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Dämliche Dämonen - Demonkeeper

Titel: Dämliche Dämonen - Demonkeeper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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klammerte wie ein Kind und den Boden abschnüffelte wie ein Spürhund. Drei Meter vor Richie blieb der kleine Muskelmann stehen, blickte auf und wies auf den Jungen.
    »Danke, ihr beiden«, sagte Nate leise zu Nik und Flappy.
    Richie starrte die Neuankömmlinge entgeistert an. Er hatte die kleinen Dämonen bereits im Haus gesehen, aber so richtig konnte er noch immer nicht an ihre Existenz glauben.
    Nate holte die Knobelbox hervor und klappte den Deckel auf. Die kleinen Dämonen traten vor die Öffnung und ließen sich von dem Behälter einsaugen wie Rauchfahnen. Danach verschloss er die Box wieder mit einer Abfolge kompliziert aussehender Handgriffe. »Du bist Richie, oder?«, sagte er schließlich.
    Richie starrte ihn bloß an.
    »Bist du Richie?«, wiederholte Nate.
    »Häh?«
    »Ich suche jemanden namens Richie, der genauso aussieht wie du.«
    Missmutig stand Richie auf. »Was willst du von mir?«
    »Ich möchte mein Buch zurückhaben.« Nate warf Richie den Rucksack vor die Füße und forderte den Jungen mit einer Handbewegung auf, ihm das Dämonenhüter-Kompendium zu geben. Richie zögerte.
    Nate deutete auf das Buch. »Wenn du es nicht sofort hergibst...«, sagte er drohend. Der Schlangenstab in seiner Hand krümmte sich.
    »Schon gut!« Richie stolperte fast über die eigenen Füße, so schnell hielt er dem anderen plötzlich das Buch hin. Nate nahm es und drückte es an sich.
    Richie fragte sich, ob er wegrennen sollte, aber da Nate keine Anstalten machte, ihn anzugreifen, blieb er stehen. Dieser Junge sah eigentlich gar nicht verrückt aus, nur erleichtert. Das weckte Richies Neugier. »Wie hast du mich gefunden?«, fragte er.
    »Indem ich von jeglicher Logik abließ und mich dem Chaos der Straße hingab.«
    »Häh?«
    Nate verdrehte die Augen. »Ich bin durch einen Obdachlosen am Pioneer Square auf deine Spur gekommen. Er meinte, ein Junge, der gerade vorbeigekommen sei, habe wirres Zeug über ein Ungeheuer gefaselt.«
    »Ich bin nich irre, Alter. Viele, die auf der Straße leben, sind es, ich aber nich.«
    »Das glaub ich dir.« Nate nickte. »Ich weiß, dass es das Ungeheuer, das ihr freigelassen habt, wirklich gibt.«
    Irgendetwas sagte Richie, dass der andere trotz des komischen Stabes und der drei seltsamen Geschöpfe in dem Kästchen nicht das eigentliche Problem darstellte. »Mein Freund... Gus«, stammelte er, »er is... tot, stimmt’s?«

    Nate runzelte die Stirn, antwortete aber nicht. Stattdessen wandte er sich um und bedeutete Richie, ihm zu folgen. »Komm mit.«
    »Ich weiß nich, Mann...«, sagte Richie unschlüssig.
    Nate drehte sich zu ihm um. »Dieses Ungeheuer verfolgt seine Beute so lange, bis es sie erlegt hat.«
    Sekunden später trat Nate aus der engen Gasse, gefolgt von Richie, der sich ängstlich umschaute.
     
     
    Mit eiligen Schritten lief Nate auf den Markt am Pike Place zu. Dabei steckte er die Knobelbox wieder in die Tasche.
    Richie stolperte hastig hinter ihm her und deutete auf den Behälter. »Was is’n das, Alter?«
    »Was ist was?«
    »Na, der kleine Kasten in deiner Tasche und die drei Mutanten, die er aufsaugt wie ein Industriestaubsauger oder so.«
    Nate blieb stehen und zog die Augenbrauen hoch. »Das hast du gesehen?«
    »Nee«, erwiderte Riche. »Ich denk mir bloß gern so komisches Zeug aus.«
    Nate stampfte mit dem Fuß auf den Boden. »Ich meine es ernst: Konntest du die drei dämonischen Manifestationen tatsächlich deutlich erkennen?«
    »Ich hab einen bierglasgroßen Drachen, einen aufgepumpten Zwerg-Bodybuilder und einen durchgeknallten zweibeinigen Chihuahua gesehen.«
    »Du konntest sie also wirklich sehen?«, fragte Nate.
    Richie blickte ihm direkt in die Augen. »Ja doch. Und was jetzt?«
    Nate vergewisserte sich, dass sie niemand beobachtete. Dann packte er Richie am T-Shirt und zog ihn bis auf Nasenlänge zu sich heran. Er starrte ihn so durchdringend an, als wolle er bis in die tiefsten Tiefen seiner Seele blicken.
    Richie versuchte sich loszureißen. »Hey, Alter, das ist mir ein bisschen zu dicht.«
    »Die drei sind meine Gehilfen«, erklärte Nate. »Aber ich kann’s nicht fassen, dass du sie tatsächlich im Freien gesehen hast.« Er musterte ihn von oben bis unten und hielt ihn dabei gepackt wie einen Hund am Halsband. Es sah aus, als würde er ihn gleich beschnuppern. »Das ist unglaublich!«
    »Okay, Mann, wer bist du eigentlich?« Richie versuchte hart zu klingen. »Ich meine, ich hab im Leben schon’ne Menge komisches Zeug erlebt, aber was

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