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Dämliche Dämonen - Demonkeeper

Titel: Dämliche Dämonen - Demonkeeper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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predigenden Mentor, der ihn hätte aufhalten können, hatte er gelernt, das Chaos willkommen zu heißen, mit ihm zu verschmelzen und die zerstörerischen Kräfte zu seinem Vorteil zu nutzen. Und jetzt war er so mächtig, wie es kein traditioneller Hüter jemals sein konnte.
    Außerdem besaß er drei Gehilfen, genauso viele wie die großen Hüter. Die meisten hatten bloß einen gehabt, einige wenige zwei, und nur die Hüter mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, wie Michael Jones Francis und Yatabe der Wanderer, hatten es geschafft, drei Gehilfen um sich zu scharen. Im Dämonenhüter-Kompendium stand geschrieben, dass es einen Hüter in den Wahnsinn treiben könne, sich drei persönliche Hilfsdämonen zu halten. Bah, dachte er. Er lebte ja von dem Chaos, das seine Gehilfen verbreiteten. Die chaotische Kraft dreier Dämonen in sich zu kanalisieren verlieh ihm die Stärke, viele hundert Meilen zu marschieren, ohne ins Schwitzen zu geraten. Und jetzt liegen nur noch zwei Meilen vor mir, sagte er sich.
    Der Dürre Mann machte sich an den Aufstieg. Dabei fragte er sich, ob der lästige Köter und das Ungeheuer wohl noch da waren. Letzteres würde einen hervorragenden vierten Gehilfen abgeben.

14. Kapitel
    Im Shoppingcenter
    N ate und Sandy betraten das Erdgeschoss des schichttortenförmigen Westlake-Shoppingcenters.
    »Die Imbissecke ist eins höher«, sagte Sandy. »Da gibt’s einen Laden namens Bombay Burritos, den ein Inder und seine mexikanische Frau führen. Magst du indisches Essen?«
    Nate grinste und folgte Sandy zur Rolltreppe; sein zerrissenes Hosenbein flatterte ihm ums Knie.
    In einiger Entfernung schlich ihnen Pernikus hinterher. Der kleine Dämon war ein meisterhafter Gestaltwandler. Im einen Moment folgte er Nate und Sandy als vom Wind hereingewehtes Einwickelpapier, und im nächsten klebte er als großer Kaugummiklumpen unter der Schuhsohle eines Passanten. Seine wahre Gestalt nahm er nur dann an, wenn er spürte, dass niemand in seine Richtung schaute. Auf einen Sockel am Fuße der Rolltreppe gekauert, verschmolz er mit einem Teil der darauf stehenden Skulptur. Eine alte Dame mit einem Krückstock erschien und betrat vorsichtig die Rolltreppe; der Saum ihres Kleides hing gefährlich nah vor Pernikus’ Ärmchen.
    Sandy und Nate fuhren in die erste Etage hinauf. »Es sah ganz danach aus, als wäre der Maler der Bilder in deinem Haus eine einsame gequälte Seele gewesen«, bemerkte Sandy.
    »Ich versuche diesem Schicksal zu entgehen«, sagte Nate.
    »Wieso, bist du auch Maler?«
    »Nein, aber ich kann mir vorstellen, wie der Mann sich gefühlt hat«, erklärte Nate.
    Sie verließen gerade die Rolltreppe, als die alte Frau hinter ihnen plötzlich das Gleichgewicht verlor. Sie ruderte mit den Armen und kippte dann nach hinten, als sich ihr Rocksaum zwischen den Metallstufen verfing.
    Raschel-dirupp-dirupp-dirupp!
    Nichts ahnend steuerten Nate und Sandy das Bombay Burritos an.
    Pernikus hatte ganz in der Nähe ein Bekleidungsgeschäft entdeckt und flitzte hinein. Er schlich an einer Reihe von Umkleidekabinen entlang, stieß bei halb ausgezogenen Kunden die Türen auf, riss Blusen von den Kleiderhaken und verstreute Stecknadeln auf dem Boden.
    Inzwischen hatten Nate und Sandy einen freien Tisch gefunden.

    »Mich hat noch nie ein Junge bei der ersten Verabredung gleich zum Essen ausgeführt«, sagte Sandy.
    »Ich hatte eigentlich noch nie eine erste Verabredung«, gestand Nate.
    »Ist ja witzig.«
    »Warum?« Nate zuckte zusammen.
    »Na ja, ich auch nicht«, lachte sie.
    »Mein Vormund hat es mir nicht erlaubt«, erklärte Nate.
    »Dein Vormund?«
    »Meine Eltern sind bei einem Sturm umgekommen, als ich zwölf war.«
    »Oh, das tut mir leid«, sagte Sandy. »Was hast du danach gemacht?«
    »Ich war bei verschiedenen Pflegeeltern, die ich alle nicht mochte. Und sie mochten mich auch nicht. Ich war nicht wie andere Kinder.« Nate blickte beiläufig über die Brüstung nach unten. »Oh, da versorgen ein paar Sanitäter eine alte Lady.«
    Sandy ging nicht darauf ein. »Und was passierte dann?«
    »Mein Mentor fand mich bei der Vermittlungsstelle für Waisenkinder. Er nahm mich als eine Art Lehrling zu sich und hat mich bis vor einem Monat ausgebildet.«
    »Du hast Privatunterricht erhalten?«
    »Kann man so sagen.«
    »Und warum sehe ich dich erst seit kurzem in der Bücherei?«
    Nate rutschte unbehaglich herum. »Die Ausbildung war ziemlich anstrengend.«
    »Was machst du denn genau?«
    »Ist das wichtig?«
    »Ich

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