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Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition)

Titel: Dämon, Dämon an der Wand: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Welt ist«, sagte Gerta. »Wenn auch eine, die für Wesen wie uns weniger gastfreundlich ist.«
    »Mag sein.« Isaac wandte sich an Danielle. »Wie die Teufel von alters her arbeitet auch dieser mittels Lug und Trug. Er versucht nicht, Schnee zu kontrollieren, sondern sie zu Schlechtem zu verführen.«
    »Schnees Mutter hat ihn in den Spiegel gefesselt«, grübelte Danielle. »Wenn wir dasselbe tun könnten …«
    »Sobald er erst einmal in der Falle sitzt, könnten wir einen Weg suchen, ihn zu vernichten!«, nickte Gerta eifrig. »Es gab einmal eine Hexe namens Noita. Sie lebte am Fluss in der Nähe des Winterpalasts in Kanustius. Meine Mutter ging gelegentlich zu ihr, wenn sie Hilfe bei gewissen Ritualen brauchte.«
    »Würde sie wissen, wie deine Mutter diesen Dämon kontrolliert hat?«
    »Könnte sein. Nicht einmal meine Mutter hätte einen derartigen Zauber allein wirken können.«
    »Wir nehmen die Phillipa «, sagte Danielle. »Sie ist das schnellste Schiff der lorindarischen Flotte. Wenn wir Schnee abfangen können, bevor sie Allesandria erreicht, werden wir versuchen, Jakob zu retten; wenn nicht, suchen wir Noita.«
    »Und wie beabsichtigst du, ihr Jakob wegzunehmen?«, verlangte Talia zu wissen. »Sie hat ihn mitten aus dem Herzen des Palasts entführt; als ich ihr entgegentrat, bin ich nur mit Müh und Not mit heiler Seele davongekommen!«
    »Dann trittst du ihr eben nicht entgegen!«, brauste Danielle auf. »Während wir Schnee in einen Kampf verwickeln, schleichst du dich auf ihr Schiff und findest meinen Sohn. Schnee selbst ist vielleicht zu mächtig, als dass wir sie aufhalten könnten, aber mit ihren anderen Opfern fertigzuwerden war kein Problem für dich.«
    Unausgesprochen zwischen ihnen blieb die Tatsache, dass sie keine Ahnung hatten, wie sie Schnee selbst retten sollten. Talia grub die Nägel in die Handballen, nickte aber knapp. »Die Phillipa war Beas Schiff. Kapitän Hephyras Eid galt ihr, nicht Lorindar. Jetzt, wo die Königin tot ist, ist sie vielleicht schon fort.«
    »Noch nicht.« Danielle eilte bereits zur Tür. »Ihre Mannschaft bestand aus Männern aus Lorindar; sie braucht Zeit, um eine neue aufzustellen. Packt eure Sachen! Wir stechen heute bei Flut in See!«

*
    Talia fand Danielle kurz darauf in ihrem Zimmer vor, wo sie Kleider in eine messingbeschlagene Reisetruhe stopfte. Es war ein Gradmesser für Danielles Sorge, dass sie sich nicht damit aufhielt, sie zusammenzulegen.
    Talia hüstelte, um sie nicht zu erschrecken. »Ich habe die Küche gebeten, nach Resten von der Teemischung zu suchen, die Schnee immer zusammengestellt hat, um dir gegen deine Seekrankheit zu helfen.«
    »Danke.« Danielle unterdrückte ein Gähnen, während sie eine Jacke und ein Paar Stiefel in die Truhe steckte, gefolgt von einem dicken braunen Mantel.
    Talia warf einen flüchtigen Blick auf die zweite Truhe, die neben dem Bett stand. »Armand?«
    Danielles Schultern versteiften sich. »Immer noch in der Kapelle. Vater Isaac will weiter nach Wegen suchen, ihn vom Einfluss des Dämons zu befreien.«
    Talia machte die Tür hinter sich zu. »Als ich Schnee entgegentrat … Die Sachen, die der Dämon sagte … Man kann Worte nicht parieren. Diese höhnischen Bemerkungen von der Person zu hören, die man liebt, treibt den Stachel noch tiefer.«
    Danielle senkte den Kopf. »Schnee hat sich nach Allesandria aufgemacht, weil sich, tief in ihrem Herzen, ein Teil von ihr danach sehnt, nach Hause zurückzukehren, ihre alten Träume zurückzugewinnen. Diese Sehnsucht ist real. Was sagt das über Armands Herz aus? Tief in sich drin, hat er mich da nicht aus Liebe auserwählt, sondern der Einfachheit halber? Weil ich ungefährlich war?«
    »Vielleicht war das bei einem Teil von ihm der Fall.« Talia zuckte die Achseln. »So wie ein Teil von dir ihn wollte, weil er dir helfen konnte, deiner Stiefmutter und deinen Stiefschwestern zu entkommen.«
    »Ich liebe ihn!«, beteuerte Danielle, indem sie sich von der Reisetruhe abwandte.
    »Ich weiß.« Talia lehnte sich an den Türrahmen und verschränkte die Arme. »Du liebst ihn jetzt. Was war es, was du an jenem ersten Abend geliebt hast, als du nichts von ihm wusstest als seinen Namen, wie er aussah und die Tatsache, dass er wie ein betrunkener Ochse tanzte?«
    Ein flüchtiges Lächeln umzuckte Danielles Lippen. »So schlecht war er auch nicht.«
    »Du hättest ihn sehen sollen, als er es lernte. Er hätte um ein Haar drei Dienerinnen seiner Mutter zu Krüppeln getanzt.«

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