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Dämliche Dämonen - Demonkeeper

Titel: Dämliche Dämonen - Demonkeeper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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die Augen der geschnitzten Köpfe nach. Im Arbeitszimmer rastete Yatabes loser Urnendeckel hörbar wieder ein. Klink! Gus und Richie fuhren herum, beide geduckt wie zwei Möchtegern-Ninjas, doch sie konnten das Geräusch nicht einordnen. Ihre Blicke schossen hektisch umher, während jeder sich selbst einzureden versuchte, dass er gar nicht nervös war.
    »War nichts«, sagte Gus.
    »Geh ruhig und sieh dir das Haus an«, sagte Richie. Er griff nach dem erstbesten Gegenstand, der ihm in die Hand fiel: Nates Knobelbox. »Ich schau mir inzwischen mal das Ding hier an.«

    »Wie du willst, Alter«, erwiderte Gus und drang weiter in die Dunkelheit vor; auf den Holzdielen hallten seine Schritte bis in den Keller hinab.

16. Kapitel
    Der Duft der Freiheit
    D er Geruch der jugendlichen Streuner zog dem TIER in seinem Verlies in die Nüstern. Es witterte seine Lieblingsspeise. Sie waren zu zweit. Das TIER lauschte, während die beiden über ihm durchs Haus stapften, verlockend, aber unerreichbar. Es war zum Verrücktwerden.
    Das TIER schlich zur Futtertraufe und hangelte sich langsam an den Metallwänden hinauf. Der Aufstieg war mühsam, selbst mit so mächtigen Krallen. Auf der glatten Oberfläche fand es kaum Halt, nur an den wenigen Dellen und Kratzern, die es selbst über die Jahre hinweg in die Rinne geschlagen hatte. Es hievte sich Stück für Stück nach oben, aber als es schließlich die Falltür erreichte, war diese wie immer fest verschlossen. Grunzend ließ es sich wieder in den Keller hinabrutschen, wo es sabbernd auf und ab trottete.
    Ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm, dass sich bald eine Fluchtmöglichkeit bieten würde, auch wenn es nicht wusste, woher dieses Gefühl kam. Auf seinen sechs Beinen sprang es wie ein Affe mit großen Sätzen durch den dunklen Raum. In seinem schlichten Gemüt hoffte es, jeden Moment das Quietschen der Schließbolzen zu hören, die am Ende der Treppe die schwere Eisentür sicherten. Vor langer, langer Zeit hatte man die Tür nämlich mit genau diesen Bolzen verriegelt, um es hier unten einzusperren. Die Tür war immer ein unüberwindliches Hindernis gewesen, aber nun tat sich etwas da oben. Das TIER schlich zur abgewetzten, in den blanken Fels geschlagenen Kellertreppe und lauschte, wild entschlossen, beim geringsten verräterischen Geräusch die steilen Stufen hinaufzujagen.

17. Kapitel
    Auf Entdeckungstour
    G us schlenderte den Flur entlang und betrachtete die Wandgemälde mit den grässlich verzerrten Fratzen. Der Schmerz in den Gesichtern wirkte so lebensecht, dass Gus sich fragte, welche Schrecken der Künstler wohl erlebt haben mochte, um so furchtbare Bilder zu malen. Er lachte, aber die Art und Weise, wie das Geräusch durchs ganze Haus hallte, behagte ihm gar nicht. »He-he-he, is doch bloß’ne olle Bruchbude«, sagte er sich. Aber ihm war mulmig zumute.
    Gus sah nichts, was mitzunehmen sich gelohnt hätte. Er griff nach einer grotesken Holzmaske an der Wand. Da ertönten am Ende des Flurs plötzlich schwere Schritte.
    »Richie...?«, rief er ins Dunkel. »Bist du das, Furzbacke?«
    Niemand antwortete, aber aus der anderen Richtung kam ein seltsames Flattergeräusch. Gus fuhr herum und wich mit aufgerissenen Augen zurück. Er war kein Feigling, aber die ungewohnten Geräusche waren ihm doch ein bisschen unheimlich. Dass Richie gekniffen hatte, war auch nicht gerade hilfreich. Plötzlich fiel er über einen großen Gegenstand. Rumms!

    Er landete auf dem Hosenboden und blickte sich fieberhaft um, dann sah er, dass er über einen zotteligen Hund gestolpert war. Erleichtert verdrehte Gus die Augen. »Hast du etwa diese Geräusche gemacht?« Er rappelte sich auf und versetzte Bel einen rüden Tritt. »Meine Güte, ich bin ja schon genauso ein Weichei wie Richie.« Er lachte.
     
     
    Richie kehrte ins Arbeitszimmer zurück und fummelte geistesabwesend am Deckel der Knobelbox herum, während er auf Gus oder das Geräusch wartete, das ihm verraten würde, dass Nate oder dessen Eltern heimkamen. Das Haus war ihm unheimlich, und er fand, dass er ruhig beim ersten Knarren der Eingangstür verschwinden konnte, ohne deswegen gleich ein Weichei zu sein.
    Dann sah er das dicke Buch auf dem Stehpult. Er mochte Bücher, und das hier sah ziemlich interessant aus. Er legte das Kästchen weg, trat an das große ledergebundene Dämonenhüter-Kompendium heran und schlug es irgendwo am Anfang auf. Da stand ein Text in einer sonderbaren Sprache, und eine Reihe simpler Zeichnungen zeigte einen

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