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Dämliche Dämonen - Demonkeeper

Titel: Dämliche Dämonen - Demonkeeper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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Ungläubigkeit. Er schüttelte den Kopf in der Hoffnung, das vermeintliche Trugbild damit zu verscheuchen. Aber selbst, nachdem er mehrfach geblinzelt hatte, waren die kleinen Geschöpfe noch da. Sie sind echt, dachte Richie, und lebendig.
    Hinter der Eisentür, tief unten im Keller, hörte er plötzlich schwere, scharrende Schritte.
    Die kleinen Dämonen traten unruhig auf der Stelle, gefangen zwischen Richie und der Tür, unfähig zu entscheiden, in welche Richtung sie fliehen sollten.
    Die Schritte im Keller wurden schneller und hetzten die Treppe hinauf. Nun bemerkte Richie die geöffneten Schließbolzen an der Tür. Die Sache wurde immer unheimlicher. Er machte kehrt und wollte verschwinden.
    Da hörte er etwas, das ihn innehalten ließ. »Was is denn das?«, blaffte eine gedämpfte Stimme hinter der Tür. Richie hielt erschrocken die Luft an. Es war Gus.
    Ein tiefes, unheilvolles Knurren drang die Treppe herauf. Dann hörte man einen menschlichen Schreckenslaut und einen grässlichen Schlag. Es folgten lautes Keuchen und heftiges Gepolter, die unverkennbaren Geräusche eines Kampfes.
    Nik und Flappy standen genauso erschrocken da wie Richie. Alle drei starrten sie auf die schwere Eisentür, ein Privatpublikum für das dahinter stattfindende Konzert verzweifelter Geräusche …
    Plötzlich ging die Tür ein Stück auf, und Gus stürzte auf allen vieren dahinter hervor. Mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte er sich in die Diele zu krallen. Das T-Shirt hing in blutigen Fetzen an seinem Oberkörper. Mit flehendem Blick streckte er die Hand nach Richie aus.
    Der ging unwillkürlich einen Schritt auf ihn zu, um seinem Freund zu helfen. Doch zu spät. Irgendetwas zerrte Gus wieder zurück durch den Türspalt. Er verschwand in der Dunkelheit, und die schwere Eisentür fiel fast vollständig zu. Gleich darauf hörte man drinnen ein entsetzliches Geräusch.
    Dann war es unheimlich still.
    Richie atmete aus. »Gus...?«
    Er ging vorsichtig auf die Tür zu, aber dann bewegte sie sich erneut, und er blieb wie angewurzelt stehen. Die massive Eisentür begann sich quietschend zu öffnen. Dunkelheit strömte heraus. Plötzlich erschien eine riesige Pranke und umklammerte die Türkante. Dann folgte eine zweite, dann noch ein Paar und noch eins. Sechs haarige Pranken packten die Türkante und schoben das schwere Eisending nach außen, als wäre es die einfachste Sache der Welt.
    Richies Augen wurden groß wie Untertassen. Das war eindeutig nicht Gus.

21. Kapitel
    Ein dummes Missverständnis
    N ate fand es seltsam, sich von einem Mädchen seines Alters chauffieren zu lassen.
    Dhaliwahl hatte keinen Führerschein gehabt, deshalb hatte Nate seit Jahren nicht mehr in einem Auto gesessen. Sandy fuhr sehr umsichtig - nicht besonders gut , aber extrem vorsichtig. Man merkte, dass sie kaum Erfahrung besaß.
    Als sie an Nates Haus angelangt waren, mühte sie sich wieder redlich ab, den Wagen einigermaßen parallel zum Bordstein zu parken. Vor und zurück, vor und zurück und noch einmal vor und zurück. Nate war erstaunt über ihre Ausdauer und verwundert über ihre mangelnde Geschicklichkeit.
    Endlich drehte Sandy den Zündschlüssel herum, und das Brummen des Motors erstarb. Sie zuckte zusammen, dann lächelte sie. »Das war ein komischer Abend«, sagte sie. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Ganze eher amüsant oder peinlich finden soll. Jedenfalls bin ich noch nie irgendwo rausgeflogen.«
    Nate lächelte zaghaft zurück und fragte sich, ob das die angemessene Reaktion war. »Tut mir wirklich leid«, sagte er kleinlaut. Er hatte zwar einen sicheren Instinkt für Dämonen, aber in Situationen wie dieser war das keine Hilfe. Eine unkontrollierte Nervosität ergriff ihn. Einerseits drängte es ihn, das Mädchen an seiner Seite in die Arme zu nehmen, und gleichzeitig wäre er am liebsten davongelaufen. Und so rutschte er lediglich unentschlossen auf seinem Sitz hin und her. Schließlich tastete er nach dem Türgriff.
    Sandy betätigte die automatische Türverriegelung. Klack! Er saß in der Falle.
    Sie holte tief Luft. »Weißt du, normalerweise bin ich sehr vorsichtig. Ich gehe nicht gern Risiken ein.«
    »Nein?«
    »Nein, absolut nicht. Aber ich finde dich, äh - irgendwie interessant. Und nett. Ich lerne nicht so viele nette Jungen kennen... Eigentlich lerne ich überhaupt niemanden kennen. Deshalb dachte ich, als du heute in die Bücherei kamst, ich sollte vielleicht mal hinter meinem sicheren kleinen Tresen hervorkommen und

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