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Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
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viele Sachen, die ich denke, irgendwie Blödsinn sind.
    Auf einmal bin ich ganz rastlos. Ich schlüpfe in meine Lieblingspantoffeln, schnappe mir mein Buch und gehe nach unten, um mir eine Schale Müsli zu machen. Auf dem Weg in die Küche begegne ich Madeleine. Sie trägt… Laufkleidung?
    » Willst du etwa jetzt noch joggen gehen? Madeleine, es ist mitten in der Nacht!«
    » In Brooklyn Heights gibt es einen Mitternachtslauftreff«, erwidert sie und steckt sich Minikopfhörer in die Ohren.
    » Wer geht denn um Mitternacht joggen?«
    » Das hilft mir, den Kopf freizubekommen«, antwortet sie und joggt zur Tür hinaus.
    Sie ist heute bereits gelaufen. Und sie war beim Yoga. Und sie hat dreimal geduscht. Seltsam, nicht? Ich muss immer wieder an dieses HÄSSLICH HÄSSLICH HÄSSLICH gestern auf dem Spiegel denken. Ich frage mich, ob Madeleine das war. Und falls ja, wie soll ich darauf reagieren? Es Julia erzählen? Wie spricht man jemanden auf etwas an, das vielleicht nur auf schlechte Laune zurückzuführen ist oder auf widerspenstige Haare oder so? Wir haben schließlich alle mal negative Gedanken. Man muss einfach dafür sorgen, dass die positiven Gedanken überwiegen.
    Während ich Honey Flakes mit Cheerios mische und Milch darübergieße, höre ich ein Geräusch von der Veranda und spähe hinaus. Es ist Angie, die dort allein mit einem Drink und einer Zigarette sitzt. Ich öffne die Tür und gehe zu ihr. Sie sieht umwerfend aus in ihrem grünen Minikleid, das mir neu ist.
    » Ist das von Marc Jacobs?«
    » Richtig erkannt.«
    » Wie zum Teufel kannst du dir die ganzen Designerklamotten leisten, wo doch deine Eltern deine Miete bezahlen müssen und du deiner Chefin Sushi klaust?«
    Sie zuckt mit den Achseln und nimmt einen tiefen Zug. » Das hier war ein Geschenk. Aber es war zu lang, also habe ich es zwanzig Zentimeter gekürzt und mit dem Gürtel ergänzt. Gefällt es dir?«
    » Super«, sage ich und beginne, mein Müsli zu mampfen.
    Dann fällt mir auf, dass sie keine Zigarette raucht, sondern einen Joint. Und in ihrem Glas ist purer Wodka, garniert mit einer Gurkenscheibe.
    » Angie, mal im Ernst. Ich weiß, ich bin nicht gerade die Richtige, um eine Anti-Drogen-Kampagne zu organisieren, aber Julia dafür schon. Und das Haus gehört ihr. Hättest du nicht warten können, bis du unterwegs bist?«
    » Und verhaftet werden? Wohl kaum.«
    Sie weicht meinem Blick aus. Irgendwas stimmt hier nicht, wird mir plötzlich bewusst. Irgendwas stimmt hier wirklich nicht. Soll ich was sagen? Vielleicht macht Angie ja dann den Mund auf, wie neulich.
    » Alles okay? Ist was…«
    » Halt mal«, sagt sie und steht auf. Sie nimmt eine Schere aus ihrer Handtasche, beugt sich vor und kürzt ihren Rocksaum um weitere zwanzig Zentimeter.
    » Was zum…«
    » Das ist noch besser«, sagt sie und lässt den Stoff auf den Boden fallen. » Okay, ich fahre nach TriBeCa in eine Bar. Kommst du mit?«
    » Nee«, sage ich. » Angie…«
    » Pech«, unterbricht sie mich wieder achselzuckend und trinkt schwankend ihr Glas aus.
    » Hör zu, Angie, möchtest du reden? Ist es wegen Marc?«
    » Möchtest du über Eddie reden?«, kontert sie.
    Autsch.
    Und fünf Sekunden später ist sie weg.
    Dann, auf dem Weg zurück in mein Zimmer, begegnet mir Coco. Oje, sie hat geweint.
    » Was ist? Was hast du? Coco?«
    » Marley stirbt«, antwortet sie und holt zitternd Luft.
    » Oh… Marley ist nur ein Hund. In. Einem. Film.«
    » Außerdem hat Eric sich nicht mehr gemeldet«, sagt sie. » Wir haben uns geküsst, und jetzt… nichts. Ich habe ihm heute Abend zweimal gesimst, aber nichts!«
    Sie beginnt wieder zu weinen. Aha, das ist also der eigentliche Grund.
    » Okay, ignorier ihn einfach«, sage ich. » Die kalte Schulter wirkt auf Männer wie Katzenminze.«
    » Aber was, wenn ich ihn ignoriere und er mich ignoriert, und das war’s dann? Was, wenn mehr daraus werden könnte, würde ich mich nur ein wenig mehr bemühen? Das kann es einfach nicht gewesen sein!«
    Ich kenne diese verzweifelte Gedankenspirale. So was kann einen wahnsinnig machen. » Er meldet sich schon noch. Vertrau mir. Wahrscheinlich kuriert er bloß seinen Kater aus, oder er lernt für die Uni…«
    Sie schüttelt den Kopf. » Er ist auf einer Party in Manhattan, Einundsiebzigste Straße, Ecke Lexington Avenue. Das hat er auf Facebook gepostet! Warum hat er mich nicht eingeladen mitzukommen?«
    » Vielleicht sind auf der Feier keine fremden Gäste erwünscht«, sage ich.
    Obwohl, wenn ein

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