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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Boden wider, wo noch vor einem Moment das Gesicht der Herzogin sie verhöhnt hatte. Der Schlag durchtrennte den Teppich und hinterließ eine Kerbe in der Fliese darunter. Sie entspannte sich und ließ das Schwert auf den Boden fallen.
    Die Herzogin war eine Elfe; sie würde ihr Wort halten und Jakob beschützen und wie ihren eigenen Sohn großziehen. Ihn großziehen und einen Elf aus ihm machen. Ihn zu Gott weiß was formen. Angesichts der Zauberkraft, über die die Herzogin selbst verfügte, wie schwierig wäre es für sie wohl, Jakob gegen seine eigene Art aufzubringen?
    Sie trat ans Fenster. Winzige Silber- und Eisenteilchen waren in jede Scheibe eingearbeitet. Feenglas, von dem es hieß, dass es vor Magie schützte, obwohl davon nur die schwächsten Zauber abgewehrt wurden. Die Herzogin jedenfalls war Danielles Aufruf ohne jede Mühe gefolgt.
    Ein leises Piepsen ließ sie zusammenfahren. Eine einzelne Maus stand, auf den Hinterbeinen balancierend, vor dem Kleiderschrank. Die Tiere hatten ihre Gemütsverfassungen immer gekannt; in den dunkelsten Zeiten ihrer Kindheit waren sie zu ihr gekommen, um sie zu trösten. Danielle betrachtete sie als Freunde, die vom Geist ihrer Mutter geschickt wurden.
    Sie ließ sich auf ein Knie sinken, als die Maus näher huschte. Von Freundschaft angelockt – oder von irgendeinem angeborenen Elfencharme? »In einem hat die Herzogin recht«, flüsterte sie. »Mit jedem Moment, den ich vergeude, bringt Schnee meinen Sohn weiter weg von hier.«
    Die Maus sprang zurück und wartete mit zitternden Schnurrhaaren. Ihre Haltung erinnerte Danielle an einen Soldaten, der Befehle erwartete.
    »Ich danke dir, aber ich fürchte, hierbei kannst du mir nicht helfen.« Sie nahm ihr Schwert und ging zur Kapelle. Niemand hielt sie auf, als sie den Hof überquerte. Vielleicht spiegelte ihre Miene ihre Stimmung wider, denn wenngleich mehrere Leute auf sie zukamen, änderten alle schnell wieder die Richtung.
    Mit einem Ruck zog sie die Tür zur Kapelle auf und nahm mit einem einzigen Blick das Bild, das sich ihr bot, auf. Armand lag schlafend auf dem Altar. Gerta und Vater Isaac hatten mitten im Satz aufgehört zu reden, als die Tür sich geöffnet hatte. »Wie geht es ihm?«
    »Unverändert«, sagte Talia. Sie wirkte irgendwie zerzaust, die Haare ein einziges Durcheinander, die Kleider zerknittert und verschwitzt. Ein flüchtiger Blick auf die Bank neben ihr verriet Danielle den Grund dafür: Ein roter Umhang, gefüttert mit Wolfsfell, lag in einem Haufen auf der Bank. Der Umhang hatte einst der Attentäterin gehört, die als die Lady von der Roten Kapuze bekannt war. Talia musste versucht haben, die Magie des Umhangs zu benutzen, um Schnee und Jakob aufzuspüren.
    »Hast du etwas gefunden?«, fragte Danielle.
    Talia blickte auf den Umhang. »Schnees Witterung ist aus der Werkstatt verschwunden. Ich konnte sie in der Nähe des Haupttors wieder aufnehmen, habe sie aber vor dem Palast verloren. Ich denke, sie hat eine Kutsche genommen, aber wohin, kann ich nicht sagen.«
    »Verdammt!«
    Talia musterte Danielles Gesicht. »Was ist passiert?«
    »Nichts.« Jetzt war nicht der richtige Moment, über die Enthüllungen der Herzogin zu sprechen. Danielle marschierte an Talia vorbei zum Altar. Gerta wich einen Schritt zurück. War Danielles Frustration so offensichtlich? »Was habt ihr herausgefunden?«
    »Sehr wenig.« Gerta war offensichtlich erschöpft; ihre Augen waren rot und schwarz gerändert. Sie war unter dem Palast fast erfroren und hatte seitdem nicht geschlafen … genau genommen hatte sie das noch nie. »Weder Exorzismus noch Beschwörungsrituale haben geholfen. Alles kommt aus dem Innern des Prinzen. Soweit wir es sagen können, kontrolliert der Dämon ihn nicht – er verändert einfach seine Sicht der Welt. Es ist echt faszinierend!«
    Vater Isaac räusperte sich, und Gerta bekam einen roten Kopf. Ihr Enthusiasmus erinnerte Danielle an Schnee: In deren Augen leuchtete dieselbe Erregung auf, wenn sie über Magie sprach. »Wir müssen den Splitter aus seinem Körper entfernen.«
    »Er bewegt sich jedes Mal, wenn wir versuchen, ihn zu untersuchen«, erklärte Vater Isaac. Er hatte das Hemd des Prinzen aufgeknöpft und geöffnet, um neue Blutergüsse entlang der rechten Seite von Armands Brust zu zeigen. »Ich habe dafür gesorgt, dass er weiterschläft, aber der Splitter verhält sich wie ein lebendiges Wesen. Ich fürchte, wenn wir versuchen, ihn aus ihm herauszuschneiden, würden wir ihn nur

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