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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Sergeant sprach gegenwärtig mit einem anderen Hüter-Krieger und sah nicht, dass Mikel mit Fremden schwatzte.
    Dacendaran bemerkte Mikels Blickrichtung und grinste. »Hab seinetwegen keine Bange.«
    »Da hast du leicht reden«, brummte Mikel.
    »Möchtest du mitkommen und mit uns spielen?«, fragte Kalianah.
    »Ich kann nicht. Ich bin ein Gefangener.«
    »Was hast du denn angestellt?«
    »Angestellt habe ich nichts. Ich bin Kriegsgefangener.«
    »Aber du bist doch bloß ein junger Bursche«, sagte Kalianah regelrecht empört. Sie wandte sich Dacendaran zu und zupfte an seinem Ärmel. »Sorge du dafür, dass der Mann im roten Rock ihn gehen lässt. Wenigstens für den heutigen Nachmittag. Dann können wir uns ein wenig vergnügen.«
    Dacendaran schnitt ihr eine Fratze. »Dergleichen ist nicht meine Sache.«
    Kalianah stöhnte auf. »Bilde dir ein, dass du ihn stiehlst , Dacendaran.«
    »Nun, wenn man's so betrachtet«, antwortete er feixend, »ist es natürlich ganz einfach zu bewirken.«
    Kaum hatte er zu Ende gesprochen, da drehte sich Monthay plötzlich nach Mikel um. »Heda, Bursche! Ich gebe dir den Nachmittag frei. Vor dem Abendessen brauchst du dich nicht wieder bei mir zu melden.«
    Verdutzt starrte Mikel die Geschwister an. »Wie habt ihr das geschafft?«
    »Mittels Magie«, lautete Dacendarans Antwort. »Und nun kommt!« Seite an Seite entfernten sich die Geschwister. »Was wollen wir anfangen, Kalianah?«
    Flüchtig zögerte Mikel; dann schloss er sich dem Paar an.
    »Ich weiß es nicht. Hast du Freunde, die wir besuchen können, Mikel?«
    »Hier hab ich keine Freunde«, antwortete Mikel mürrisch, sobald er die beiden eingeholt hatte.
    »Wie wär's mit deinem Bruder?«, fragte Dacendaran. »Irre ich mich, oder hält er sich bei den Hythriern auf?«
    »Woher weißt du …?«, begann Mikel eine Gegenfrage, da jedoch fiel ihm ein, was aus Jaymes geworden war, und er schüttelte den Kopf. »Ich habe keinen Bruder.«
    Erstaunt blickte Kalianah ihm ins Gesicht. »Warum lügst du?«
    »Ich lüge nicht.«
    »Doch, du lügst«, beharrte Kalianah. »Wir hätten Takerion mitnehmen sollen«, fügte sie hinzu, indem sie sich an Dacendaran wandte.
    »Allerdings. Hätte ich geahnt, dass er ein Lügner ist«, stimmte Dacendaran zu, »ich hätte Jakerlon gerufen.«
    »Wer ist Jakerlon?«
    »Der Gott der Lügen«, erklärte Kalianah und warf ihm einen versonnenen Blick zu. »Viel weiß er nicht über unsereins, oder?«
    »Daran trägt Xaphista die Schuld.« Dacendaran hob die Schultern. »Er spiegelt seinen Anhängern vor, es gäbe uns nicht.«
    »Was wisst denn ihr schon über Xaphista?«
    »Wir wissen so einiges über Xaphista«, lautete Kalianahs entschiedene Antwort. »Wir wissen, dass er ein Grobian ist.«
    »Ein überheblicher Rüpel.«
    »Ein Flegel. Du kannst dir gar nicht ausmalen, wie schlecht er sich bisweilen aufführt.«
    »Schweigt! So dürft ihr nicht reden. Sonst werdet ihr vom Allerhöchsten zerschmettert.«
    »Wohl kaum.« Dacendaran lachte. Da streifte sein Blick Mikel, und er sah dessen Bestürzung. »Verzeih mir. Aber du brauchst dich keineswegs so aufzuregen. Er hört uns nicht. Er muss sich um viel zu viele verschiedene Angelegenheiten kümmern, als dass es ihn scherte, was wir über ihn sprechen.«
    »Geschieht ihm recht«, sagte Kalianah. »Wäre er nicht dermaßen begierig darauf, die Herrschaft über die ganze, große Welt zu erringen, bliebe ihm genug Zeit, um seinen Gläubigen Hinwendung zu schenken, anstatt sie durch Missachtung zu strafen.«
    Mikel blieb stehen; er konnte diese Lästereien unmöglich länger ertragen. »So schweigt doch endlich! Ihr wisst ja gar nicht, was ihr da redet. Der Allerhöchste liebt uns. Er lauscht jedem einzelnen Gebet.«
    »So?«, äußerte Dacendaran. »Und erhört er sie alle?«
    »Gewiss doch.«
    »Nun, das musst du uns beweisen«, forderte Kalianah.
    »Wie denn?«
    Einige Augenblicke lang überlegte das kleine Mädchen. »Mir kommt ein besserer Einfall. Ich beweise dir, dass er für deine Gebete kein Gehör erübrigt. Hast du
    im Laufe des Feldzugs zu deinem ›Allerhöchsten‹ gefleht, er möge dich beschützen?«
    »O ja.«
    »Und wieso bist du dann immer noch in der Gefangenschaft der Medaloner?« Darauf kam Mikel keine sofortige Antwort in den Sinn. Sein Zögern bewog Kalianah zum Lachen. »Da sieh. Hab ich's dir nicht gesagt?«
    »Die Wege des Allerhöchsten sind rätselhaft«, antwortete Mikel und griff damit auf eine häufige Redensart der karischen

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