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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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empor und schwenkte über die Bay ab. Jetzt war es vergleichsweise still.
    Merritt nickte Ross zu. «Was hat es mit der Eskorte auf sich?»
    «Das frage ich Sie.» Ross drehte sich um und musterte die vier schwerbewaffneten Männer hinter ihm. Sie trugen Kampfanzüge, schwarze Kevlarhelme und schwarze Schutzwesten mit dem freundlichen weißen Logo von Korr Security International. Automatische Waffen über der Schulter, standen sie so stumm und reglos da, als wären sie gar nicht vorhanden.
    «Nennen wir’s einfach gründliche Beaufsichtigung.» Ross drehte sich wieder zu Merritt um und lächelte. «Schön, Sie zu sehen, Roy.» Er bot mit einer Geste an, das schwarze Kästchen zu übernehmen.
    Merritt gab es ihm, und sie drückten sich die Hand. «Ich habe gehört, Sie haben einen Deal mit Washington gemacht. Behandeln die Sie gut?»
    «Wir waren uns in der Auslegung nicht ganz einig. Offenbar heißt ‹amnestiert› im Washingtoner Sprachgebrauch so viel wie ‹gefangen›.»
    Merritt runzelte die Stirn. «Ich kenne Leute in Washington. Ich werde sehen, was ich tun kann.»
    Ross gab das schwarze Kästchen einem der bewaffnetenSicherheitsleute. «Bringen Sie das hier so schnell wie möglich zu Dr.   Philips ins Labor.»
    «Ja, Sir.» Ein anderer Security-Mann nahm Merritt den Kühlbehälter ab. Merritt gab ihn nur widerstrebend aus der Hand. Die beiden Sicherheitsleute eilten auf die schwere Stahltür von Gebäude 29 zu.
    Ross und Merritt gingen gemächlicher hinterher, gefolgt von den beiden verbleibenden Security-Leuten.
    «Sind Sie länger hier?», fragte Ross.
    «Nur den Tag über. Ich hoffe, ich komme heute noch nach Hause. Ich bin schon eine gute Woche unterwegs, und Katys Team spielt morgen im Viertelfinale der Regionalmeisterschaft.»
    «In der
Grundschule

    Merritt lachte und sagte nickend: «Ja, bei uns im Mittelwesten ist Sport eine ernsthafte Sache.» Sein Gesicht verdüsterte sich. «In Wahrheit sieht’s so aus, dass ich kaum was von ihnen mitkriege. Bringt der Beruf wohl so mit sich.»
    «Wie war’s in São Paulo?»
    «Zum Glück war das Feuerwerk schon vorbei, als ich ankam. Dieser Kerl hat siebenundzwanzig Polizisten und Agenten niedergemacht, bevor sie ihn ins Jenseits befördert haben. Die ABIN wollte sich gar nicht gern von dem Beweisstück trennen.»
    «Eine ordentliche Beweisführung ist doch wohl deren geringste Sorge.»
    «Man hat jede Menge diplomatische Strippen gezogen, während ich dort war. Worum geht’s denn?»
    «Das werden Sie gleich sehen.»
    Als sie durch den Eingang getreten waren, zog ihre Security-Nachhut die Stahltür mit einem lauten metallenen Geräusch hinter ihnen zu. Sie befanden sich in einem kahlen, hellerleuchteten Vorraum, von dem ein Gang mit nacktenGlühbirnen und über Putz liegenden elektrischen Leitungen ausging.
    Merritt sah sich um, während ihn ein Security-Mann mit einem Metalldetektorstab abschwenkte. «Was ist das hier?»
    «Das Hauptquartier der Daemon-Task-Force.»
    «Eine streng geheime Operationsbasis mitten in einer Stadt?»
    «Abgelegene Orte garantieren heutzutage keine Sicherheit mehr. So ziemlich jeder kann Nutzungsrechte an privaten Spionagesatelliten erwerben. Da ist so was hier vielleicht das bessere Versteck.»
    Merritt nickte und sah sich weiter um, während der Detektorstab piepte und jaulte. Bereitwillig entblößte Merritt ein Holster unter seinem Jackett. «Ich bin vom FBI.» Er zog einen Ausweis hervor, den die Wachleute eingehend inspizierten. Sie gaben Merritts Namen in einen Computer ein, um seine Freigabe zu überprüfen. Dann drückten sie seinen Daumen auf ein Fingerabdruck-Pad, warteten einen Piepton ab und wandten sich dann wieder an ihn.
    «Tragen Sie sonst noch irgendwelche Waffen oder elektronischen Geräte bei sich, Agent Merritt?»
    «Ein Messer.»
    Ein anderer Wachmann hielt ihm einen Tablet-PC und einen Stift hin. «Könnten Sie bitte diese Schweigeverpflichtung unterschreiben?»
    «Ich habe doch schon die Top-Secret-Freigabe   – Codewort Exorzist.»
    «Das hier ist eine Vereinbarung zum Schutz geistigen Eigentums, Sir. Sie müssen unterschreiben, bevor Sie reindürfen.»
    Merritt seufzte und sah Ross fragend an.
    Ross zuckte nur die Achseln. «Willkommen bei der Task-Force.»
    «Du lieber Gott   …» Merritt unterschrieb mit dem Datengriffel.
    Ein anderer Wachmann hängte ihm eine Plastikkarte um den Hals. Ross winkte ihn mit sich, den Korridor entlang.
    Im Gehen inspizierte Merritt die Plastikkarte. Sie war von

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