Daddy Uncool
…«, sagte ich nervös, »nur damit ich weiß … brauchst du nichts für das Auto?«
Ohne sie anzusehen, wusste ich, dass sie die Augen verdrehte.
»Ich denke nicht«, sagte ich.
Als wir zum Auto zurückkamen, überlegte ich, dass ich vielleicht meine Fahrgewohnheiten überprüfen sollte. Als ich Caitlin zum ersten Mal aufgesammelt
hatte, war ich zu abgelenkt, um zu merken, dass mein silberner zweitüriger 3er BMW nicht für den Transport von Kindern geeignet schien. Es gab nicht genug Platz auf dem Rücksitz. Es war aber besser, sie da hineinzustopfen, als sie neben mir sitzen zu lassen, wo man sie für meine Freundin halten würde. Ich musste in etwas Familienfreundlicheres investieren.
Wir fuhren los. Es war sonderbar zu wissen, dass jemand - ein Kind! - auf dem Rücksitz meines Autos saß. Es gab mir das Gefühl, anders, gesetzter zu sein. Ich musste mehr aufpassen. Ich fuhr vorsichtiger als normalerweise. Ich hielt an Fußgängerüberwegen an, wenn ich Passanten auch nur in der Nähe sah.
»Ich habe dein Zimmer vorbereitet«, sagte ich. »Ich finde, es sieht ziemlich cool aus.« Verdammt, wenn ihr vor etwas graute, dann sicher vor dem, was ich cool fand. »Aber du musst mir natürlich sagen, wie es dir gefällt«, fügte ich schnell hinzu.
»Okay«, sagte Caitlin. Sie hatte sich ans Fenster gelehnt. Die Scheibe beschlug von ihrem Atem.
»Weil wir am Wochenende losgehen können, falls du noch etwas brauchst …«
»Hast du einen Job?«, unterbrach Caitlin mich.
»Ja …«, sagte ich aus alter Gewohnheit.
Verdammt, ich hatte ja gekündigt.
»Aber in Wirklichkeit«, lachte ich, verwundert über meine Vergesslichkeit, »hatte ich einen Job. Ich hatte sieben Jahre lang denselben Job. Ich habe vor ein paar Tagen gekündigt.«
»Warum?«
»Also«, begann ich. Was sollte ich ihr erzählen? Dass
ich ihn gehasst habe? Dass ich genug Geld hatte, um ein paar Jahre auszusetzen? Was ich könnte, wenn ich einigermaßen genügsam lebte. »Ich habe entschieden, dass ich etwas anderes machen will.«
»Hast du meinetwegen aufgehört?«, fragte Caitlin.
Hmmm … sollte ich ja sagen, um ihr zu zeigen, wie viel ihr Eintritt in mein Leben mir bedeutete? Oder sollte ich ihr sagen, nein, es liegt an verschiedenen Faktoren, die alle zusammenkamen?
»Ich möchte etwas anderes aus meinem Leben machen, Caitlin.«
»Oh«, erwiderte sie, als ob das etwas sei, das Erwachsene dauernd sagten, was aber nichts bedeutete. Ich fühlte einen gewissen Druck, als müsste ich ihr beweisen, dass ihr Vater ein Mann mit Antrieb, Durchhaltevermögen und Visionen war.
»Ich möchte ein Café aufmachen«, sagte ich. Ich blickte in den Rückspiegel, um ihre Reaktion zu sehen.
Schweigen.
»Was hältst du davon?«, fragte ich.
»Abgefahren«, sagte Caitlin ohne viel Begeisterung in der Stimme.
»Ja«, ergänzte ich, mich bei dem Thema erwärmend. Ich suchte in meinem Kopf nach sinnvollen Ergänzungen. Mir fiel nur ein zu sagen: »Das wird großartig werden.«
Wir legten einige Meilen auf der M25 zurück. Häuser, Tankstellen, Staus, Schulen mit Uniformpflicht. Überall Leute, die nur nach Hause und den Fernseher einschalten wollten.
»Bist du verheiratet?«
Auf diese Frage gab es keine einfache Antwort. Ich war zwar noch verheiratet, aber ich war unverzüglich ausgezogen (trotz Amandas Protesten und ihrer Versprechungen), als ich die Entscheidung für einen Neustart getroffen hatte. Ein Neustart, der mit meiner Entscheidung zusammenhing, Caitlins Vormund zu werden. Entmutigenderweise hatte das Jugendamt ganz bestimmte Vorstellungen. Caitlin sollte in einem »gesetzten familiären Umfeld« aufwachsen. Ich hatte ihnen nichts von der Trennung gesagt, aber sie hatten mir angekündigt, regelmäßige Besuche zu machen. Das war ein Problem, das es zu lösen galt, aber im Moment wollte ich darüber noch nicht nachdenken.
Im Hinterkopf hatte ich die dreimonatige Ausstiegsfrist: Wenn wir uns bis dahin nicht zusammengerauft hatten, würden wir uns wieder trennen.
Die Ehegeschichte musste auch vorsichtig geregelt werden. Amanda sollte nichts von Caitlin wissen. Und umgekehrt. Ich hatte meinen Ehering sofort nach unserer Auseinandersetzung vor ihrem Büro abgenommen und in meine Jacketttasche gesteckt, wo er sich immer noch befand. Ich klopfte mit meinem Ringfinger auf das Lenkrad. Es war kein Geräusch von Metall auf Plastik zu hören.
»Nein«, sagte ich. »Nicht mehr.«
Plötzlich war es viel zu heiß im Auto. Ich öffnete mein Fenster
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