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Daddy Langbein

Daddy Langbein

Titel: Daddy Langbein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Webster
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für die Kinder immer ein Stück Teig zum Backen auf hebt. Allein der Anblick eines solchen Hauses erweckt den Wunsch, noch einmal ein Kind zu sein.
    Und erst Familien! Ich habe nie geahnt, daß sie so nett sein können. Sallie hat einen Vater und eine Mutter und eine Großmutter, und das süßeste dreijährige Schwesterchen mit lauter Locken, und einen mittelgroßen Bruder, der immer vergißt, seine Füße abzustreifen, und einen großen hübschen Bruder namens Jimmie, der in Princeton Junior ist.
    Bei Tisch sind wir vergnügt — alles lacht und macht Witze und spricht zu gleicher Zeit, und wir müssen vorher kein Tischgebet sagen. Es ist so angenehm, nicht jemandem für jeden Bissen, den man ißt, danken zu müssen (das ist wohl eine Blasphemie; aber Du wärst genau so, wenn Du soviel Zwangsdank geleistet hättest wie ich).
    Wir haben so viel unternommen — ich kann gar nicht auch nur anfangen, es zu erzählen. Mr. McBride besitzt eine Fabrik, und am Heiligen Abend gab es einen Baum für die Kinder der Angestellten. Es war der lange Verpackungsraum, der mit Grün und mit roten Beeren geschmückt war. Jimmie McBride war als Weihnachtsmann verkleidet, und Sallie und ich halfen ihm die Geschenke verteilen.
    Mein Gott, Daddy, war das ein komisches Gefühl. Ich kam mir so wohltätig vor, als sei ich ein Aufsichtsrat im John-Grier-Heim. Ich küßte einen
    süßen klebrigen kleinen Buben — aber ich glaube nicht, daß ich irgendein Kind auf den Kopf getätschelt habe!
    Und zwei Tage nach Weihnachten gaben sie eine Tanzerei in ihrem Haus für mich.
    Es war der erste wirklich echte Ball, den ich erlebte — das College, wo wir nur mit Mädchen tanzen, zählt nicht. Ich hatte ein neues weißes Abendkleid (Dein Weihnachtsgeschenk — vielen Dank) und lange weiße Handschuhe und weiße Satinschuhe an. Das einzige, was an meinem restlosen, vollkommenen, absoluten Glück fehlte, war die Tatsache, das Mrs. Lippett nicht sah, wie ich mit Jimmie McBride den Kotillon anführte. Bitte erzähle es ihr bei Deinem nächsten Besuch im J. G. H.
    Immer Deine
    Judy Abbott.

    P. S. Würdest Du sehr enttäuscht sein, Daddy, wenn ich mich gar nicht zu einem Großen Autor entwickeln würde, sondern nur zu einem Einfachen Mädchen?

6.30 Uhr, Samstag.

    Lieber Daddy!

    Wir wollten heute gerade in die Stadt gehen, aber ach! es hat geschüttet. Ich habe gern, wenn der Winter Winter ist, mit Schnee statt Regen.
    Julias wünschenswerter Onkel kam heute wieder auf Besuch und brachte eine Fünf-Pfund-Schachtel mit Schokolade. Wie Du siehst, hat das Zimmerteilen mit Julia seine Vorteile.
    Unser unschuldiges Geschwätz schien ihm Spaß zu machen, und er blieb bis zu einem späteren Zug, um in unserem Studierzimmer Tee zu trinken. Wir hatten große Mühe, die Erlaubnis dafür zu erhalten. Es ist schon schwierig genug, Väter und Großväter als Besuch zu haben, aber Onkel sind noch um einiges schlimmer; und Brüdern und Vettern sind völlig ausgeschlossen. Julia mußte vor einem Notar schwören, daß es ihr Onkel ist, und es vom Kreisschreiber bestätigt bekommen (verstehe ich nicht einen Haufen Juristisches?). Und auch so bezweifle ich sehr, ob wir unseren Tee hätten haben können, wenn die Dekanin gesehen hätte, wie jung Onkel Jervis ist und wie gut er aussieht.
    Aber jedenfalls hatten wir ihn, mit Sandwiches aus Schwarzbrot und Schweizer Käse. Er half, sie zu machen, und aß dann vier. Ich sagte ihm, daß ich letzten Sommer in Lock Willow war, und wir hatten einen herrlichen Klatsch über die Semples und die Pferde und Kühe und Hühner. Alle Pferde, die er einst kannte, sind tot, außer Grove, der zur Zeit seines letzten Besuchs ein Füllen war — und der arme Grove ist jetzt so alt, daß er nur noch auf der Wiese herumhumpeln kann.
    Er fragte, ob sie immer noch die Krapfen in einem gelben Tontopf mit einem blauen Teller drüber auf dem untersten Fach in der Speisekammer haben — und das haben sie! Er wollte wissen, ob immer noch das Loch eines Murmeltieres unter den Felsblöcken auf der Nachtwiese ist — und es ist! Amasai fing dort ein großes, dickes, graues, den fünfundzwanzigsten Enkel desjenigen, den Master Jervie fing, als er ein kleiner Bub war.
    Ich nannte ihn ins Gesicht „Master Jervie“, aber er schien nicht beleidigt zu sein. Julia sagt, sie habe ihn nie so liebenswürdig gesehen; er ist meistens ziemlich unzugänglich. Aber Julia hat keine Spur von Takt; und Männer brauchen, finde ich, sehr viel. Sie schnurren, wenn man sie

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