Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daemmerung der Leidenschaft

Daemmerung der Leidenschaft

Titel: Daemmerung der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
nicht so viel eingebracht; denn sie mußte gewußt haben, daß Lucinda ihn bloß wegen einer Scheidung niemals enterbt hätte. Dennoch glaubte er nicht, daß Jessie fähig gewesen wäre, einen kaltblütigen Mord zu planen. Sie war einfach nur, wie Roanna, zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen – und für Jessie mit tödlichem Ausgang!
    Carl holte eine Schnur aus seiner Hosentasche und band ein Ende davon an einen Kugelschreiber. »Halten Sie die Windschutzscheibe bitte so gerade, wie Sie können«, sagte er und Webb gehorchte. Carl fädelte das lose Ende durch das erste Einschußloch und zog, bis der Kugelschreiber an der Außenseite hängenblieb. Dann knüpfte er das andere Ende ebenfalls um einen Kuli, aber diesmal um den Clip, dann steckte er den Stift durch das Loch in der Kopfstütze.
    Er sah sich den Einschußwinkel an und stieß einen leisen Pfiff aus. »Aus der Entfernung hätte er bloß ein bißchen genauer zielen müssen, und die Kugel wäre direkt zwischen Ihren Augen eingedrungen.«
    »Hab gemerkt, daß es kein schlechter Schuß war«, sagte Webb sarkastisch.
    Carl grinste. »Dachte mir schon, daß Sie gute Arbeit zu schätzen wüßten. Wie sieht es mit der zweiten Kugel aus?«
    »Die ist durch den Kofferraum wieder rausgegangen.«
    »Nun, jede gute Jagdflinte hätte auf die Entfernung eine solche Durchschlagskraft. Keine Chance, die Waffe zu identifizieren, nicht mal, wenn wir eine der Kugeln hätten sicherstellen können.« Er beäugte Webb. »Sie sind ein ganz schönes Risiko eingegangen, hier einfach so anzuhalten.«
    »Ich war stinksauer.«
    »Nun ja, aber nächstes Mal beruhigen Sie sich lieber vorher, bevor Sie sich entschließen, einen bewaffneten Mann zu verfolgen. Ich werde den Wagen abschleppen und meine Jungs einen Blick darauf werfen lassen – aber ich fürchte, wir werden nicht viel finden.«
    »In dem Fall wär es mir lieber, wenn sonst keiner mehr etwas von der Sache erfährt. Ich kümmere mich schon um die Karre.«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mir zu verraten, warum Sie so ein Geheimnis daraus machen wollen?«
    »Erstens mal soll er nicht vorgewarnt werden. Wenn er sich sicher fühlt, macht er vielleicht einen Fehler. Zweitens können Sie ohnehin nicht viel ausrichten. Sie können mich schließlich nicht vierundzwanzig Stunden am Tag überwachen lassen, und Davenport ebensowenig. Und drittens muß Lucinda unbedingt von der Sache verschont bleiben.«
    Carl grunzte erneut. »Webb, aber es ist unerläßlich, Ihre Leute zu warnen.«
    »Sie sind ohnehin auf der Hut, seit diesem sogenannten Einbrecher; der hat ihnen einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Wir haben jetzt solide Schlösser an allen Türen und sogar an den Fenstern – außerdem eine Alarmanlage, die jeden Hund im Umkreis von dreißig Meilen zum Heulen bringt, wenn sie losgeht. Und wir haben kein Geheimnis daraus gemacht. Die Leute in der Gegend wissen, daß bei uns jetzt eine Sirene installiert ist.«
    »Sie glauben also nicht, daß er wieder einen Vorstoß macht?«
    »Er ist schon zweimal ohne Schwierigkeiten reingekommen. Statt es nochmal zu probieren, hat er diesmal versucht, mich von der Straße aus zu killen. Klingt, als hätte er die Neuigkeit mitbekommen.«
    Carl verschränkte die Arme und starrte ihn an. »Heute abend ist Miss Lucindas Party.«
    »Das heißt, er könnte unter den Gästen sein«, nahm Webb ihm das Wort aus dem Mund. Er hatte selbst bereits daran gedacht.
    »Ich würde sagen, es besteht die Möglichkeit. Wäre gut, wenn Sie mal einen Blick auf die Gästeliste werfen; unter Umständen spring Ihnen jemand ins Auge, mit dem Sie früher nicht gut auskamen, jemand, dem Sie das Geschäft versaut haben, oder sowas. Zur Hölle mit ihm, er muß nicht mal auf der Gästeliste stehen; dem Hörensagen nach kommen so viele Leute, daß er einfach hereinspazieren könnte, ohne daß es jemandem auffiele.«
    »Sie sind auch eingeladen, Carl. Werden Sie kommen?«
    »Keine zehn Pferde könnten mich davon abhalten. Booley will ebenfalls dabei sein. Paßt es Ihnen, daß ich mit ihm darüber rede? Der alte Fuchs ist immer noch ziemlich gerissen, vielleicht sieht er ja was, das uns entgangen wäre.«
    »Sicher, sagen sie Booley Bescheid. Aber sonst niemandem, hören Sie?«
    »Gut, gut«, brummte Carl. Wieder musterte er Webbs Auto. »Möchten Sie, daß ich Sie nach Hause bringe?«
    »Nein, daß gäbe bloß jede Menge Fragen. Fahren Sie mich bitte in die Stadt zurück. Ich muß mir sowieso einen anderen Wagen

Weitere Kostenlose Bücher