Dämliche Dämonen - Demonkeeper
Mann umgeben von verschiedenen Ungeheuern, mit denen er entweder kämpfte oder herumtollte; was es genau darstellen sollte, konnte Richie nicht sagen. Er begann in dem Buch zu blättern.
Hinter ihm steckte Nik den Kopf aus der Knobelbox und hievte sich hinaus, bis er vollständig sichtbar war. Er blinzelte und fragte sich, wo Nate steckte und wer wohl dieser Menschenjunge war. Dann hörte er, wie jemand die Tür zum Fütterungsraum öffnete, und flitzte davon, um festzustellen, was da los war.
18. Kapitel
Tumult im Schnellrestaurant
W ährend Nate und Sandy aßen und sich dabei pausenlos anlächelten, kribbelten auf einmal Nates Nackenhärchen.
In dem Moment verschwand Pernikus unter dem Nachbartisch. O nein!, dachte Nate. Wie ist der denn hierhergekommen? Irgendwie musste er Sandy ablenken, damit er sich Pernikus schnappen und ihn einstecken konnte, bevor das Kerlchen irgendetwas Schlimmes anstellte.
Nate deutete über Sandys Schulter und zeigte ins Leere. »Wow, sieh dir das an!«
Als sie sich umdrehte, flüsterte er Pernikus schnell zu: »Komm her!« Er deutete auf seine Jackentasche, aber Pernikus nahm lieber Reißaus; er fand es viel spannender, hier herumzutollen.
Sandy schaute in die angegebene Richtung, und ihr Blick fiel rein zufällig auf eine bildhübsche, perfekt zurechtgemachte Sechzehnjährige, die geradewegs auf sie zukam. »O nein.« Sandy verzog das Gesicht. »Chelsea Wallace.«
Die Köpfe aller Jungen im Imbissbereich fuhren herum, während Chelsea mit zwei nicht ganz so hübschen Freundinnen im Schlepptau an ihren Bewunderern vorbeistolzierte.
»Seht mal.« Chelsea grinste ihre Freundinnen an. »Die kleine Bibliothekarin amüsiert sich in der Stadt.« Sie blieb vor Sandys Tisch stehen. »Hey, Sandy Nertz, ist das dein Freund oder dein Cousin oder vielleicht beides?«
Chelseas Freundinnen kicherten.
»Komm, Nate«, sagte Sandy, »wir gehen besser.«
Aber Nate hielt noch nach Pernikus Ausschau. Dann sah er, dass der kleine Dämon als Bodenkachel getarnt hinter Chelsea kauerte. »Pernikus!«, zischte er.
Chelsea runzelte die Stirn. »Was soll das heißen?«
Verwirrt blickte Nate auf.
Eine von Chelseas Freundinnen sagte: »Es heißt, er findet dich scharf.«
»Nein, ich glaube, es heißt, dass er dich für ein Flittchen hält«, sagte die andere.
Sandy konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Gut geraten. ›Prätentiös‹ und ›promiskuitiv‹«, sagte sie. »Aber ›Pernikus‹ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet, man versucht, auf andere einen schlechten Einfluss auszuüben.«
»Danke, Fräulein Oberschlau«, sagte Chelsea, »aber wenn ich ein Lexikon brauche...«
»Ein Fremdwörterbuch«, verbesserte Sandy.
»... dann lasse ich es dich wissen.« Chelsea richtete ihren mit schwarzer Wimperntusche umrahmten Hexenblick auf Nate. »Hey, du komischer Vogel«, schnaubte sie laut genug, dass alle Jugendlichen in ihrer Umgebung sich umwandten und sie beobachteten. »Weißt du, was ich glaube...?«
Chelsea trat einen Schritt zurück, genoss ihren Auftritt - und stellte ihren Stöckelschuh genau auf Pernikus, der sich noch immer als Bodenkachel tarnte. Das plötzliche Gewicht trieb ihm die Luft aus dem kleinen Leib und ließ ihn den längsten und schmatzendsten Dämonenrülpser aller Zeiten ausstoßen.
Ppprrrrrrrrt!
Chelsea erstarrte. Sie wurde kreidebleich, während sie ihr gesamtes Gesellschaftsleben mit einem Schlag zusammenbrechen sah. Die Jugendlichen rissen die Augen auf. Da niemand Pernikus bemerkte, sahen sie nur Chelsea und hörten einen gewaltigen Furz. Sie kicherten leise, dann immer lauter, bis ein ohrenbetäubendes Gelächter erschallte, in das alle mit einstimmten. Selbst Chelseas Freundinnen konnten nicht mehr an sich halten.
Inmitten des Durcheinanders erkannte Nate seine Chance, Pernikus doch noch zu schnappen. Er packte den Dämon und konnte ihn sich unbemerkt in die Tasche stopfen, denn aller Augen hingen an Chelsea, die schon ein ganzes Stück entfernt war. Als geübte Stöckelschuhträgerin konnte sie selbst in diesen Dingern ziemlich schnell laufen.
Als Nate sich wieder aufrichtete, waren Wachleute erschienen, die sich über das Tohuwabohu nicht erfreut zeigten. »Ihr beiden scheint ja für all das verantwortlich zu sein«, sagte einer der Männer. »Ich denke, ich begleite euch jetzt nach draußen.«
»Tut mir leid«, sagte Nate zu Sandy, während der Wachmann sie zur Rolltreppe manövrierte. »Ich hatte nicht vor, dir den Abend zu
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