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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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dünner , wie Ölpapier, bis Danielle darunter die Herzogin sehen konnte, die Züge von blauem Licht sanft akzentuiert. Lange Finger streckten sich aus und krallten sich durch den Teppich, als versuchten sie, Spinnweben aus dem Weg zu räumen, doch nichts geschah.
    »Könnt Ihr mich hören?«, fragte Danielle.
    »Wie schön, Euch wiederzusehen, Prinzessin.« Die Herzogin gab es auf, den illusorischen Teppich entfernen zu wollen. »Wie geht es Eurem Sohn?«
    Danielle biss sich auf die Zunge und vermied es, den Köder zu schlucken. Links von ihr war Gerta auf Hände und Knie gegangen; sie stieß mit dem Finger nach dem Teppich, mitten ins Gesicht der Herzogin.
    »Lasst das!« Die Herzogin gestikulierte mit der Hand; Gerta schrie auf und zog den Finger zurück.
    »Ich wollte fragen, ob Ihr Eure Bedingungen noch einmal überdacht habt«, sagte Danielle. »Denkt an Eure Zukunft, Herzogin! Ihr seid ein Flüchtling, gejagt von den Herrschern Elfstadts. Ihr würdet gut daran tun, Euch die zukünftige Königin Lorindars zu Dank zu verpflichten. Ich könnte …«
    »Ihr kennt meinen Preis, Danielle.« Ihr Profil bewegte sich, als sie die Umgebung in Augenschein nahm. »Ebenso wie ich weiß, dass Ihr diesen Preis nicht zahlen würdet, wenn Ihr eine andere Wahl hättet. Ich nehme an, dass Euch und Euren Freundinnen bei Euren Bemühungen kein Erfolg beschieden war.«
    König Laurence verloren an Schnees Zauberkunst, Hephyra getötet, Jakob immer noch gefangen … es hatte keinen Sinn, die Wahrheit zu leugnen. »Wenn Ihr meinen Sohn nehmt, werden meine Regeln gelten. Keine Zauberei, um sein Herz oder seinen Verstand zu beeinflussen. Keine Zaubermittel, um seine Sinne zu täuschen.«
    »Gar keine Magie«, stimmte die Herzogin zu, »bis auf das, was nötig ist, um seine Sicherheit zu gewährleisten, solange er sich in meiner Obhut befindet. Er wird in jeder Hinsicht gut behandelt werden. Ihr habt mein Wort.«
    »Sechs Monate nur!« Wieder und wieder überprüfte Danielle im Geiste die Worte der Herzogin auf der Suche nach Schlupflöchern. »Für die unser Kalender maßgeblich ist! Sechs Monate, nachdem er sich in Eure Obhut begeben hat, werdet Ihr ihn uns wohlbehalten zurückbringen!«
    »Sechs Monate jedes Jahres, ja.« Blaues Licht tanzte auf ihren Gesichtszügen. »Als Gegenleistung werde ich einen meiner Dunkelinge schicken, der Euch helfen wird, Euern Sohn zu finden.«
    »Ein Dunkeling?« Danielle musste sich alle Mühe geben, ihre Nerven im Zaum zu halten, denn sie erinnerte sich noch gut an das letzte Mal, als sie einem der Dunkelinge der Herzogin gegenübergestanden hatte. Sie wusste nicht, wie mächtig sie waren, aber Schnee hatte damals mehrere vernichtet. »Wird ein Dunkeling reichen, um Jakob zu retten?«
    Mit einer Handbewegung tat die Herzogin ihre Befürchtungen ab. »Er wird älter sein als die, auf die Ihr getroffen seid. Nicht so mächtig wie der Schwarze Mann, aber stark genug, um Euch zu helfen. Vergesst nicht, ich gewinne nichts ohne Jakob. Es liegt in meinem Interesse, Euch zu helfen, den Jungen zu retten.«
    »Wir müssen alle sicher nach Lorindar zurückgebracht werden.« Danielle traute es der Herzogin ohne Weiteres zu, ihrem Dunkeling zu befehlen, sie alle umzubringen und Jakob zu rauben.
    Die Herzogin lachte, ein viel tieferer Laut, als Danielle ihn von einer Frau ihrer Größe erwartet hätte. »Eure Sicherheit oder die Eurer Freundinnen kann ich Euch nicht versprechen. Ich selbst werde Euch keinen Schaden zufügen, aber falls einer von Euch etwas zustößt, entbindet Euch das nicht Eurer Verpflichtungen. Sobald Jakob wieder wohlbehalten in Lorindar ist, betrachte ich meinen Teil der Abmachung als erfüllt. In sechs Monaten von heute an werdet Ihr mich erneut rufen, und ich werde einen Hexenring öffnen, der Jakob zu mir bringt.«
    Danielle warf einen schnellen Blick auf Talia. Ihrer Miene nach zu urteilen folgten ihre Gedanken demselben Weg wie ihre eigenen. Sie mussten ja nicht nach Hause zurückkehren. Solange sie Jakob von Lorindar fernhielten, trafen die Bedingungen des Vertrags nicht zu.
    Was bedeutete, dass sie entweder jedes Jahr für sechs Monate auf ihren Sohn verzichtete oder ihrer Heimat für immer den Rücken kehrte und Lorindar ohne Erben ließ. Letzteres hieße, Jakob aus seinem Zuhause und aus seiner Familie zu reißen.
    »Wir müssen mit ihm sprechen dürfen, während er sich in Eurer Obhut befindet, um sicher sein zu können, dass Ihr Euer Wort haltet!«, versuchte Danielle Zeit zu

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