Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Da haben wir den Glueckssalat

Da haben wir den Glueckssalat

Titel: Da haben wir den Glueckssalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Burgess
Vom Netzwerk:
ist.
    Plötzlich schlägt mir mein Herz bis zum Hals.
    Ich schicke eine SMS an Team B. Die Luft ist rein. Seid vorsichtig.
    Die Straße ist völlig verwaist, das einzige Geräusch stammt von einem Hund, der in der Nachbarschaft kläfft. Ich bewege mich so vorsichtig und lautlos wie möglich. Wie ein echter Ninja. Ich hebe die Hand und gebe mit zwei Fingern das » Vorwärts«-Signal, wie ich es in Actionfilmen schon oft gesehen habe.
    Julia prustet leise los und fängt dann an zu beben, weil sie es kaum schafft, ihr Lachen zu unterdrücken.
    » Sei still!«, zische ich. » Wir schlagen jetzt zu. Coco, du hältst Wache.«
    Julia nimmt ihren Rucksack ab und holt die Spraydosen heraus, und wir machen uns daran, den ersten Schritt unserer Operation auszuführen.
    Julia fängt wieder an zu kichern.
    » Julia Russotti!«, schimpfe ich in gedämpftem Ton. » Sei endlich still, verdammt!«
    Sie kann sich nicht kontrollieren. » Ich kann nichts dafür! Das ist so lustig!«
    » Julia. Klappe. Sofort.«
    Coco gelingt es, scharf zu klingen, obwohl sie flüstert. Wow. Dieses eindringliche und unheimliche Flüstern hat sie bestimmt während ihrer pädagogischen Ausbildung gelernt.
    Nach ein paar Minuten sind wir fertig und laufen wieder an die Ecke Third Avenue. Ich schicke eine zweite SMS an Madeleine und Angie. Team A ist durch. Team B, Status melden.
    Keine Antwort. Coco, Jules und ich wechseln einen besorgten Blick. Ich warte sechzig lange Sekunden, dann schicke ich die nächste SMS . Team B, Status melden, dringend.
    Nichts.
    » Sie sind erwischt worden!«, flüstert Julia.
    » Niemals, dafür sind sie viel zu clever«, erwidert Coco noch leiser.
    » Leute, ihr braucht hier nicht zu flüstern. Wir sind mehr als zehn Meter von ihrem verdammten Haus entfernt.«
    Ich simse ein letztes Mal. Status melden, oder wir kommen euch holen.
    Wir warten eine weitere Minute und sehen uns dann an. Kann man verhaftet werden, wenn man als Ninja verkleidet in einem fremden Garten herumschleicht? Mein Gefühl sagt mir Ja.
    » Jules, du bleibst hier und stehst Schmiere«, sage ich. » Coco und ich werden sie suchen.«
    » Ich will aber nicht allein hierbleiben!«, sagt Julia. » Die Gegend macht mir Angst.«
    Dann höre ich einen Schrei.
    » LOS ! LOS !«
    In der nächsten Sekunde kommen Madeleine und Angie aus der Dunkelheit auf uns zugerannt.
    » LAUFT !«, brülle ich.
    Ich führe den Sprint an, ich kann die Mädels hinter mir schnaufen und giggeln hören.
    » Das ist albern«, stößt Angie keuchend aus.
    Dann höre ich eine Polizeisirene.
    » Die Bullen!«, schreit Julia.
    Wir kreischen alle entsetzt auf.
    Ich lege einen Zahn zu, spurte so schnell ich kann durch die Straßen von Brooklyn, die Mädels sind mir dicht auf den Fersen.
    » Hier links rein! Sie sind hinter uns her!«, ruft Angie.
    Ich renne so schnell, dass ich den Wind an meinen Ohren vorbeipfeifen höre. Die anderen sind hinter mir, unsere Schritte hallen in den Häuserschluchten wider. Ich bin jetzt richtig in Fahrt, ich fühle mich so stark. In meinem ganzen Leben bin ich noch nie so schnell gelaufen. Das ist fantastisch! Ich werde in Zukunft öfter joggen gehen, ich werde mich zu einem Lauftreff anmelden, ich werde…
    » Das ist eine Sackgasse!«, schreit Madeleine plötzlich. » Du bist in eine Sackgasse gelaufen!«
    Sie hat recht. Es ist eine Sackgasse. Ich fange an, unkontrolliert zu lachen, und stürze prompt. Dann stolpert Julia über mich, und wir fallen alle übereinander.
    » Au«, jammere ich, trotzdem muss ich so sehr lachen, dass mein Bauch wehtut. » Ich glaube, ich habe mir den Ellenbogen aufgeschürft.«
    » O mein Gott, das war knapp«, sagt Madeleine. » Ich konnte den Streifenwagen förmlich spüren!«
    » Ich glaube nicht, dass die Polizei hinter uns her war, Süße«, sagt Angie.
    » Mein Knie tut weh. Ich glaube, das ist meine alte Meniskusverletzung aus der Fußballerzeit«, sagt Julia. » Aber ich hätte es trotzdem problemlos bis nach Hause geschafft.«
    Nun, da ich nicht mehr in Bewegung bin– und nicht mehr lache–, fühlt sich meine Brust an, als würde sie gleich zerspringen. Ich nehme alles zurück, was das Joggen betrifft. Ich habe Seitenstechen. Ich spüre, dass mein Gesicht feuerrot ist. Ich muss wirklich mit dem Rauchen aufhören.
    Coco kommt schließlich wieder zu Atem. » Was war denn los? Warum seid ihr weggerannt?«
    » Wir sind auf die Garage geklettert und von dort aus in den Garten, so wie wir es geplant haben«, antwortet Angie.
    »

Weitere Kostenlose Bücher