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Daemmerung der Leidenschaft

Daemmerung der Leidenschaft

Titel: Daemmerung der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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anfaßte, aber nicht seine Jessie! Sie kam wieder und wollte mehr, und nicht nur das: sie verpaßte ihm ihre eigene Medizin. Mehr als einmal war er mit blutig zerkratztem Rücken nach Hause gegangen, und jeder brennende Kratzer hatte ihn an sie erinnert und den Hunger nach mehr angestachelt.
    Noch nie hatte er eine gehabt wie sein Mädchen. Sie wollte immer mehr, immer rauhere, schmutzigere Tricks, je schmutziger desto besser. Sie waren zum Arschficken übergegangen, und das hatte sie wirklich abgehen lassen wie eine Rakete, das Verbotenste, das sie mit dem verbotensten Mann der Welt machen konnte. Schmutzige kleine Jessie! Er hatte sie so geliebt!
    Es gab keinen Tag, an dem er nicht an sie dachte, sie nicht vermißte. Keine Frau hatte ihn so angetörnt wie sie.
    Und dann brachte dieser gottverdammte Webb Tallant sie einfach um, sie und das Kind. Anschließend spazierte er davon, frei wie ein Vogel verließ er die Stadt, ohne dafür zu büßen.
    Aber er war wieder da.
    Und diesmal würde er bezahlen.
    Harper Neeley durfte sich nicht erwischen lassen; er hatte jedoch das Davenport-Anwesen oft genug umschlichen, damals, um sich mit Jessie zu treffen; also kannte er sich gut aus auf dem Grundstück. Es war groß genug, Hunderte von Hektar, daß er sich dem Haus aus jeder beliebigen Richtung nähern konnte. Allerdings lag es eine Weile zurück, seit er das letzte Mal dortgewesen war, zehn Jahre, um genau zu sein. Als erstes mußte er rausfinden, ob die alte Dame nicht einen Wachhund angeschafft oder gar eine Alarmanlage hatte installieren lassen. Damals gab es noch keine; denn Jessie hatte mehr als einmal versucht, ihn dazu zu überreden, sich zu ihr ins Schlafzimmer zu schleichen, wenn ihr Mann auf Geschäftsreise war. Ihr gefiel der Gedanke, es im Haus ihrer Großmutter mit ihm zu treiben und noch dazu im Bett ihres Mannes. Er war vernünftig genug abzulehnen, aber, Himmel nochmal, der Versuchung konnte er seinerzeit kaum widerstehen.
    Sollte es keine Alarmvorrichtung geben, war es babyleicht, in das alte Haus reinzukommen. Bei all den Türen und Fenstern ...
    Wirklich ein Kinderspiel! Er war schon in weit besser bewachte Häuser als Davenport eingebrochen. Diese Dummköpfe fühlten sich wahrscheinlich sicher, so weit außerhalb der Stadt. Die Leute auf dem Land hatten eben einfach nicht genug Grips, um die nötigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, wie die Stadtleute.
    O ja, er würde Webb Tallant zur Kasse bitten!

14
    »Ich denke, ich werde eine Willkommensparty für Webb geben«, überlegte Lucinda und schob ihre Brille zurecht. »Keiner würde es wagen, die Einladung abzulehnen – denn dann weiß ich genau, wer gegen uns ist. Deshalb müssen sie höflich zu ihm sein, und wir hätten gleichzeitig all die unangenehmen Erstbegegnungen hinter uns.«
    Manchmal fühlte sich Roanna besonders daran erinnert, daß Lucinda, obwohl sie schon vor über sechzig Jahren in die Familie Davenport eingeheiratet hatte und sich selbst für eine Davenport hielt, in bestimmten Situationen unweigerlich wieder eine Tallant wurde. Letztere waren allesamt willensstark und eigensinnig – und liebten die Herausforderung. Sie mochten nicht immer recht haben, doch das war auch gar nicht nötig. Man brauchte sie nur in eine bestimmte Richtung auf ein Ziel hin zu drehen, und sie überrollten prompt jedes Hindernis, das sich ihnen in den Weg stellte. Lucindas Ziel war es, Webbs Position in der Region wieder zu festigen, und sie würde dafür auch ein paar Christenmenschen in die Zange nehmen.
    Wer zu den besten Kreisen des Distrikts gehören wollte, mußte nicht unbedingt reich sein, obwohl das natürlich hilfreich war. Einige Familien mit durchaus bescheidenem Einkommen durften sich ebenfalls zu diesem elitären Zirkel zählen, weil sie beispielsweise einen Vorfahren hatten, der tatsächlich in dem Krieg mitgekämpft hatte, und damit meinte man nicht etwa einen der beiden Weltkriege, sondern den Sezessionskrieg. Die jungen Leute heutzutage bezeichneten ihn doch tatsächlich als »Bürgerkrieg«, doch die feinere Gesellschaft nannte ihn nur den »Krieg der nördlichen Aggressoren«, und die Allerfeinsten sprachen geziert von jener »leidigen Affäre«.
    Die Geschäftspartner würden sofort sehen, wie die Dinge standen bei den Davenports, und Webb behandeln, als ob nichts geschehen wäre. Immerhin war er nie verhaftet worden, also warum sollte der Tod seiner Frau etwas mit ihren Interessen zu tun haben?
    Jene jedoch, die die High Society

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