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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Straße aus. Winzige gefrorene Dornen wuchsen aus jedem Splitter und entfalteten sich zu papierdünnen Eisflächen.
    Hinter dem Hafenmeister stürzte ein grunzender Bulle von einem Mann hervor, um Schnee zu packen. Francis rief einen Befehl, aber es war zu spät. Die Finger des Mannes krallten sich in ihren Unterarm und versuchten vergeblich, ihren Griff um den Prinzen zu lösen. Schnee legte ihre andere Hand über seine und drückte zu, bis sie die Knochen brechen hörte.
    Sie zeigte auf die Scherben. Flügel aus Eis zuckten und erwachten flatternd zum Leben. Insekten aus Schnee und Glas, nicht größer als Wespen, schwärmten auf den Hafenmeister zu.
    Er wirkte einen neuen Zauber und schlug zwei der Wespen zurück. Einer seiner Männer zerstörte eine dritte, aber es waren zu viele. Bald fielen die anderen über die Männer her und stießen ihnen Stachel aus verspiegeltem Glas in die Haut.
    Schnee blickte flüchtig um sich. Sie hatte annähernd zwanzig der Wespen erschaffen, mehr als sie brauchte, um mit dem Hafenmeister und seinen Männern fertig zu werden; es wäre dumm, die Übrigen ungenutzt aufzugeben. Sie rief sie zu sich und ließ sie sich in ihren Haaren niederlassen – eine lebendige Krone aus Eis und Glas. »Komm, Jakob, dann wollen wir uns mal ein Schiff suchen. Ich habe so viel zu tun!«

*
    Danielle bewahrte die Fassung, bis sie das Zimmer erreichte, das sie mit Armand teilte. Sie schloss und verriegelte die Tür hinter sich, dann zog sie ihr Schwert aus der Scheide, ließ sich an der Tür zu Boden sinken und presste die Stirn gegen die flache Klinge. Das Glasschwert war glatt wie Quecksilber, bis auf eine Handbreit nahe des Hefts, wo es einmal zerbrochen war. Schnees Magie hatte die Klinge repariert, aber diese Stelle war matt geblieben.
    Jakob war fort. Armand im Grunde auch, es sei denn, Isaac oder Gerta konnten ihn von Schnees Zauberbann befreien. Schnee, Beatrice … es war zu viel.
    Schnee hatte ihren Sohn entführt .
    Egal, wie sehr sie sich zu konzentrieren versuchte, die Gedanken an Jakob kamen immer wieder. Seine Verwirrung gestern, als Danielle ihn von seinem Vater weggezogen hatte. Sein Lachen in der Woche davor bei der Vorstellung eines Bodenakrobaten, der mit sage und schreibe sieben Eiern auf einmal jongliert hatte, nur um sie am Ende alle zu zerbrechen. Seine kleinen Hände, die sich morgens in ihr Nachthemd gruben und verlangten, dass sie aufwachte.
    Sie zwang sich aufzustehen. Das Schwert mit beiden Händen umklammernd ging sie langsam zum Bett und setzte sich. Sie dachte an das erste Mal zurück, als sie Jakobs Bewegungen in ihrem Leib gespürt hatte. Zu dieser Zeit war Danielle die Gefangene ihrer Stiefschwestern gewesen, festgehalten tief im Reich der Herzogin unter Elfstadt. Sie erinnerte sich an die kalten Berührungen von Elfenhänden, das Spannen ihrer Haut, als Zauberei ihr Fleisch und das ungeborene Kind darin altern ließ.
    Die Herzogin war keine Angehörige des Elfenadels. Vor Jahrhunderten war sie eine niedere Dienerin gewesen, eine Spionin, die am König und der Königin von Elfstadt Verrat beging. Als ihr zur Strafe ewige Gefangenschaft drohte, hatte sie durch einen Trick ihre Freilassung erwirkt, indem sie mit dem König darum feilschte, noch einen letzten Sonnenaufgang sehen zu dürfen. Als er ihr diesen Wunsch gewährte, flüchtete sich die Herzogin in den Abgrund in der Mitte Elfstadts und versteckte sich tief unter der Erde, wohin das Licht der Sonne niemals vordrang. Dort hatte sie sich ihr eigenes kleines Reich erschaffen, durch ihren Handel mit dem König für immer geschützt vor jeder Einmischung der Elfen. Solange sie nicht einen weiteren Sonnenaufgang sah, würden die Herrscher Elfstadts sie in Ruhe lassen.
    »Wenn Ihr wünscht, Verbindung zu mir aufzunehmen, ruft einfach dreimal.« Danielle war noch jede Einzelheit des Gesichts der Herzogin in Erinnerung, als sie diese Worte gesagt hatte. Was hatte die Elfe gewusst, um sich so sicher sein zu können, dass Danielle eines Tages kommen und um Hilfe bitten würde? Hatte sie diesen Tag vorhergesehen, oder waren ihre Worte bloße Prahlerei gewesen?
    Danielle legte eine Hand ums Heft, die andere um die Klinge. Nicht ein Mal hatte das Schwert ihre Haut auch nur geritzt; dafür sorgte der Zauber ihrer Mutter. Ein Teil von ihr wünschte sich, es wäre anders, wenn auch nur, damit der körperliche Schmerz sie von der Leere in ihrem Innern ablenken könnte.
    Danielle fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Sie hatte

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