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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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sein!«
    Gerta spielte wieder mit den Kerzenflammen, wölbte die Hände darum und betrachtete den roten Schein ihrer Haut. »Die Dunkelinge der Herzogin haben Jakobs Zauberkraft erweckt, als er in der Gebärmutter war. Ihre Zauber verschmolzen die Elfen- und die Menschenmagie in ihm.«
    »Was wird Armand sagen, wenn du Jakob der Elfe gibst, die ihn entführt hat?«, fragte Talia leise.
    Danielle begegnete ihrer Wut, ohne eine Miene zu verziehen. Wut war besser als die Seelenqualen und die Verlustgefühle, die ihr die Brust zusammenschnürten. »Du weißt nicht, was ich geben würde, um mit ihm reden zu können, um diese Entscheidung nicht allein treffen zu müssen. Aber Armand ist fort, und ich weiß nicht, wie ich Jakob sonst zurückbekommen soll.«
    »Die Herzogin …«, setzte Talia an.
    »Hätte ich ihr Angebot früher angenommen, wäre Kapitän Hephyra vielleicht noch am Leben.« Danielles Stimme brach. Sie hatte keinen Zweifel, dass Schnee die Wahrheit über Hephyras Tod gesagt hatte. »Wir haben versucht, sie aufzuhalten, und wir haben versagt.«
    »Du weißt, was sie getan hat«, sagte Talia. »Dir. Armand. Deiner Stiefschwester Charlotte. Jedes Mal ist sie der Gerechtigkeit von Elfen wie Menschen gleichermaßen entgangen. Willst du ihr all das vergeben? Willst du wirklich deinen Sohn in ihre Obhut geben?«
    »Sie hat auch ihren Vertrag mit meinen Stiefschwestern erfüllt, indem sie ihnen die Macht verlieh, die sie brauchten, um …«
    »Um zu versuchen, dich zu ermorden?« Talia verschränkte die Arme. »Als Resultat ihrer Geschäfte mit der Herzogin sind deine Stiefschwestern beide tot!«
    »Ich habe ihn gesehen, Talia.« Danielle schloss die Augen und erinnerte sich an die Vision in Noitas Garten. »Ich habe Jakob gesehen, wie er in der Kälte zitterte und so dünn war, dass er kaum mehr als ein Geschöpf aus Haut und Stöcken war.«
    »Wir werden einen anderen Weg finden!«, entgegnete Talia unbeirrt. »Einen, der den Prinzen von Lorindar nicht in Elfenhände gibt. Du hast selbst gesehen, wie weit die Elfen mit der Übernahme der Macht in Arathea gekommen sind. Willst du ihnen auch noch den Schlüssel für unser Heimatland überreichen?«
    »Jakob ist mein Sohn. Nichts, was die Herzogin macht, wird daran jemals etwas ändern. Er wäre ja auch jedes Mal nur sechs Monate bei ihnen.« Elfenverträge konnten nicht gebrochen werden. Solange sie sorgfältig auf die Vertragsbestimmungen achtete, würde sie Jakob zurückbekommen.
    »Meinst du, dein Volk wird einen König akzeptieren, von dem es weiß, dass er unter Elfenvolk gelebt hat?«
    »Hast du einen besseren Vorschlag?«, fragte Danielle.
    Talias Lippen öffneten sich, aber sie sagte nichts. Schließlich ließ sie die Schultern hängen. »Nein.«

Kapitel 16
    Danielle kniete nieder zum Gebet. »Ich brauche dich, Mutter. Wenn du mir noch etwas Magie zukommen lassen kannst, ein wenig Führung …«
    Sie bekam keine Antwort und schloss die Augen. Ihr ganzes Leben lang hatte Danielle geglaubt, der Geist ihrer Mutter würde über sie wachen. Die Tiere, die ihr bei der Hausarbeit halfen und ihr Gesellschaft leisteten. Das Kleid und die Glaspantoffeln, die sie zum Ball und zu Armand geführt hatten. Das Glasschwert, das ihr mehr als einmal das Leben gerettet hatte.
    Ihre Mutter hatte ihr so viel gegeben, aber wie viel davon war wirklich ein Geschenk des Geistes ihrer Mutter gewesen und wie viel einfach nur ein Werkzeug ihres Elfenbluts? So lange hatte Danielle Trost gefunden in dem Wissen, dass ihre Mutter noch bei ihr war, aber jetzt … »Wenn du mich hören kannst, dann hilf uns bitte, deinen Enkel zu retten.«
    »Wird die Herzogin ihr hier in diesem Raum überhaupt antworten können?«, fragte Talia.
    Gerta zuckte die Schulter. »Das hängt davon ab, wie schwer Schnee den Palast und seine Schutzvorkehrungen beschädigt hat.« In einem Akt stillschweigender Übereinstimmung hatten sie die Mitte des Zimmers geräumt und sich an die Wand zurückgezogen.
    Danielles Lippen öffneten sich, aber die Worte wollten nicht kommen. Was würde König Theodore über eine Prinzessin sagen, die seinen Enkelsohn an Elfen verschacherte? Wie würde sie es Jakob erklären, wenn die Zeit kam, ihn fortzuschicken?
    Sie blinzelte die Tränen zurück. Wer wusste, wie lange es dauern würde, bis Schnee zurückkam. Sie konnte es sich nicht leisten, es noch weiter hinauszuschieben. Sie holte tief Luft und rief dreimal die Herzogin.
    Die Antwort kam so schnell wie zuvor. Der Teppich wurde

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