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Dämliche Dämonen - Demonkeeper

Titel: Dämliche Dämonen - Demonkeeper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Royce Buckingham
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stellte sich auf den Kopf, Himmel und Erde tauschten die Plätze.
    Rumms!
    Benommen blieb er liegen. Dann kam der grauenvolle Moment, in dem ihm bewusst wurde, dass der Angreifer ihn gleich packen würde. Er hörte schon dessen fiebriges Hecheln.
    Aber als er sich umdrehte, war dort niemand. Eine Welle der Erleichterung durchströmte den Jungen. Er stützte sich auf die Ellbogen. Einen Moment lang glaubte er, noch einmal davongekommen zu sein. Dann geriet vor seinen Augen die Straße in Bewegung. Der Asphalt hob sich, nahm eine bullige Gestalt an und stieg in die Höhe. Da waren klobige Beine, muskelbepackte Arme und lange gelbe Krallen, und bevor er auch nur auf den Gedanken kam zu flüchten, hatte die Gestalt sich schon zu ihrer vollen Größe aufgerichtet. Sie stand über ihm und bleckte die glänzenden Reißzähne.

29. Kapitel
    Getrennte Wege
    N ate sprang aus Sandys Auto und schob den Schlangenstab unter die Jacke. Er lief bis an den Rand eines Skater-Parks, wo er drei Jugendliche auf Skateboards sah. Richie war nicht dabei. Sandy trat hinter ihn.
    »Was nun?«, sagte Nate. »Was machen wir jetzt?«
    »Gar nichts mehr«, erwiderte Sandy. »Wir haben jetzt systematisch jede von Norden nach Süden verlaufende Straße zwischen Elliot Bay und Capitol Hill abgefahren und in allen Obdachlosenheimen nachgesehen, in die ich jemals gebrauchte Bücher gebracht habe. Das hier ist das Ende der Suche - es sei denn, du möchtest noch zu Fuß die ganzen Nebenstraßen durchkämmen.«
    Nate hielt inne, um über ihren Vorschlag nachzudenken.
    »Das war nur ein Scherz!«, rief Sandy aufgeregt.
    Die Jugendlichen auf den Skateboards warfen ihnen finstere Blicke zu, und Nate und Sandy gingen weiter. Einen halben Straßenblock später blieb Nate vor einer Betonbank stehen und trat wütend dagegen, wieder und wieder.
    »Nathan, hör auf«, sagte Sandy. Er trat weiter gegen die Bank. »Nathan!« Sie packte ihn an den Schultern.
    Nate fuhr herum, verzweifelt und aufgewühlt. » Was ist ?!«
    Sandy wich einen Schritt zurück. »Bitte, beruhige dich. Wart doch einfach ab... Ich meine, Burschen wie Richie tauchen früher oder später immer wieder auf.«
    »Ich kann mich aber nicht beruhigen! Wie denn? Oh, Mann! Es ist alles meine Schuld.«
    »Deine Schuld?«
    »Ich hätte gestern Abend nicht mit dir ausgehen dürfen.«
    Sandy zuckte zusammen.
    »Ich habe diese wichtige Aufgabe«, fuhr Nate fort, »und bei der erstbesten Gelegenheit vermassle ich alles!« Er ließ den Kopf sinken und schlug die Hände vors Gesicht. »Dabei hat er mir vertraut.«
    »Wer denn?«, fragte Sandy leise. Plötzlich verstand sie nur noch Bahnhof.
    Nate blickte auf. »Moment mal. ›Systematisch‹ hast du gesagt? Ich bin so blöd! Auf diese Weise finden wir Richie nie. Das Chaos verläuft nämlich nicht systematisch.« Mit dem Stab deutete er auf eine enge Nebenstraße, die aussah, als wäre sie eine der finstersten Ecken von ganz Seattle.

    Sandy schüttelte den Kopf. »Ohne mich. Ich führe ein normales, behütetes Leben, das ich sehr zu schätzen weiß, Nathan. Ich gehe spätabends nicht in dunklen Gassen spazieren.«
    »Musst du ja nicht«, sagte Nate. »Ich schon.«
    Er sah so traurig und aufrichtig aus, dass es Sandy sofort leidtat, ihn so angeherrscht zu haben. »Wie kommst du denn nachher nach Hause?«
    »Ganz einfach, indem ich ein paar Meilen in diese Richtung laufe.« Ohne hinzuschauen deutete Nate nach Westen, dann merkte er, dass er mitten auf die Elliot Bay hinauszeigte. Er rückte den Finger ein Stück nach Norden.
    Es war unmöglich, ihn zur Vernunft zu bringen, deshalb gab Sandy auf. »Wie du willst.« Sie schüttelte den Kopf. »Dann trennen sich hier unsere Wege.«
    Nate nickte und trottete los.
    Sandy rief ihm nach: »Ich habe heute Abend sowieso etwas Besseres vor!«

30. Kapitel
    Der Skater-Park
    A uf dem Schild am Eingang des Geländes stand: BENUTZUNG AUF EIGENE GEFAHR.
    Skip, Dexter und Mags standen am Rand der Skate-Bowl und besprachen die nächste Fahrt. Sie waren unterbrochen worden, als der Junge mit dem komischen Stock und das Mädchen, das dazugekommen war, so blöd zu ihnen herübergestarrt hatten, aber jetzt gehörte die Anlage wieder ihnen.
    Sie wohnten praktisch im Skater-Park. Mags und Skip schlugen jede Nacht zusammen mit einigen anderen Jugendlichen zwanzig Meter weiter in einem verlassenen Wartehäuschen ihr Lager auf. Dex übernachtete nicht dort - er hatte ein richtiges Zuhause, und er hatte Eltern, die froh gewesen wären,

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