um zu rauchen. Sie zündet sich eine an und hält sie dann zwischen Daumen und Zeigefinger wie die Jungs auf dem Gefängnishof. » Sehe ich gefährlich aus? Ich möchte einen gefährlichen Eindruck machen.«
    Julia fängt an zu singen. » Hit the road, bitch, and don’t you come back no more, no more, no more, no more …«
    » Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ›Jack‹ heißt und nicht ›Bitch‹«, sagt Madeleine.
    » Ich improvisiere.«
    » Langsam werde ich nervös«, sagt Madeleine, die nun zu uns aufschließt und sich bei uns einhakt. Wow, sie taut richtig auf in letzter Zeit.
    Wir nähern uns Gowanus, und die eleganten, gemütlichen Sandsteinhäuser von Carroll Gardens verschwinden. Die Gegend nimmt verwahrloste Züge an. Vergitterte Schaufenster, abblätternde Außenbeschriftungen und eine graffitiverschmierte Bahnunterführung, die kein Ende zu nehmen scheint.
    » Im Film wäre das der perfekte Ort, um ermordet zu werden«, sagt Julia.
    Angie runzelt die Stirn. » Ich glaube, ich war hier mal in einem Club ganz in der Nähe.«
    An der nächsten Ecke biegt Team A (Coco, Jules und ich) rechts ab, Team B (Angie und Madeleine) geht geradeaus weiter bis zum nächsten Block.
    In unserem bestmöglichen unauffälligen » Wer, ich, Officer?«-Gang erreichen wir drei von Team A das Haus mit der Nummer 144, das mit blauen Schindeln verkleidet ist und ein Stück abseits der Straße steht. Darth Vader parkt direkt davor. Es brennt kein Licht am Hauseingang, aber das muss nicht bedeuten, dass Bianca nicht da

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