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DAEMON

DAEMON

Titel: DAEMON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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bereithalten mochte. Billardkugeln, aus einer antiken Kanone abgefeuert. Molotowcocktails aus zwanzig Jahre altem Scotch. Asbestvergiftung. Ersticken. Er war auf alles gefasst.
    Selbst von hier aus erkannte Merritt einen der Akustikwaffensensoren unter der Decke. Er zog mit der rechten Hand die Pistole aus dem Holster, während er sich mit der linken an einem Holzbalken festklammerte, zielte dann sorgfältig und jagte drei Geschosse in den Sensor. Bruchstücke des Dings regneten auf den Teppichboden am Fuß der Bar.
    Merritt starrte in das Zimmer.
Verdammt, was soll’s   …
    Er hakte eine Schockgranate von seinem Gürtel los. Der Griff der Granate war am Nylon festgeschmolzen, aber er konnte ihn losreißen. Er mühte sich ab, den Splint zu ziehen, während er sich gleichzeitig an dem Balken festhielt. Die meisten Leute glaubten, dass man den Splint mit den Zähnen ziehen könne, aber das war der beste Weg, sich einen Zahn abzubrechen oder sich den Kopf wegzusprengen – oder beides. Schließlich schlang er die Hand um den Balken und zog den Stift mit dem Zeigefinger. Er warf die Granate mitten auf den Billardtisch, der ihm am nächsten stand – und wich dann schnell hinter den Türpfosten zurück.
    Der Knall war auf diese Entfernung ohrenbetäubend. Die Balken des Hauses wackelten, und er hörte eine Menge Glas zu Bruch gehen. Er hoffte, dass es mögliche Infrarot- oder Geräuschsensoren irritieren würde. Merritt schwang sich um den Türpfosten und rannte auf den nächststehenden Tisch zu, dessen versengte Filzoberfläche qualmte.
    Er hechtete auf den Tisch und rollte sich über die andere Seite ab. Dann sprang er über den nächsten und landete wie eine Katze, geduckt und schussbereit, rannte die letzten drei Meter bis zur gegenüberliegenden Türöffnung und presste sich dort an die Wand. Er atmete schwer – aber das wunderte ihn kaum   –, schließlich war sein Puls auf hundertachtzig, seit er das Haus betreten hatte.
    Das verräterische Geräusch anspringender Akustikwaffen drang an sein Ohr. Er riss die Flinte hoch und zerschoss das Sensorgehäuse zu Plastikkonfetti, die auf ihn herabrieselten. Er suchte die Decke ab, doch von den übrigen Sensoren wirkte keiner akut bedrohlich.
    Die Kellertür war einen guten Meter weiter auf der linken Seite. Der Fußboden davor bestand aus Terrakottafliesen, aber Merritt wusste, dass sich darunter die Fallgrube verbarg,die den Bombenroboter verschluckt hatte. Er suchte nach Ritzen, aber die Falle war hervorragend getarnt.
    Merritt blieb am Rand des kurzen Gangs stehen, beugte sich vor und drückte die Klinke der Kellertür mit dem Flintenkolben.
    Plötzlich klappte ein guter Meter Gangfußboden weg und gab eine gemauerte Grube frei, in der Wasser stand. Das Ende eines Roboterarms ragte aus dem Wasser. Merritt sprang über das Loch, beugte sich von der anderen Seite aus vor und rüttelte an der Klinke der Kellertür. Als die Tür nicht nachgab, stemmte er sie auf. Er schob die Flinte durch den Spalt, zielte auf die obere Türangel.
    BUM!
    Die Tür neigte sich vom Rahmen weg, und nach einigem Hebeln und Treten brach auch die untere Angel heraus. Die Tür fiel in die Grube und klatschte ins Wasser.
    Merritt blickte durch die Öffnung und erkannte die obersten Stufen einer Treppe. Eine Gittertür versperrte ihm den Weg. Sie war aus Stahlstangen, wie sie Tresorräume sichern. In der stählernen Schlossplatte war eine Zahlentastatur.
    Die Stimme war diesmal direkt hinter Merritts Kopf. «Stopp, stopp, Dave.»
    «Leck mich, Sobol.» Merritt konzentrierte sich auf die Tastatur in der Schlossplatte. Er war kein Sicherheitsfachmann, und außerdem war das Ding vermutlich an irgendeine Falle gekoppelt. Er richtete die Flinte von der Seite darauf und jagte ein Hatton-Geschoss auf die Schlossplatte. Merritt wedelte den Rauch weg. Die Tastatur war komplett verschwunden – da war nur ein kleines rundes Loch im Stahl, wo ihre Elektronikdrähte in den Schließmechanismus führten. Ansonsten war die Schlossplatte unversehrt. Heißes Blei vermochte ihr nichts anzuhaben.
    Merritt zog seine zweite P14.   Mal sehen, ob heißes Kupfermehr ausrichtete. Er zielte auf die Schlossplatte und schoss dann mehrmals auf dieselbe Stelle. Die abprallenden Projektile gruben Löcher in die gegenüberliegende Wand. Nach dem letzten Schuss begutachtete er die Wirkung. Vierzehn Schuss, und er hatte gerade mal die Oberfläche angekratzt – geringfügig.
    Merritt ließ sich zu Boden sinken und lehnte sich

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