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Daemmerung der Leidenschaft

Daemmerung der Leidenschaft

Titel: Daemmerung der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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mein Nachthemd wäre ich beinahe splitternackt aus dem Zimmer marschiert.« Sie begann ihn von sich zu schieben, versuchte, sich aus seiner Umarmung zu befreien. »Ich muß mir etwas anziehen«, stammelte sie. »So kann ich nicht schlafen.«
    Webb hielt sie mühelos fest, drückte ihre Arme in die Matratze. »Hör mir zu«, sagte er, doch sie hörte nicht auf, sich gegen ihn zu wehren, und da rollte er sich kurzerhand auf sie und hielt ihren schmalen Körper unter seinem großen gefangen.
    »Sch, sch«, murmelte er an ihrem Ohr. »Bei mir bist du sicher, Baby! Ich bin sofort aufgewacht, als du dich von mir gelöst hast. Du mußt dir keine Sorgen machen, ich lasse dich schon nicht als Gespenst rumrennen.«
    Sie keuchte vor Anstrengung, und zwei Tränen kullerten aus ihren Augenwinkeln in ihre Schläfenhaare. Er rieb die Nässe mit seiner stoppeligen Wange fort und küßte dann noch den letzten Rest salziger Feuchtigkeit weg. Sie war so weich unter ihm und sein Penis erneut hungrig. Er schob ihre Beine auseinander. »Sei jetzt still«, sagte er, und triumphierend nahm er sie wieder.
    Als er so plötzlich in sie eindrang, keuchte sie auf; dann wurde sie still. Er lag auf ihr und fühlte, wie sie sich langsam beruhigte. Es ging schrittweise vor sich, ihr Körper entspannte sich, während ihre Verzweiflung wich und sie sich mehr und mehr bewußt wurde, was er tat und was sie dabei fühlte. »Ich laß dich nicht aus meiner Reichweite«, wisperte er und fing an, sich in ihr zu bewegen.
    Zuerst war sie nur passiv und akzeptierte ihn, was ihm auch genügte. Doch dann wuchs seine Sehnsucht nach ihr, und er wollte sich nicht länger mit Passivität begnügen. Er begann sie zu streicheln und zu liebkosen, so daß sie langsam erregt wurde, zu stöhnen begann und sich hungrig an ihn drängte. Sie fing an zu krampfen, und da fuhr er so tief in sie ein, wie er nur konnte; dann pulste und zuckte auch er der Erlösung entgegen.
    Danach versuchte sie erneut, aufzustehen und ihr Nachthemd anzuziehen, doch er ließ es nicht zu. Sie mußte lernen, ihm zu vertrauen, in dem Bewußtsein einzuschlafen, daß er aufwachen würde, wenn sie versuchen sollte, das Bett zu verlassen; sie mußte begreifen, daß er sie keinesfalls hilflos im Haus umhergeistern lassen würde. Erst wenn sie diese Sicherheit besaß, würde sie ruhig schlafen können, vorher nicht.
    Roanna klammerte sich verzweifelt an ihn. Was ihr beinahe wieder passiert wäre, erschütterte sie bis in ihre Grundfesten. Sie fing an zu weinen, erstickte Schluchzer, die sie zu unterdrücken versuchte. Seit Jahren hatte sie nicht mehr geweint, doch nun öffneten sich die Schleusen – als ob das tiefe Glück, die Erfüllung, die sie in seinen Armen erfahren hatte, das jahrealte Eis aufgetaut, ihren Panzer eingerissen hätte und sich die Gefühlsflut unaufhaltsam Bahn brach.
    Es war einfach zu viel für sie, all die sich jagenden Ereignisse, seit Lucinda sie nach Arizona geschickt hatte, um Webb aufzustöbern. Innerhalb einer Stunde, nachdem sie ihn gefunden hatte, war sie unter ihm gelegen, und seitdem stand ihre Welt auf dem Kopf. Wie lange war das her? Drei Wochen? Drei Wochen, in denen sie höchste Glücksseligkeit und tiefe Ekstase erfahren hatte, aber auch schlimme Verletzungen; drei Wochen Anspannung und schlaflose Nächte, und dann die letzten Tage, in denen ihr so viele Dinge klar wurden; sie hatte angefangen, sich dem Leben zu stellen, hatte angefangen, wieder mitzumachen.
    Sie liebte Webb, liebte ihn so sehr, daß sie es in jeder Pore ihres Körpers fühlte, in jedem Winkel ihrer Seele. Heute nacht hatte er sie erobert, nicht zornig, sondern mit atemberaubender Sensibilität und Männlichkeit. Nicht sie war zu ihm gegangen – er war zu ihr gekommen und hielt sie nun fest, als ob er sie nie wieder loslassen wollte.
    Aber wenn er es tat – wenn er morgen sagen würde, daß es ein Fehler gewesen war –, dann würde sie überleben. Freilich würde es wehtun, aber sie würde weiterleben. Inzwischen wußte sie, daß sie beinahe alles ertragen konnte und trotzdem eine Zukunft auf sie wartete.
    Komisch, das Bewußtsein, auch ohne ihn weiterleben zu können, machte seine Anwesenheit nur um so süßer. Schließlich hatte sie keine Tränen mehr, und er hielt sie die ganze Zeit in den Armen, streichelte ihr übers Haar, sprach beruhigend auf sie ein. Am Ende schlief sie, sowohl physisch als auch emotional vollkommen erschöpft, ein.
    Es war sechs Uhr, als sie wieder erwachte, und das

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