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Daddy Langbein

Daddy Langbein

Titel: Daddy Langbein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Webster
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notwendigen Tatsachen, aber keine unnötigen Worte.
    I. Wir hatten diese Woche schriftliche Prüfungen in:
    A. Chemie,
    B. Geschichte.
    II. Ein neues Wohngebäude wird gebaut.
    A. Es besteht aus:
    a) rotem Backstein,
    b) grauem Stein.
    B. Es wird beherbergen:
    a) einen Dekan, fünf Dozenten,
    b) zweihundert Mädchen,
    c) eine Haushälterin, drei Köchinnen, zwanzig Kellnerinnen, zwanzig Zimmermädchen.
    III. Wir hatten heute nacht Dick-Milch-Pudding als Nachtisch.
    IV. Ich schreibe eine Arbeit über die Quellen von Shakespeares Stücken.
    V. Lou McMahon rutschte heute nachmittag beim Basketball aus und fiel hin, und
    A. verrenkte sie ihre Schulter,
    B. verletzte sie ihr Knie.
    VI. Ich habe einen neuen Hut, verziert mit:
    A. blauem Samtband,
    B. zwei blauen Federn,
    C. drei roten Pompons.
    VII. Es ist halb zehn.
    VIII. Gute Nacht.
    Judy.

2. Juni.

    Lieber Daddy-Langbein!

    Du wirst nie erraten, was Schönes passiert ist.
    Die McBrides haben mich aufgefordert, den Sommer in ihrem Camp in den Adirondacks zu verbringen. Sie gehören einer Art Klub an, an einem entzückenden kleinen See mitten im Wald. Die verschiedenen Mitglieder haben Holzhäuser, die zwischen den Bäumen verstreut liegen, und sie paddeln auf dem See und machen lange Spaziergänge auf den Pfaden zu anderen Camps, und einmal die Woche tanzen sie im Klubhaus — Jimmie McBride wird während einem Teil des Sommers einen Collegefreund zu Besuch haben; Du siehst also, daß wir genug Männer zum Tanzen haben werden.
    Ist es nicht reizend von Mrs. McBride, daß sie mich aufgefordert hat? Es scheint, daß ich ihr gefiel, als ich an Weihnachten dort war.
    Bitte, verzeih die Kürze. Es ist kein echter Brief; sondern Du sollst nur wissen, daß ich für den Sommer versorgt bin.
    In einem sehr zufriedenen Geisteszustand bin ich Deine
    Judy.

5. Juni.

    Lieber Daddy-Langbein!

    Dein Sekretär-Mensch hat mir gerade geschrieben, um mir mitzuteilen, Mr. Smith wünsche, daß ich die Einladung von Mrs. McBride nicht annehmen, sondern wie letzten Sommer nach Lock Willow gehen soll.
    Warum, warum, warum, Daddy?
    Du verstehst es nicht. Mrs. McBride möchte wirklich, daß ich komme, im Ernst. Ich werde im Haus gar keine Mühe machen. Ich bin eine Hilfe. Sie nehmen nicht viele Dienstboten mit, und Sallie und ich können einen Haufen nützliche Dinge tun. Es ist eine ausgezeichnete Gelegenheit für mich, etwas vom Haushalt zu lernen. Jede Frau sollte es können, und ich kann nur Anstalthalten.
    Es gibt nicht viele Mädchen in unserem Alter im Camp, und Mrs. McBride möchte mich als Gesellschaft für Sallie haben. Wir wollen zusammen viel lesen. Wir werden alle Bücher für die Soziologie und das Englisch im nächsten Jahr durcharbeiten. Der Professor sagte, es werde sehr gut sein, wenn wir die Lektüre schon im Sommer- hinter uns bringen; und wir können es viel besser behalten, wenn wir es zusammen lesen und darüber reden.
    Schon im selben Haus mit Sallies Mutter zu leben, ist Erziehung. Sie ist die interessanteste, amüsanteste, verträglichste, liebenswürdigste Frau in der Welt; sie weiß alles. Bedenke, wie viele Sommer ich bei Mrs. Lippett zubrachte, und wie ich den Gegensatz genießen werde. Du brauchst keine Angst zu haben, daß ich ihnen zuviel werde; denn ihr Haus ist aus Gummi. Wenn sie viele Gäste haben, verstreuen sie einfach ein paar Zelte im Wald und lassen die Boys draußen schlafen. Es wird ein so schöner gesunder Sommer werden, immer an der frischen Luft. Jimmie McBride wird mich reiten und paddeln und schießen lehren — und noch eine Menge andrer Dinge, die ich können müßte. Es ist die Art von lustigem, sorglosem, vergnügtem Leben, wie ich es noch nie batte; und ich finde, jedes Mädchen verdient das einmal im Leben. Natürlich werde ich Dir genau folgen, aber bitte, bitte, Daddy — laß mich gehen. Ich habe noch nie etwas so sehr gewünscht.
    Dies ist nicht Jerusha Abbott, die künftige große Schriftstellerin, die schreibt. Es ist nur Judy — ein Mädchen.

9. Juni.

    Mr. John Smith.
    Mein Herr!

    Ich bin im Besitz Ihres Geehrten vom 7. ds. Entsprechend den durch Ihren Sekretär erhaltenen Anweisungen reise ich nächsten Freitag nach Lock Willow, um dort den Sommer zu verbringen.

    Ich hoffe immer zu verbleiben
    (Miss) Jerusha Abbott.

Lock Willow Farm,
    3. August.

    Lieber Daddy-Langbein!

    Es sind fast zwei Monate her, seit ich zuletzt schrieb, was, wie ich weiß, nicht nett von mir war, aber ich habe Dich diesen Sommer nicht sehr geliebt. —

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