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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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von beträchtlichem Glück reden können, wenn sie mehr als ein paar Stunden lang Bestand hätte. Und all das freilich unter der Voraussetzung, dass sie in ein dermaßen närrisches Vorhaben einwilligen. Es müsste ziemliche Umstände bereiten, fortwährend sicherzustellen, dass die Dämonenverschmelzung sich genau in der Art und Weise benimmt, wie du es dir wünschst. Sie könnte im falschen Augenblick etwas Verkehrtes plappern, und der gesamte Schwindel flöge auf.«
    »Aber denken kann man es sich, oder?«, fragte Tarjanian in trotzigem Beharren.
    Widerwillig nickte Brakandaran. »Durchaus.«
    Während R'shiel dem Gespräch gelauscht hatte, waren ihre Augen immer größer geworden. »Bei den Gründerinnen …! Du spielst mit dem Gedanken, eine Dämonenverschmelzung an Frohinias Stelle zu setzen?«
    »Nicht für unbegrenzte Zeit«, schränkte Tarjanian ein und versuchte angestrengt, Zuversicht zu wahren. »Ausschließlich für die Dauer des Konzils. Dann könnte Frohinia vor der versammelten Schwesternschaft auftre
    ten und Mahina Cortanen zu ihrer Nachfolgerin ernennen, zur nächsten Ersten Schwester.«
    R'shiel musterte erst ihn und danach Brakandaran. Offensichtlich überschlugen sich ihre Gedanken. »Es müsste schon zu machen sein.«
    Verzweifelt hob Brakandaran die Arme gen Himmel. » R'shiel! Du bist ebenso närrisch wie er. Nun denke doch einmal nach! Es wäre nur machbar, wenn du die Dämonen in die Zitadelle begleitest. Und ebenso müsste Frohinia dabei sein, denn wenn sie sich fernab aufhielte, wäre es ihnen unmöglich, sie glaubhaft nachzuahmen. Du brächtest jeden Beteiligten in Gefahr, nicht zuletzt dich selbst. Dessen ungeachtet bin ich der Meinung, dass Dranymir einer derartig gefahrvollen Unternehmung niemals zustimmen wird. Die Dämonen stehen mit den Harshini im Bunde, um sie zu beschützen, R'shiel, und nicht, um ihnen bei selbstmörderischen Abenteuern behilflich zu sein.«
    Allem Anschein nach beeindruckten Brakandarans mahnende Worte R'shiel nicht im Geringsten. »Ich habe nicht behauptet, es wäre ein Kinderspiel, Brakandaran. Ich wage lediglich zu sagen, es könnte uns gelingen.«
    Verstimmt schüttelte der Harshini den Kopf. »Korandellan muss wohl nicht bloß deine Gefühle gedämpft, sondern auch dein Denkvermögen unterdrückt haben, R'shiel.«
    Tarjanian sah sie verwundert an und fragte sich unwillkürlich, was Brakandarans Bemerkung wohl zu bedeuten hatte. Doch R'shiel zuckte nur die Achseln. »Zegarnald hat die Auffassung vertreten, ich bedürfe der Stählung, Brakandaran. Du solltest darin einfach …
    eine Übung sehen. Wenn du uns jedoch nicht zur Seite stehen möchtest …«
    Brakandaran stieß ein abgründiges Seufzen aus. »O ihr Götter, ich kann es schier nicht glauben …! Das ist doch die allerhöchste Tollheit! Es ist Irrsinn.«
    Wider Willen stimmte Tarjanian ihm mit einem Nicken zu, denn in Anbetracht der Unvermeidbarkeit, R'shiel in die Zitadelle zu senden, schwand seine Begeisterung in gehörigem Maße. Dies Erfordernis hatte er anfänglich nicht berücksichtigt. Vielleicht war sein Einfall tatsächlich nichts als Wahnwitz. »Nun ja, es war eine Erwägung wert. Aber es liegt mir völlig fern, irgendetwas zu wagen, das R'shiel in Gefahr brächte.«
    »Es ist nicht deine Angelegenheit zu entscheiden, was für mich zur Gefahr werden könnte. Außerdem bietet sich uns auf diese Weise vielleicht die einzige Gelegenheit, die ganze Sache durchzustehen.« Anscheinend nahm R'shiels Gefallen an seiner Idee im gleichen Maße zu, wie sein Zögern wuchs.
    »Hör auf Tarjanians Worte«, riet Brakandaran ihr. »Auch wenn du das Dämonenkind bist, so bist du noch lange nicht unbezwingbar. Der Gedanke war es wert, erörtert zu werden, aber er lässt sich nicht verwirklichen. Wir sollten uns damit nicht weiter befassen.«
    »Du hast Recht, es ist aussichtslos«, beugte sich R'shiel dem Urteil beider Männer; doch sie lenkte so rasch ein, dass es Anlass zum Misstrauen gab. »Wir müssen einen anderen Plan ersinnen.«
    Bevor jemand ihre Bereitschaft, von dem Vorhaben abzulassen, offen anzweifeln konnte, fand sich der junge Karier wieder ein und brachte ein Tablett mit Trinkbe
    chern voll dampfendem Tee. Tarjanian nahm das Tablett in Gewahrsam, bevor es dem jungen Tölpel entfiel, und teilte die Becher aus. Über den Becherrand hinweg lächelte R'shiel ihm unschuldig zu, während sie den heißen Sud schlürfte.
    Aber irgendetwas an ihrem Lächeln, das vordergründig voller sinnlicher

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