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Dämliche Dämonen - Demonkeeper

Titel: Dämliche Dämonen - Demonkeeper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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sich aus dem Teppich befreien sollte. Als er sah, dass die beiden Gegner vollauf beschäftigt waren, klemmte er sich das Kompendium schnell unter den Arm und lief durch den Flur ins Arbeitszimmer, wo er mit einem Satz durchs offene Fenster in die Nacht hinaussprang.
     
     
    In der Eingangshalle hörte man jetzt ein reißendes Geräusch, dessen Ursprung nicht ganz eindeutig war. Der Teppich sackte geschlagen in sich zusammen, und an der Wand erhob sich der gebückte Schatten des Ungeheuers.
    Das TIER rieb sich den wundgescheuerten Kopf, dann trottete es zu dem Rucksack, den Richie zurückgelassen hatte. Mit triefendem Maul schnüffelte es daran. Der Rucksack roch nach dem Jungen. Das TIER hockte einen Moment lang davor und sog den Geruch genüsslich ein, um ihn nicht zu vergessen. Dann grunzte es zufrieden und schlich in die Richtung, in die Richie geflüchtet war, die Nase wie ein Bluthund am Boden.

23. Kapitel
    Das unrühmliche Ende eines unrühmlichen Tages
    N ate stapfte niedergeschlagen auf die Veranda zu. Als sie freudig zu zappeln begann, schüttelte er nur den Kopf und ging kurzerhand ums Haus herum zur Hintertür. Er war einfach zu müde für solche Albernheiten.
    Er schlurfte an der Eingangshalle vorbei, ohne einen Blick hineinzuwerfen, und hielt direkt auf sein Zimmer zu; so sah er gar nicht die überall verstreuten Spuren des Kampfes, der sich dort gerade erst abgespielt hatte.
    In seinem Zimmer angekommen, fischte er Pernikus aus der Tasche und ließ den kleinen Dämon zu Boden fallen. Missmutig bedeutete er der Steppdecke, sich aufzuschlagen. Ins Bett zu gehen schien ihm jetzt die beste Idee. So vermied er wenigstens, dass sich an diesem verkorksten Tag noch mehr Katastrophen ereigneten. Morgen würde er aufwachen und einfach so tun, als hätte es die schreckliche Verabredung mit Sandy nie gegeben. Er beschloss, eine Weile einen Bogen um die Bücherei zu machen; vielleicht würde er auch nie wieder hingehen.

    Die schwere Steppdecke war uralt und mit purpurnen und goldenen Mustern bestickt. Sie war im zwölften Jahrhundert für den königlichen Botschafter des Song-Imperiums in Südchina angefertigt worden, und die Goldfäden waren tatsächlich aus Gold . Die Decke schlug sich zurück, und zum Vorschein kam Bel, der sich darunter verkrochen hatte. Nate bückte sich zu ihm hinab.
    »Hey, Bel. Was ist denn los, Großer?«
    Der Hund wimmerte leise.
    In Nates Kopf lichtete sich plötzlich der Nebel. Bel war der tapferste Hund, dem er je begegnet war - er war nie wehleidig. Irgendetwas stimmte hier nicht.
    Nate marschierte hinaus in den Flur. »Was ist hier los?«, fragte er mit lauter Stimme.
    Die Holzmaske meldete sich als Erste. »Sieh dich vor!«, warnte sie ihn.
    »Gib acht!«, fügte die Eisenmaske hinzu.
    »Könntet ihr vielleicht ein bisschen genauer sein?«, bat Nate.
    »Gewiss kann ich das«, sagte die Holzmaske.
    »Kannst du nicht«, sagte die Eiserne.
    »Du bist wie eine juckende Stelle, die man nicht kratzen kann«, polterte die Hölzerne.
    Die beiden fingen an, sich gegenseitig zu beschimpfen. Nate ging weiter.
    Irgendetwas war hier nicht in Ordnung, und wenn es so war, lag die Antwort für gewöhnlich bei …
    »Flappy? Nik? Seid ihr draußen?«
    Nate ging ins Arbeitszimmer und suchte unter dem Sofa und hinter dem Bücherregal nach den beiden. Dann bemerkte er das offene Fenster. Mist, dachte er.
    Er ging hin und schloss das Fenster. Aber während er den Riegel umlegte, fiel sein Blick auf das Stehpult, auf dem seit Jahren das Dämonenhüter-Kompendium ruhte . Er wurde bleich: Das Buch war verschwunden.
    Nate stürmte aus dem Arbeitszimmer und rannte den Flur entlang. Diesmal sah er genau hin. Der Verlust des Lehrbuches war das Schlimmste, was am Ende seines schlimmsten Tages in seiner kurzen Laufbahn als Dämonenhüter hatte passieren können. Das dachte er zumindest, bis er die Eingangshalle erreichte.
    »O nein...«
    Die Blumenvase war zu Bruch gegangen, und die Scherben lagen verstreut um den kleinen Beistelltisch neben der Haustür. Mitten in dem Durcheinander entdeckte er die zerkratzte Knobelbox. Ein Rucksack mit Anarcho-Aufnäher lag wie ein hingeworfener Putzlappen neben dem Flureingang. Und auf der anderen Seite der Eingangshalle stand die blutbespritzte Kellertür offen.

24. Kapitel
    Was jetzt?
    N ate beendete die Aufräumarbeiten in der Eingangshalle und stellte den Schrubber in den Eimer mit rotverfärbtem Wasser zurück. Er kannte den Rucksack. Er gehörte einem der beiden

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