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Daemmerung der Leidenschaft

Daemmerung der Leidenschaft

Titel: Daemmerung der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Schnauben legte er den Gang ein. Lieber Himmel, ja, laß uns bloß nicht meinen männlichen Stolz vergessen! Er wünschte sich, daß sie mit ihm schlief, weil sie ihn wollte – aus keinem anderen Grund. Nicht für Davenport, nicht für die Familie oder aus ähnlich abwegigen Gründen. Ausschließlich um ihrer beider selbst willen!
    Der Bastard war wieder da. Die Neuigkeit hatte sich im ganzen Landkreis verbreitet und erreichte an diesem Abend auch die Bars und Kneipen. Harper Neeley zitterte jedesmal vor Wut, wenn Webb Tallants Name fiel. Tallant hatte Jessie ermordet und war ungestraft davongekommen, und jetzt tauchte er einfach wieder auf, frech und unverfroren – als wäre nichts geschehen. Dieser blöde, fette Sheriff hatte ihn nicht verhaftet, hatte geschleimt, es gäbe nicht genügend Beweise für eine Anklage. Aber jeder wußte doch, daß er gekauft war. Die Davenports und die Tallants dieser Welt mußten nie für den Bockmist zahlen, den sie anrichteten. Nur die Hinze-und-Kunze kamen in den Knast, nicht die Schicki-Micki-Reichen, in ihren protzigen Häusern, mit ihren Superschlitten, die glaubten über dem Gesetz zu stehen.
    Webb Tallant hatte Jessie mit einem Feuerhaken den Schädel eingeschlagen. Er weinte immer noch, wenn er daran dachte, seine wunderschöne Jessie, das Haar voller Blut und Gehirnmasse, eine Hälfte des Schädels zerquetscht. Irgendwie mußte der Bastard die Sache zwischen ihm und Jessie spitzgekriegt und sie deshalb umgebracht haben. Oder vielleicht hatte Tallant ja auch herausgefunden, daß der kleine Braten im Ofen nicht von ihm stammte. Jessie hatte gemeint, sie würde schon damit fertigwerden – und sie war eine ganz Raffinierte, das schwor er, doch diesmal schaffte sie es nicht.
    Jessie hatte ihm gehört wie nie eine Frau zuvor. Sie war wild, dieses Mädchen, wild und verdorben; das hatte ihn so erregt, daß es ihm beim ersten Mal, als sie sich an ihn ranmachte, beinahe in der Hose gekommen wäre. Auch sie war erregt gewesen, ihre Augen hatten hell und heiß gefunkelt. Sie liebte die Gefahr, das Verbotene an der Sache. Das erste Mal war sie wie ein Tier gewesen, hatte gebockt und gekratzt, aber war nicht gekommen. Er hatte eine Weile gebraucht, um den Grund dafür herauszufinden. Jessie mochte das Bumsen, sie bumste aus allen möglichen Gründen; Lust und Erfüllung gehörten aber nicht dazu. Sie benutzte ihren Körper, um Männer zu manipulieren, um Macht über sie zu erringen. Sie bumste mit ihm, um es ihrem Hurenbock von Ehemann heimzuzahlen, um es ihnen allen heimzuzahlen und ihnen zu zeigen, daß sie sich einen Dreck um sie scherte. Sie wollte nie, daß es jemand erfuhr, es genügte ihr, daß sie es wußte – das genoß sie.
    Doch sobald er das einmal herausgefunden hatte, ließ er sie nicht länger damit durchkommen. Niemand benutzte ihn unentgeltlich, nicht mal Jessie. Ganz besonders nicht Jessie! Er kannte sie auf seine Weise, wie sie sonst niemand kannte oder je kennen würde, denn im Innern war sie wie er.
    Mit schmutzigen Spielchen hatte er angefangen, wobei er darauf achtete, es zunächst nie zu weit zu treiben. Sie war darauf abgefahren wie eine Katze auf die Sahneschüssel, und dann auf noch verbotenere Dinge, über die sie insgeheim hämisch triumphieren konnte, wenn sie in dem großen Haus saß und die perfekte Dame mimte. Insgeheim lachte sie die anderen aus, weil sie sich so leicht täuschen ließen: hatte sie doch gerade den Nachmittag damit zugebracht, sich von dem einen Mann durchficken zu lassen, bei dem sie sich garantiert in die Hosen pissen würden.
    Sie mußten vorsichtig sein; in keins der örtlichen Motels konnten sie gehen, und sie fand auch nicht immer eine Entschuldigung, sich für mehrere Stunden am Tag fortzuschleichen. Gewöhnlich trafen sie sich einfach irgendwo im Wald. Dort hatten sie sich auch getroffen, als er endgültig die Schnauze voll hatte von ihren Spielchen und ihr zeigen wollte, wer der Boß war.
    Als er sie endlich gehen ließ, war sie grün und blau, und von Bißwunden übersät; aber sie war so oft gekommen, daß sie kaum mehr auf dem Pferd sitzen konnte. Sie hatte sich bitter beklagt, weil sie nun aufpassen mußte, daß niemand die Spuren sah, doch ihre Augen hatten geglänzt. Er hatte sie so lange und so brutal hergenommen, daß er vollkommen leergepumpt und sie total wund gewesen war, aber sie hatte es genossen – und wie! Die Frauen, die er kannte, fingen immer an zu jammern und zu winseln, wenn er sie ein wenig härter

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