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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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antwortete Mikel, den der Beistand des stattlichen älteren Herzogs erneut ein wenig ermutigte. »Hochmeister Jenga hat davon gesprochen … wir fänden vielleicht Anlass zum Nachdenken. Ein Angriff im Winter … bei Schlamm oder Schnee … wäre für gepanzerte Ritter zu schwierig und gefahrvoll.«
    »Das weiß jeder armselige Tropf«, brummelte Herzog Rollo.
    Der fardohnjische Hauptmann sagte etwas, das Mikel nicht verstehen konnte, und der übrige Kriegsrat schaute erwartungsvoll die Prinzessin an. »Mein Hauptmann möchte wissen, ob auch der hythrische Kriegsherr eine Meinung geäußert hat.«
    Aufmerksam wandten sich elf Köpfe in Mikels Richtung. Auf einen Schlag entsann sich Mikel all der widerwärtigen Bemerkungen, die Damin Wulfskling über die liebliche Prinzessin von sich gegeben hatte, und erbleichte. Unmöglich konnte er diese Worte wiederholen.
    »Er … er kündete an, er wäre tief enttäuscht, würde das Friedensangebot angenommen, und er … war der Meinung … um uns einen Rückzug erlauben zu dürfen, hätten wir längst zu viel ins Feld geführt.« Die Prinzessin lächelte ihm zu, bevor sie seine Auskunft dem Hauptmann übersetzte, und Mikel flatterte das Herz. So sollte eine echte Dame aussehen und sich verhalten: hübsch, bescheiden und vornehm. Und Damin Wulfskling hatte behauptet, sie hätte das Herz einer Hyäne! Wie konnte er so etwas wagen?
    »Wenn der Bursche die Wahrheit spricht«, ließ Herzog Werland sich ein, »täuschen sich die Medaloner anscheinend keineswegs mit allzu argem Selbstbetrug.«
    »Auch ich bin dieser Ansicht«, stimmte Herzog Palen ihm zu. »Und sie sind, was die Witterung betrifft, vollauf im Recht. Für gepanzerte Reiter ist Schnee ein ernstes Hemmnis.«
    »Dann müssen wir den Angriff unternehmen, Ihr Herren, bevor der erste Schnee fällt«, verkündete Kronprinz Cratyn. Aus Stolz schwoll Mikels Herz, während er den jungen Prinzen anschaute. Wie edel er war, und so hohen Sinns. Er machte keine Scherze über den Tod und keine niederträchtigen Bemerkungen über Damen. Weithin rühmte man seine Frömmigkeit. Ja wahrhaftig , dachte Mikel mit inbrünstigem Zorn, er ist der rechte Mann, um die Hüter zu zermalmen . Denn aufseiten des Prinzen stand der Allerhöchste, und er hatte die schönste und allersittsamste Prinzessin zur Gemahlin. Ihn konnte nichts bezwingen.
    »So ist es«, stimmte Herzog Palen zu. »Wir sitzen schon zu lang auf dem Hintern. Es ist an der Zeit, dass wir den Gottlosen eine Lehre erteilen. Nur Narren warten bis zum Winter, um Krieg zu führen. Bursche, hast du noch mehr Wissenswertes zu vermelden?«
    Mikel durchlebte einen Augenblick der Unentschlossenheit. Sollte er die Harshini erwähnen? Dem Kriegsrat erzählen, dass er einen Dämon gesehen hatte? Sogar zahlreiche Dämonen? Würde man ihm Glauben schenken oder ihn den Geistlichen überantworten, damit sie ihn wegen Lügenhaftigkeit der Schmerzensreichen Absolution unterzogen? War es angebracht, darauf zu verweisen, dass Jaymes nur dann die Freiheit wiedererlangte, wenn Karien in die Friedensverhandlungen einwilligte? Als Gefangener bei den Hütern hatte er alles
    klar vor Augen gehabt. Doch nun, vor dem Kriegsrat, unter den strengen Mienen der Adeligen, verließ ihn der Mut.
    »Ihr Herren, der Junge ist erschöpft«, sagte Prinzessin Adrina und ersparte ihm auf diese Weise eine Antwort. »Es ist mitten in der Nacht, er fällt aus Ermüdung, gerade so wie ich, beinahe um. Sollte ich mich nicht seiner annehmen und ihm, während Ihr Eure Pläne schmiedet, eine Schlafstatt zuweisen? Ein Kriegsrat ist ohnehin nicht die rechte Umgebung für eine Dame.« Etliche Anwesende nickten, während Mikel die Prinzessin nun vollends als Inbegriff der Vollkommenheit empfand. »Sobald er ausgeruht ist, wird er sich, da bin ich mir sicher, an Weiteres erinnern. In der Tat wäre es für mich eine Genugtuung, die Aufgabe seiner Befragung übernehmen zu dürfen, sodass Ihr Herren wichtigere Angelegenheiten erledigen könnt. Darin sähe ich meinen bescheidenen Beitrag zum letztendlichen Sieg.« Die Grafen und Herzöge nickten, denn ihre gescheiten Worte beeindruckten sie offenbar nicht minder als Mikel. »Habe ich Eure Erlaubnis zum Gehen, Eure Hoheit?«
    Mit einer knappen Gebärde erteilte Prinz Cratyn ihr die erbetene Erlaubnis, doch furchte er stark die Stirn, als beunruhigte ihn irgendetwas. Aber wahrscheinlich sorgte er sich lediglich um die Prinzessin. Sie um diese Nachtstunde aus dem warmen Bett zu holen, war

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